Da die Rubrik Ausgewählte Bibliographien und andere Nachschlagewerke
immerhin 26 Jahre bestand, davon 6 in der zweiten, von E. Tröger
betreuten Form und somit in mehr als der Hälfte der Laufzeit der ZfBB
ein wichtiger Bestandteil dieser Zeitschrift war, ist es wohl
angebracht, einen Rückblick auf die zweite und letzte Epoche zu
werfen.[4] Eine Differenzierung der insgesamt 357 im zweiten Teil
rezensierten Werke nach Typen ergibt folgendes: Bibliographien 137,
Kataloge 68, Biographien 35, Adreßbücher 35, Lexika und Wörterbücher
49, Sonstige 33; d.h., daß 57 % auf Titelverzeichnisse (Bibliographien
und Kataloge) entfallen; rechnet man die Adreßbücher dazu, so erhöht
sich der Anteil der indirekten Informationsmittel auf 67 %, während
der Anteil der direkten auf ein Drittel schrumpft. Sucht man nach
regionalen bzw. sachlichen Schwerpunkten, so sind die
Informationsmittel aus und über Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa mit
45 (oder knapp 13 %) und die aus dem Bereich Handschriften und Alte
Drucke mit 50 (oder 14 %) doch beträchtlich. Nicht daß der Rez.
Vorbehalte gegen diese beiden Bereiche hegte, nur stimmt das nicht
unbedingt mit dem vom damaligen Herausgeber der ZfBB aufgestellten
Programm für die Rubrik überein, sah dieses doch ausdrücklich vor, daß
"auf Nachschlagewerke, die kaum von Bedeutung für die Auskunftspraxis
sind, ... weitgehend verzichtet (wird)". Für einen Teil aus dem
Bereich der erstgenannten gilt das sicherlich - vor allem jedoch für
viele aus dem zweiten Bereich, da die besonders zahlreich rezensierten
Handschriftenkataloge ganz bestimmt nicht zum Grundbestand der für die
Auskunftspraxis relevanten Nachschlagewerke gehören.[5] Auch die in dem
zitierten Vorspruch von 1994 nachzulesende Ankündigung, daß "eine
Erschließung durch kumulierende Mehrjahresregister ... weiter
vorgesehen (ist)", blieb ohne Folgen; mit Ende des Jg. 2000 böte sich
die Möglichkeit, wenigstens ein 25-Jahresregister im Anschluß an das
vorhergehende, bis 1975 reichende, zu bearbeiten, was dem (im
Selbstverständnis) führenden deutschen Bibliotheksorgan gut anstünde.
In der Rubrik Digitale Medien wurde in den fünf Jahrgängen von 1995
- 1999 i.d.R. jeweils nur ein Werk pro Lieferung besprochen. Die
Rezensionen, die sehr ungleichgewichtig ausfallen (nicht nur, was den
Umfang betrifft) hat der Herausgeber weitestgehend fremden Rezensenten
anvertraut, unter denen die aus seinem Studentenkreis vermutlich die
Mehrzahl stellen. Die insgesamt nur 30 besprochenen Titel entfallen
auf folgende Typen: Bibliographien 13, Kataloge 2, Adreßbücher 1,
Biographien 1, Lexika und Wörterbücher 5, Sonstige 8.
Die Tatsache, daß an der Rubrik Ausgewählte Bibliographien und andere
Nachschlagewerke erstere immer den größten Anteil hatten, war das
einzige inhaltliche Element, durch das der Begriff "Bibliographie" im
Titel der Zeitschrift allenfalls noch gerechtfertigt war. Nun ist auch
dieses Element weggefallen und man fragt sich, ob der sowieso
diskreditierte Begriff "Bibliographie" (die man ja angeblich nicht
mehr braucht, da man alles im Internet findet) noch zeitgemäß ist oder
nur einem Traditionsblatt die längst fällige Titeländerung erspart.
Klaus Schreiber
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