Die elf Beiträge lassen sich den in der Vorbemerkung genannten
Aspekten zuordnen, auch wenn nicht alle dort genannten Problemfelder
in eigenen Beiträgen vorgestellt werden und man schon diese selbst
lesen muß, um darauf zu stoßen. Methodische Probleme behandeln die
beiden ersten Beiträge von Werner Bies (Bibliographische Kultur im
Dienst der Wissenschaft : pragmatische Wissensorganisation am Beispiel
von Zeitschrifteninhaltsbibliographien, S. 9 - 28)[1] und von
Hans-Albrecht Koch (Inhaltsanalytische Zeitschriftenerschließung aus
Benutzersicht, S. 29 - 33). Der folgende Beitrag von Jutta Bendt
berichtet u.d.T. Vom Exzerpierprogamm zur Virtuellen Bibliothek (S. 34
- 42) allgemein über die Perspektiven der
Zeitschrifteninhaltserschließung im Deutschen Literaturarchiv in
Marbach. Die weiteren Beiträge sind Werkstattberichte über geplante
bzw. bereits erschienene Indices zu einzelnen Zeitschriften bzw.
Zeitschriftengruppen: Doris Kuhles (Weimar) über die Analytische
Bibliographie zum "Journal des Luxus und der Moden" (S. 43 - 53),
Anneliese Klingenberg, Susanne Märtens und Philipp Weiß
(Forschungszentrum Europäische Aufklärung, Potsdam) über die
Inhaltsanalytische Erschließung der "Neuen Bibliothek der schönen
Wissenschaften und der freyen Künste" (S. 54 - 65), Bernhard Fischer
(Marbach) über Das Morgenblatt für gebildete Stände/Leser, 1807
- 1865[2] (S. 66 - 73) und Almut Todorow (Seminar für Allgemeine
Rhetorik,
Universität Tübingen) über Das Feuilleton der "Frankfurter Zeitung"
während der Weimarer Republik (S. 74 - 96); die drei folgenden
Berichte betreffen Unternehmen, die bereits Ergebnisse vorgelegt
haben: Armin A. Wallas über Analytische Bibliographie der
Zeitschriften und Anthologien des Expressionismus in Österreich[3] (S.
97 - 110), Wolfgang F. Bender, Siegfried Bushuven und Michael Huesmann
über Theaterperiodika des 18. Jahrhunderts[4] (S. 111 - 119) und
schließlich, thematisch aus dem Rahmen fallend, aber als Beispiel für
eine vorzügliche Fachbibliographie von höchstem Interesse, Hilger
Weisweiler über Den "Zeitschrifteninhaltsdienst Theologie" der
Universitätsbibliothek Tübingen[5] (S. 120 - 126). Im abschließenden
Beitrag stellt Klaus Schreiber ausgewählte Beispiele der
Zeitschrifteninhaltserschließung in anderen Ländern und anderen
Fächern[6] (S. 127 - 131) vor.
Einige Anregungen und thematisierte Problemfelder aus den an die
Vorträge anschließenden ebenso wie aus den Abschluß-Diskussionen seien
erwähnt: Bevorzugung von analytischen Inhaltsbibliographien (mit
Aufführung der Inhalte Heft für Heft und zusätzlicher
Registererschließung) gegenüber reinen Registern; Wildwuchs bei den
eingesetzten EDV-Datenbanken und Fehlen eines entsprechenden
Kompetenzzentrums, hat sich die DFG (die fast alle diese Projekte
durch ihre Finanzierung erst ermöglichte) leider nie um diesen
wichtigen Aspekt geschert; Forderung nach einem Ausbau der
Personennamendatei über ihre bisher weitgehend auf die Normierung der
Ansetzung beschränkten Funktion hinaus zu einem Datenpool mit
vielfältigen Informationen über Personen, da derartige Informationen
für alle hier erwähnten Projekte benötigt und jetzt unkoordiniert
mehrfach ermittelt werden.
Klaus Schreiber
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