Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8(2000) 1/4
[ Bestand in K10plus ]
Die Grabstätten der deutschsprachigen Dichter und Denker
- 00-1/4-057
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Die Grabstätten der deutschsprachigen Dichter und Denker :
ein lexikalischer Wegweiser / Josef Walter König. - 1.
Aufl. - Meitingen : Corian-Verlag Wimmer, 2000. - 372 S. :
Ill. ; 21 cm. - ISBN 3-89048-316-X : DM 49.00
- [6011]
An Friedhofsführern mangelt es nicht. Sie lassen sich grob in zwei
Gruppen einteilen: nationale, die sich auf berühmte Personen
beschränken oder gar, wie der vorliegende, nur Schriftsteller i.w.S.
(ohne Begutachtung ihrer Bedeutung) berücksichtigen. Wesentlich
zahlreicher sind die Führer zu einzelnen Friedhöfen, die dann
naturgemäß viel mehr Personen verzeichnen, nicht nur Lokalgrößen,
sondern auch Personen, die etwa nur wegen einer herausragenden
Grabstätte erwähnt werden (die Sepulkralarchitektur findet in diesen
Führern besondere Berücksichtigung). Auch wenn der vorliegende
Reiseführer "keine Vollständigkeit garantiert", ist das Streben danach
nicht zu übersehen, hat der Verfasser doch nicht nur selbst viele
Friedhöfe persönlich erkundet, sondern zahlreiche, im Vorwort genannte
Informanten beschäftigt. Ausgangspunkt für seine Ermittlungen sind
jedoch die auf S. 372 aufgeführten 17 Publikationen, deren Auswahl
leider sehr einseitig ist, sind doch außer drei nationalen
Friedhofsführern nur solche für folgende Orte genannt: Berlin (7),[1]
München (1), Wien[2] (5 oder 6, wenn man das ÖBL[3] hinzurechnet). Damit
erklärt sich auch, daß die drei genannten Orte die bei weitem meisten
Eintragungen auf sich vereinen, was man am Ortsregister ablesen kann.
Die Grabstätten in den anderen Orten dürften dagegen aus den drei
allgemeinen Führern stammen, während die zahlreichen Führer zu den
Friedhöfen einzelner Städte offensichtlich nicht herangezogen wurden,
selbst wenn es sich um Orte handelt, an denen die Grabstätten
besonders vieler zum hier behandelten Personenkreis gehöriger Personen
zu vermuten sind (wie Heidelberg oder Stuttgart[4]). Anlage des
Hauptteils im Namenalphabet mit folgenden Angaben: Geburts- und
Todesort und -datum; Lage der Grabstätte (Ort, Friedhof, z.T. genaue
Bezeichnung wie "vom Eingang aufwärts, Grabfeld B, oberste Reihe, 4.
Grab rechts"); Spezifizierung des 'Dichtens und Denkens' wie
"Heimaterzähler", "Literaturhistoriker" oder auch wertend "Meister der
Prosaskizze" (bei Peter Altenberg); der Titel eines (wichtigen)
Werkes; Photos von Grabstätten (7 für 49 Personen im Alphabetteil A,
d.h. in knapp 15 % der Fälle). - Bibliotheken, die bereits die
pauschal erwähnten nationalen Friedhofsführer besitzen, müssen den
vorliegenden nicht unbedingt erwerben. Er wendet sich wohl eher an die
gar nicht kleine Zahl privater Friedhofstouristen.
Klaus Schreiber
- [1]
- Es fehlt der bereits in 2. Aufl. 1997 vorliegende Führer Gräber
bekannter Persönlichkeiten auf dem Evangelischen Kirchhof Nikolassee
(Rez.: IFB 99-B09-505) und die in dieser Rezension erwähnte CD-ROM
Berliner Friedhöfe.
(zurück)
- [2]
- Vgl. die Rez. in IFB 99-B09-676 - 678.
(zurück)
- [3]
- Die NDB wird dagegen nicht erwähnt, wohl deswegen, weil sie nur
gelegentlich genaue Angaben zum Begräbnisplatz enthält; sie könnte für
die noch ausstehenden Bände von dem vorliegenden, wohl weitgehend auf
Begehung beruhenden Verzeichnis profitieren.
(zurück)
- [4]
- Vgl. die Rez. in IFB 99-B09-470.
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