Die Liste der ersten 9 Kapitel mag einen Eindruck vom Aufbau der Bibliographie vermitteln: 1. Einführungen in die Philosophie; 2. Überblicksdarstellungen; 3. Enzyklopädien, Lexika und andere Nachschlagewerke; 4. Einzelthemen 1, Epochen, Personen, Länder und Regionen; 5. Einzelthemen 2, Disziplinen, Strömungen, Verschiedenes; 6. Zeitschriften und Jahrbücher; 7. Bibliographien und Literaturdatenbanken; 8. Wege und Methoden der Literatur- und Informationssuche; 9. Institutionen, Forschung und das Internet.
"Die Reihenfolge der Kapitel orientiert sich an der schrittweisen Einarbeitung in die Philosophie" (S. 2). Diese gutgemeinte Absicht erweist sich bei der Konzeption eines bibliographischen Nachschlagewerkes leicht als Handicap. Und so wird das Unbehagen, das sich bei dem Mix aus Literaturgattungen, Publikationsformen und Themenfeldern einstellt, beim näheren Hinsehen denn auch rasch bestätigt. Literatur zu speziellen Themen ist nicht an einer Stelle verzeichnet, sondern muß quer zu den aufgeführten Rubriken über eine Vielzahl von Verweisungen gesucht werden. Register sind bei solchen Ausgangsbedingungen eigentlich unverzichtbar.
Auch die Anordnung der Titel in den einzelnen Abschnitten hat ihre Tücken, folgt sie doch nicht dem Alphabet (da dies nicht benutzerfreundlich sei), sondern inhaltlichen Kriterien. Danach entscheiden über die Abfolge der eher allgemeine oder spezielle Charakter und die Aktualität einer Publikation. Bei den Nachschlagewerken und Periodika wird zusätzlich noch nach Sprachen untergliedert (deutsch, mehrsprachig, englisch, französisch, italienisch u.a.). Zudem sind Print- und elektronische Medien nach Kapiteln getrennt aufgeführt. Eingeschränkt wird die Titelauswahl dadurch, daß "größtenteils nur Publikationen berücksichtigt [wurden], die in den meisten Universitäts- und Institutsbibliotheken leicht zugänglich sein dürften. Gelegentlich schien es aber angebracht, der Vollständigkeit halber auch weniger gebräuchliche Werke zu nennen" (S. VIII). - Bei der Vielfalt der Ordnungskriterien ist man im Ergebnis gelegentlich mit einem Sammelsurium von Titeln konfrontiert, das eine punktuelle Suche erheblich erschwert (besonders bei den Einzelthemen, z.B. Antike). Dabei sind, wie der Verfasser bemerkt, "Wiederholungen [d.h. Mehrfachverzeichnungen einzelner Titel] nicht auszuschließen" (S. 2).
Gravierend sind die Mängel in der Gliederung nach dem Dezimalsystem, indem durchgehend eine Ordnungsebene übergangen wird, wie z.B. Kap. 6: in Abschnitt 6.1.1 Deutschsprachige Zeitschriften beginnt die Titelaufzählung mit 6.1.10 ... 6.1.23, darauf folgt der Abschnitt 6.1.2 Mehrsprachige Zeitschriften, beginnend mit 6.1.24 usw.
Pluspunkte sind - gegenüber den inzwischen in die Jahre gekommenen
Standardwerken von Geldsetzer[1] und Detemple[2] - die Aktualität vieler
Einträge sowie die Kapitel über elektronische Datenbanken (abgerundet
durch Literatur zur Datenbanknutzung) und die Kapitel des 2. Teils:
Studienorganisation (Literatur bis hin zu Finanzierung,
Auslandsstudium, Promotion und Aufbaustudium), Studienpraxis und
Berufsfelder.
Jürgen Weber
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