Der Inhalt ist rasch vorgestellt (und in der Einleitung klar
beschrieben): die Bibliographie strebt nach einer vollständigen
Verzeichnung aller Ausgaben der sowie der Forschungsliteratur über die
Metaphysica des Aristoteles von 1901 bis 1996. Basierend auf einer
systematischen Auswertung aller bibliographischen Ressourcen und der
extensiven Recherche in Datenbanken wurden knapp 3500 Monographien und
Aufsätze zusammengetragen, die sich mit diesem Werk des Aristoteles
beschäftigen. Ausgenommen sind allerdings die antiken,
mittelalterlichen und Renaissance-Kommentare[3] zur Metaphysica und
insbesondere die sich darauf beziehende Sekundärliteratur. Die
gesammelten Titel wurden nach Autopsie verzeichnet und - als das
Besondere - mit beschreibenden Annotationen versehen, die weitgehend
(nämlich ca. 2000) von Roberto Radice verfaßt wurden, während die
restlichen ca. 1400 von einem aus 45 Personen bestehenden
internationalen Mitarbeiterstab stammen, die ihre Annotationen
namentlich zeichnen. Die Gewichte sind ganz ungleich verteilt: die
ersten vier Abschnitte - Ausgaben, Übersetzungen, Kommentare (s.o.)
und Bibliographien - nehmen zusammen nur 33 S. ein, während die
folgenden 740 Seiten der Sekundärliteratur vorbehalten sind, die
jahrgangsweise und innerhalb im Verfasseralphabet verzeichnet ist;
letzterem gehen Sammelwerke voraus, die hier wenig glücklich unter dem
Formschlagwort Anthology aufgeführt sind (das an die Stelle des
italienischen AA.VV. tritt). Die in den Sammelbänden enthaltenen
Beiträge sind dann unter ihrem jeweiligen Autor mit eigenen
Titelaufnahmen verzeichnet. Als Quellenangabe sowie für die
zahlreichen Verweisungen dient eine Identifikationsnummer, die sich
aus dem Jahr (gekürzt um das einleitende 19), einer mit Punkt
abgetrennten zweistelligen Zahl sowie einer gleichfalls durch einen
Punkt geschiedenen laufenden Nummer zusammensetzt (der Rezensent
gesteht, daß er die Logik der Numerierung an der zweiten und dritten
Stelle nicht begriffen hat). Die Titelaufnahmen sind ausführlich und
zuverlässig, doch fehlen unverständlicherweise die Umfangsangaben bei
Monographien. Titel in osteuropäischen und anderen "seltenen" Sprachen
werden nur mit einem übersetzten Titel aufgeführt. Es folgen Angaben
zu Übersetzungen, Wiederabdrucken u.a. (ggf. mit der
Identifikationsnummer, wenn sie eine eigene Eintragung haben), dann
Fundstellen von Rezensionen und schließlich die Annotationen.
Vier Register, die auf die Identifikationsnummer verweisen,
erschließen die Bibliographie: das wichtigste ist 1. das
Begriffsregister, das auch die Namen rezipierender Philosophen
einschließt, z.B. Hegel und Heidegger (S. 775 - 837); ferner Register
2. der griechischen Termini, 3. der Verfasser und als Ergänzung zum
Begriffsregister 4. ein Register der Textstellen, geordnet nach den
Büchern und Abschnitten der Metaphysica.
Bibliotheken, die die italienische Originalausgabe nicht erworben
haben, werden sich leichter dazu entschließen können, den hohen Preis
für die englische Übersetzung zu erlegen als jene Bibliotheken, die
sich bereits damals zum Kauf einer der beiden italienischen Ausgaben
entschlossen hatten.
Klaus Schreiber
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