Die Bibliographie versucht nichts weniger als eine auf Autopsie beruhende Verzeichnung sämtlicher in den Jahren 1770 - 1829 - also der Epoche nach Richardson und vor Dickens - in Großbritannien erschienenen Romane auf Grund der Erstausgaben in detaillierter Form. Ausnahmen vom Prinzip der Autopsie mußte im Streben nach Vollständigkeit bei den recht zahlreichen Romanen gemacht werden, deren Existenz zwar belegt ist (zumeist durch zeitgenössische Rezensionen), von denen aber trotz weitgreifender Recherchen in Bibliotheken und Katalogen aller Art kein Exemplar mehr aufzufinden war. Berücksichtigt sind Erstausgaben der Berichtszeit, dazu Übersetzungen aus anderen Sprachen, die erstmals in diesen Jahren in Großbritannien erschienen sind, dazu englischsprachige Romane, deren Erstausgabe in den Vereinigten Staaten erfolgte mit ihrer ersten in Großbritannien erschienenen Ausgabe. Dazu kommen Kurztitel von späteren Ausgaben bis 1850 sowie von Erstausgaben französischer und deutscher Übersetzungen englischer Romane.
Anlage chronologisch, innerhalb desselben Jahres im Verfasser- oder
Sachtitelalphabet; von anonym erschienenen Titeln wird auf den
ermittelten Autor verwiesen; anonyme Werke, deren Autorschaft nicht
festgestellt werden konnte, stehen im Alphabet unter ANON. Die
bibliographische Beschreibung gibt exakt die Titelfassung wieder, ohne
freilich typographische Besonderheiten zu konservieren. Umfangsangabe
und bibliographisches Format stehen vor dem Preis, der nach den
Angaben in zeitgenössischen Rezensionen zitiert wird. Es folgen
Fundstellen von Rezensionen. Das Bibliothekssigel mit der Signatur
bezeichnet das Exemplar, das der Beschreibung zugrunde liegt; es
folgen weitere Besitznachweise (darunter auch die in der Bibliothek
Corvey[1]). Die Annotationen betreffen (u.a.): Autorschaft, Widmungen,
Subskriptionslisten, genaue Publikationsdaten, Reprints,[2] Nachweis von
Exemplaren in "reliable sources"[3] und - in Bd. 1 - längere Zitate aus
zeitgenössischen Rezensionen.
Beide Bände haben unterschiedliche Anhänge für besondere Publikationen
(so in beiden Bänden Titel für Kinder) sowie die folgenden Register:
1. der Verfasser und Übersetzer; 2. aller Sachtitel; 3. der Verleger
und Drucker (im Ortsalphabet) sowie 4. (nur für Bd. 1) der in den
Annotationen genannten Namen und Sachverhalte. Gemeinsam ist ferner
beiden Bänden die (identische) General introduction (S. 1 - 14 mit
Angaben zu Auswahl-, Ordnungs- und Beschreibungsprinzipien) sowie
lange Einleitungen, in denen der Befund der Bibliographien unter allen
Aspekten und mit Hilfe von Tabellen und graphischen Darstellungen
ausgewertet wird.[4]
Herausragendes Beispiel für den englischen Typ von Bibliography, der
weit über das bloße Verzeichnen von Titeln hinausgeht, und der die
heute so häufig vertretene Meinung, Bibliographien seien im Zeitalter
der Online-Kataloge obsolet, als Torheit entlarvt.
Klaus Schreiber
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