Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8(2000) 1/4
[ Bestand in K10plus ]
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Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen
- 00-1/4-229
-
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen / von Elfi
Pracht. - Köln : Bachem. - 26 cm
- [5207]
- Teil 1. Regierungsbezirk Köln. - 1997. - 650 S. : Ill.,
Kt. - (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im
Rheinland ; Bd. 34,1). - ISBN 3-7616-1322-9 : DM 98.00
- Teil 3. Regierungsbezirk Detmold. - 1998. - 543 S. : Ill.,
Kt. - (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern von
Westfalen ; Bd. 1,1). - ISBN 3-7616-1397-0 : DM 98.00
Als 1996 die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder der
Bundesrepublik Deutschland den Beschluß faßte, die jüdischen
Kulturdenkmäler in Deutschland systematisch zu registrieren, traf
diese Entscheidung zumindest das Land Nordrhein-Westfalen nicht
unvorbereitet. Hier konnte auf ein bereits geplantes Vorhaben einer
umfassenden Bestandserhebung für das Gebiet des heutigen
Nordrhein-Westfalen Bezug genommen werden, ein zu diesem Zeitpunkt
einzigartiges Projekt in Deutschland.[1] In einer auf drei Jahre
ausgelegten Bearbeitungszeit sollten flächendeckend nicht nur die
Synagogen, jüdischen Bethäuser und Friedhöfe ermittelt und beschrieben
werden, sondern die gesamte Bandbreite jüdischer Kultur. Das Ergebnis
soll in einer - entsprechend den Regierungsbezirken - auf fünf Bände
geplanten Publikation vorgestellt werden. Elfi Pracht, die
Bearbeiterin des Projekts, konnte zwar den avisierten Zeitplan nicht
ganz einhalten;[2] von der Beachtlichkeit des Unternehmens zeugen aber
die beiden bisher erschienenen Teile des Gesamtwerks. Die vorliegenden
Bände bieten in einem Vorspann Hinweise zur Überlieferung jüdischer
Kultur, zur Quellenlage, zum Aspekt der photographischen Dokumentation
- in der Regel wurden für die Publikation Neuaufnahmen verwendet - und
schließlich zusammenfassende Bemerkungen zu Erforschung, Denkmalschutz
und Erhaltung der jüdischen Kulturdenkmäler in Nordrhein-Westfalen.
Diese Ausführungen werden spezifiziert nach Denkmaltypen: Synagogen
und Bethäuser, Mikwen, Schulen und soziale Einrichtungen, Wohn- und
Geschäftshäuser jüdischer Familien - hier wird die Aufmerksamkeit
besonders auf die Problematik der Erfassung, Lokalisierung und
Auswertung lokalhistorischer Literatur und einzelner Zeugenberichte
gelenkt - , schließlich Friedhöfe als eine der wichtigsten
Einrichtungen der jüdischen Gemeinden. Diesen summarischen
Darstellungen folgt die eigentliche Dokumentation in topographischer
Ordnung (Gliederung nach Kreisen mit Ortsalphabeten). Die Ortseinträge
enthalten einen Überblick zur jüdischen Lokalgeschichte und
Beschreibungen der Einzelobjekte nach Denkmaltypen. Die
photographische Dokumentation wird jeweils für die Denkmäler eines
Kreises in einem eigenen Abbildungsteil gebündelt und beschließt die
Eintragungen für den Kreis als Anhang. Insgesamt darf diese sich an
Ansprüchen von Groß- und Spezialinventaren orientierende und
dementsprechend in den Beiträgen zu den Bau- und Kunstdenkmälern des
Rheinlands bzw. Westfalens publizierte Dokumentation jüdischer
Kulturdenkmäler in Nordrhein-Westfalen als beispielhaft und
maßstabsetzend gelten. Die hier gebotenen Informationen sind für die
verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen von Interesse und
außerordentlichem Nutzen.
- [1]
- Zum jüdischen Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen gab es bereits
zuvor einige Veröffentlichungen: So der Wegweiser durch das jüdische
Rheinland / hrsg. von Ludger Heid. - Berlin : Nicolai, 1992. - 419 S.
: Ill. und das Handbuch jüdische Kultur und Geschichte in
Nordrhein-Westfalen / hrsg. von Benno Reicher - Essen :
Klartext-Verlag, 1993. - 280 S. : Ill. - (Kulturhandbücher
Nordrhein-Westfalen ; 4).
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- [2]
- In Vorbereitung sind die Bd. 2. Regierungsbezirk Düsseldorf
(Oktober 2000), 4. Münster (ca. Frühjahr 2001) und 5. Arnsberg (ca.
Frühjahr 2002).
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