Bestand nach der ursprünglichen Ankündigung die Hoffnung, daß Bd. 3
1998 und Bd. 4 1999 vorliegen würden, so hat sich die Fortsetzung
verzögert, was in Anbetracht der Masse an solider Information leicht
in Kauf genommen werden kann, zumal der abschließende Bd. 4 nun
bereits für Ende 2000 angekündigt ist. Da Anlage und Verzeichnung in
der genannten Rezension ausführlich dargestellt wurden, kann auf
letztere verwiesen werden. Bd. 3 mit den laufenden Nummern 2854 - 4156
führt die im Alphabet der Territorien beschriebenen Orden beginnend
mit Sachsen fort, das - rechnet man die sächsischen Herzogtümer bis
1825 und ab 1826 hinzu - mit 420 Seiten gut zwei Drittel des Bandes
einnimmt. Im allgemeinen endet die Berichtszeit mit 1918, geht es doch
danach mit der Ordenspracht rapide bergab: der Freistaat Sachsen ist
gerade noch mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen (ca. 1920 - 1936) und einem
weiteren, nur 1920 verliehenen Ehrenzeichen vertreten. Die anderen
Kapitel in Bd. 3 behandeln Schleswig-Holstein (8 S.), Schwarzburg mit
seinen drei Linien (ca. 40 S.), Thurn und Taxis sowie Trier (je 3 S.),
Waldeck (ca. 30 S.) und schließlich den ersten Teil von Württemberg
(ca. 50 S.). Die reiche Bebilderung mit Vor- und Rückseiten der Orden
in Originalgröße und die wiederum auf Farbtafeln am Schluß
zusammengestellten Ordensbänder wurden bereits bei den beiden
vorhergehenden Bänden als besonderer Vorzug dieses Handbuchs
hervorgehoben, ebenso wie die historischen Einleitungen zu den
Kapiteln und die reichen Literaturangaben, die unter der Rubrik
Quellen jeden Abschnitt beschließen. Diese Literaturangaben bilden die
Basis für die jetzt ernsthaft geplante Veröffentlichung einer
phaleristischen Bibliographie, deren Publikation etwa gleichzeitig mit
Bd. 4 des Handbuchs erfolgen soll.[2]
Auch wenn sich das vorliegende Handbuch in erster Linie an
(ernsthafte) Ordenssammler wendet, unterscheidet es sich durch die
erwähnten Einleitungen und die Aufarbeitung der Quellen und der
Fachliteratur vorteilhaft von den meisten primär auf die Bedürfnisse
der Sammler zielenden (Preis-) Katalogen, von denen weiter unten
einige Neuerscheinungen kurz vorgestellt werden. Die Nobilitierung des
Ordenssammelns als Hobby zu einer "Kulturgeschichtlichen Ordenskunde"
als historischer Hilfswissenschaft hat der Verfasser im Herbst 1998 in
einem Vortrag gefordert, der inzwischen auch gedruckt vorliegt.[3] Mit
seinem Handbuch hat er bereits den dorthin einzuschlagenden Weg
gewiesen.
Klaus Schreiber
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