Grundlegend geändert wurden die Auswahlkriterien für die Addenda: war im Grundwerk das Erscheinen der Drucke maßgebend - berücksichtigt sind Komponisten, deren Werke überwiegend vor 1800 publiziert wurden - , so sind es im Supplement die Lebensdaten der Komponisten - bis 1770 geborene sowie zwischen 1770 und 1810 lebende Komponisten mit Verzeichnung ihrer Drucke bis 1830, bzw. Ausgaben bis 1850, wenn keine früheren nachgewiesen sind; aufgenommen sind überdies Komponisten mit unbekannten Lebensdaten, sofern ihre Werke überwiegend vor/um 1800 gedruckt wurden.
RISM-Bibliothekssigel verzeichnet - zum ersten Mal - sämtliche
Bibliothekssigel, die jemals von RISM verwendet wurden mit Stand
1.9.1999. Das sind: 1. Die in den einzelnen Bänden der lt. Vorwort
seit 1964 (S. 11*), tatsächlich aber seit 1960 erscheinenden
RISM-Serien gebrauchten Sigel; 2. die zusätzlich in New Grove und
MGG-2 verwendeten; 3. neu "festgelegt[e]", "zusätzliche Sigel für
bisher noch nicht berücksichtigte Fundorte" (S. 11*). Das Verzeichnis
wurde aufgrund der im Laufe der Zeit eingetretenen Veränderungen in
der Bibliothekslandschaft notwendig wie Auflösung bzw. Neugründung von
Bibliotheken und Archiven, Namensänderungen von Gebieten, Orten und
Bibliotheken im Zusammenhang mit politischen Veränderungen. Aus der
Praxis weiß man, daß auch ohne derlei Gründe die Verwendung eines
einheitlichen Sigels für eine Bibliothek jedenfalls bisher nicht
gewährleistet war, so z.B. im Fall der Württembergischen
Landesbibliothek Stuttgart (i.d.R. Sl, doch fanden in RISM-B die nun
nicht mehr gültigen Bezeichnungen S und Stuttg Verwendung).[3]
Das Sigelverzeichnis ist wie die Sigellisten in allen
RISM-Publikationen geordnet, nämlich im Alphabet der Ländersigel,
innerhalb der Bibliothekssigel, was bedeutet, daß man Switzerland
unter CH (S. 10) und Spain unter E (S. 48) suchen muß. Im anderen
Fällen stehen die Länder wenigstens benachbart z.B. I - Italy (S. 72),
IL - Israel, IND - India (S. 104) etc. Ein zusätzliches Register der
Bibliotheken und Orte wäre nützlich gewesen.
Die RISM-Zentralredaktion hofft auf die generelle Einbürgerung ihrer
Sigel beim Nachweis von Quellen, was in der Tat von Nutzen wäre. Sie
weiß um die Notwendigkeit der Aktualisierung, weshalb ihr Korrekturen
und/oder Ergänzungen erwünscht sind und sie jederzeit Auskunft über
den aktuellen Stand erteilt (Adresse auf der Rückseite des
Titelblattes).[4]
Martina Rommel
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