Obwohl erst Bd. 2 das eigentliche Werkverzeichnis darstellt, ergänzen sich beide Bände, wie im folgenden zu zeigen sein wird. Alles in allem wird die Konzeption des ganzen Werkes erst allmählich verständlich, wenn man sich durch die Erläuterungen an verschiedenen Stellen hindurcharbeitet (Bd. 2: Vorw. S. 7 - 9, Vorbemerkungen S. 45 - 46, 197 - 198, 263 - 264; Bd. 1: Vorw. S. V - IX, S. XXI - XXII, Vorbemerkung S. LVIII).
Bd. 1, die Monographie, erschien zuerst 1958[4] und enthält einen
ausführlichen Literaturbericht u.d.T.: Lasso im Wandel der Geschichte
(S. 3 - 24). Dieser wird ergänzt durch den Fortsetzenden
Literaturbericht Lasso 1958 - 1998[5] des 1999 - dem Jahr, in dem der
Verfasser seinen 85. Geburtstag feiern konnte - erschienenen Reprints[6]
von Bd. 1 (S. XXI - LVII), der die "wissenschaftliche Literatur
engeren Sinnes, eingeschlossen Editionen" (S. XXII) vorstellt.
Bd. 2, das Verzeichnis der Werke Orlando di Lassos wurde 1937 begonnen
und schon in der Monographie 1958 angekündigt, doch dauerte es weitere
40 Jahre bis er 1998 in Druck gehen konnte. Daß auch dessen Vorwort
mit Literaturhinweisen gespickt ist, sei angemerkt.
Den Hauptteil von Bd. 2 leiten ein: 1. Verzeichnis der benutzten
Literatur (geordnet nach Zitiertitel), das für ältere Literatur auf
das Verzeichnis bibliographischer Quellen innerhalb des
Quellennachweises in Bd. 1, S. 737 - 740, verweist und dazu zahlreiche
Titel aus dessen Berichtszeit nachträgt; 2. Verzeichnis der Editionen
(ebenfalls mit Angabe des Zitiertitels).[7]
Das Verzeichnis der Textanfänge (der Hauptteil) ist ein Verzeichnis
der Titel (mehrteiliger Werke wie z.B. Psalmi poenitentiales) und
Textanfänge hauptsächlich der in der ersten Lasso-Gesamtausgabe 1894
- 1927 enthaltenen 'Textincipits' (S. 45). Es weist nach: ältere
Drucke einschließlich den Erstdrucken: sie werden in einer eher
ungewöhnlichen Weise analog zum Quellennachweis (Drucke S. 747 - 816)
in Band 1[8] mit Jahreszahl und angehängtem griechischem Buchstaben
zitiert, Handschriften, Literatur sowie Editionen, ggf. auch
diejenigen in den Gesamtausgaben, und will auf diese Weise
gleichzeitig eine Datierung der Werke bieten. Von Textanfängen wird
ggf. auf das übergeordnete Werk verwiesen, allerdings ohne daß bei
diesem die zugehörigen Teile aufgelistet würden, z.B. Quia non
repellet cf. Lamentationes 4 v., Quia persecutus cf. Psalmi
poenitentiales 3 v., wobei beim ersten Beispiel nicht klar ist, auf
welchen Teil der Lamentationes verwiesen wird (vgl. die dortigen
Einträge: Lamentatio Prima I. Diei 4 v., Lamentatio Secunda I. Diei 4
v., Lamentatio Tertia I. Diei 4 v. etc.).
Eine Ergänzung stellt das Kontrafakturen-Verzeichnis dar (im Reprint
von Bd. 1), das "die älteren kontrafizierten (unterschobenen)
Textierungen mit Angabe des Drucks" sowie "in Auswahl" "einige jüngere
Texte der Art" (Bd. 1, Teil A, S. LVIII) nennt und "auch die
zahlreichen älteren Neutextierungen im Chansonbereich [führt]" (Bd. 2,
S. 45). Darüber hinaus war für den Reprint eine Übersicht über "die
erhebliche Zahl weiterer nahezu authentischer bis zweifelhafter Werke,
namentlich aus intavolierten Quellen" (S. 46) vorgesehen. Ihr Fehlen
kann angesichts der Tatsache, daß es sich bei den zahlreichen
Tabulaturen der Werke Lassos ohnehin um Sekundärquellen handelt, in
Kauf genommen werden.
Dem Verzeichnis der Textanfänge folgen 1. die nach (121 Fund-)Orten
(S. 197) geordneten Beschreibungen der Nachgewiesenen Handschriften
(S. 197 - 261); 2. die Nachgewiesenen Drucke (S. 263 - 274), die eine
Konkordanz der im Werkverzeichnis angegebenen Drucke zu RISM[9] und
Howard Mayer Brown[10] darstellen.
Martina Rommel
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