Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8(2000) 1/4
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Wiener Musikinstrumentenmacher 1766 - 1900
- 00-1/4-293
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Wiener Musikinstrumentenmacher 1766 - 1900 :
Adressenverzeichnis und Bibliographie / Rudolf Hopfner.
Kunsthistorisches Museum Wien. - Tutzing : Schneider,
1999. - 641 S. : graph. Darst. ; 25 cm. - ISBN
3-7952-0983-8 : DM 198.00
- [5982]
Erarbeitet in der Sammlung Alter Musikinstrumente des
Kunsthistorischen Museums Wien, hat der Verfasser einen dort
vorhandenen Zettelkatalog durch die systematische Auswertung von
Adreßbüchern, insbesondere von Handelsschematismen der k. k.
Haupt- und Residenzstadt Wien (chronologisch verzeichnet auf S. 21
- 24)
und von Fachliteratur wesentlich erweitert und die ca. 2100 Namen im
vorliegenden Lexikon publiziert. Die Eckpunkte der Berichtszeit
ergeben sich aus dem ersten, 1766 erschienenen derartigen Adreßbuch
und dem allmählichen Verschwinden des handwerklichen Instrumentenbaus
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der nach und nach der
industriellen Produktion weichen mußte. Die im Namenalphabet
geordneten Eintragungen nennen Lebensjahre, z.T. Geburts- und
Todesorte, meist allerdings nur die Jahre, in denen der Name in den
ausgewerteten Adreßbüchern erwähnt wird, dazu die Spezialisierung
(z.B. Darmsaitenerzeuger; Harmonikatischler; Klavier- und Orgelmacher,
Erfinder des Accordions); es folgt, chronologisch geordnet, die
Aufführung der Firmen/Wohnadressen, dann ggf. Anmerkungen und
schließlich Literaturangaben, die mit Siglen auf die umfangreiche
Literaturliste (S. 613 - 641) verweisen. Für die Masse der Namen
- darunter sehr zahlreiche Hersteller von Halbfertigprodukten - werden
entweder nur die Adressen (allenfalls mit knappen Anmerkungen)
mitgeteilt; längere Anmerkungsteile und vor allem umfangreiche
Literaturangaben haben nur die bedeutenden Instrumentenbauer (etwa der
aus Riedlingen in Württemberg stammende Klaviermacher Conrad Graf oder
sein jüngerer Kollege Ludwig Bösendorfer, aber auch der
"Musikmaschinist" Johann Nepomuk Mälzel, der einen von ihm
verbesserten Taktmesser unter dem Namen "Metronom" - der längst zur
Gattungsbezeichnung geworden ist - vermarktete), die allein außerhalb
von Spezialistenkreisen bekannt sind. Der Anhang enthält außer
Registern nach Instrumenten und Spezialisierungen eine statistische
Übersicht mit Tabellen und graphischen Darstellungen. - In Anbetracht
der Bedeutung der österreichischen Musikkultur in dieser Epoche und
der Tatsache, daß die österreichischen und speziell die
hauptstädtischen Instrumentenbauer das Territorium des
österreichischen Vielvölkerstaates - und damit fast halb Europa
- belieferten, ist dieses Verzeichnis von größerem Interesse, als es
auf
den ersten Blick erscheinen mag. Es hat zudem praktischen Nutzen für
Sammler von Musikinstrumenten und den einschlägigen Handel, ermöglicht
es doch beim Vorhandensein z.B. von Klebezetteln mit dem Namen und der
Anschrift des Herstellers die Entstehungszeit eines Musikinstruments
einzugrenzen.
Klaus Schreiber
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