Das Klavier-Lexikon verzeichnet im Alphabet der Personen- und Firmennamen Händler und Hersteller von Cembali, Clavichorden, Flügeln, Hammerklavieren, Harmonien, Klaviaturen, Lyraflügeln, Mechaniken, Orgeln, Pianos, Spinetten, Tafelklavieren (Inhaltsverz.) von 1788 bis zur Gegenwart und nennt stichwortartig die wichtigsten Daten und Fakten einschließlich Produktionszahlen und Patent- und Gebrauchsmuster - diese nur gelegentlich mit Angabe des Patentgegenstandes - und Adressen einschließlich Telephon- und Fax-Nummer, E-Mail- und Internet-Adresse, wobei heute existierende Firmen, deren Angaben übrigens auf einer Fragebogenaktion basieren, mit einem Sternchen markiert sind. Jens-Uwe Witter - selbst Klavierhändler mit Eintrag auf S. 815 - ist sich der Unvollständigkeit seines Werkes bewußt, weshalb "Neuauflagen ... in mehrjährigem Turnus" (Vorw.) angekündigt und Fachkollegen zur Mithilfe durch Abliefern von Formblättern aufgerufen werden.
Der mit Inseraten (S. 1 - 11) beginnende Band schließt mit 1. einem Ortsregister (S. 837 - 949) - Ortsnamen (alphabetisch), innerhalb die ansässigen Firmen (ebenfalls alphabetisch) mit Verweisung auf die Seitenzahl des Hauptteils, heute existierende Firmen wiederum mit einem Sternchen markiert - ; 2. einem Dienstleistungsregister/Lieferantenverzeichnis - geordnet nach der Dienstleistung, innerhalb alphabetisch nach Firmen mit Hinweis auf die Seitenzahl; 3. einem Verzeichnis internationaler Patentnummern und Gebrauchsmuster - geordnet nach Länderkürzel, innerhalb chronologisch mit Angabe des Tagesdatums und der Patent- bzw. Gebrauchsmuster-Nr., - leider ohne Nennung der Firma.
Martina Rommel
Auch die beiden nachstehend kurz angezeigten englischen Werke sind
international konzipiert. Makers of the harpsichord and clavichord
1440 - 1840 liegt inzwischen in der 3., von Charles Mould
herausgegebenen Ausgabe[2] vor und verzeichnet zum einen Hersteller der
im Titel genannten Instrumente (d.h. Kielinstrumente - wie Cembalo,
Spinett, Virginal - und Clavichorde) und zum andern die Instrumente
selbst. Die zwei Hauptteile haben unterschiedliche Länge: der 1., nach
Instrumentenbauern geordnete biographische Teil, in dem gegenüber der
2. Ausgabe sowohl über 440 Einträge neu hinzukamen als auch über 400
revidiert wurden - beide sind im Gegensatz zu den unverändert
übernommenen mit einem Sternchen bzw. einem schwarzem Kreis markiert
-, ist 214 Seiten lang; der 2., wiederum nach Instrumentenbauern,
innerhalb chronologisch geordnete und um über 500 neue Instrumente
erweiterte, bietet Instrumentenbeschreibungen mit sehr detaillierten
Angaben - endend mit Literaturangaben und der jedem Instrument
gegebenen Boalch-Nr. der 3. Aufl. sowie ggf. der Boalch-Nr. der 2.
Aufl. - und hat 476 Seiten Länge.
Dem Hauptteil geht eine alphabetisch nach Städten angelegte Liste der
größten Musikinstrumentensammlungen mit frühen Tasteninstrumenten samt
ihren Katalogen voraus. Nützlich sind auch folgende Anhänge: 1. eine
geographisch, innerhalb chronologisch geordnete Übersicht über die
Instrumentenbauer; 2. Besitznachweise von English virginals; 3.
Lehrlinge Londoner Instrumentenbauer 1622 - 1758; 4a. eine Liste
englischer technischer Begriffe mit Übersetzungen in holländisch,
französisch, deutsch, italienisch, spanisch und schwedisch
(holländisch, spanisch und schwedisch neu gegenüber der 2. Aufl.); 4b.
ein nach Sprachen geordneter alphabetischer Index dieser Begriffe; 5.
Stammbäume von Instrumentenbauerfamilien. Merkwürdig in dem 1995
erschienenen Band ist allerdings der frühe Redaktionsschluß des
Anhangs Errata and Addenda : additional information received up to 31
March 1994.[3]
Martina Rommel
Das zweite Verzeichnis stellt gewisserweise die Fortsetzung des
vorstehend besprochenen dar insofern, als es Klaviere - also die
Nachfolger der Kielinstrumente und Clavichorde - und Hersteller von
solchen verzeichnet,[4] wobei Vollständigkeit im Hinblick auf alle heute
noch existierenden Instrumente von den Anfängen bis ins 19.
Jahrhundert hinein angestrebt ist (Bd. 1, S. X).
Jeweils im Alphabet der Namen vereinen die beiden auf einer Datenbank
basierenden Bände von Makers of the piano, was Makers of the
harpsichord and clavichord 1440 - 1840 in zwei getrennten Teilen
aufführt: biographische Artikel über die Instrumentenbauer, denen die
ebenfalls sehr detaillierte Beschreibung ihrer Instrumente (wiederum
mit Literaturangaben) unmittelbar folgt, wobei die Beschreibungen
mehrerer Instrumente chronologisch geordnet und durchnumeriert sind.
Die Berichtszeit beider Bände ergänzt sich: Band 1. 1700 - 1820, Band
2. 1820 - 1860.
Enthielt die Datenbank Makers of the piano 1700 - 1820 bei Erscheinen
von Band 1 (1993) insgesamt ca. 4000 Klaviere und 900 Hersteller (Bd.
1, S. X), so weist der 1999 erschienene Bd. 2 bereits mehr als 2200
Klaviere und ca. 2400 Hersteller[5] nach (Bd. 2, S. IX), was die
Notwendigkeit einer aktualisierten Neuausgabe auch des ersten Bandes
vermuten läßt.
Anhang: 1. Bibliographie; 2. Sammlungen (einschließlich catalogues,
guidebooks, check-lists); 3. Glossar; in Bd. 2 außerdem 4. Abbildungen
von Klaviermechaniken. Nützlich wäre außerdem auch hier eine
geographische Übersicht über die Instrumentenbauer gewesen.[6]
Martina Rommel
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