Die alphabetisch angeordneten stichwortartigen Kurzbiographien enthalten zu jedem Namen genaue Lebensdaten, die Konfession, Angaben zu den Eltern und zur Familie, zum Schulbesuch, zum Studienverlauf, akademische Grade, Mitgliedschaften, Ehrungen, Nachweise von Porträts, Quellen und Sekundärliteratur. Schriften der Erlanger Mediziner werden nicht angeführt, doch existieren hierzu bereits andernorts entsprechende Personalbibliographien. Soweit jedoch Werkverzeichnisse in der angeführten Literatur enthalten sind, wird dies in dem Professorenkatalog vermerkt. Als Ergänzung könnten eine Angabe des jeweiligen Betreuers der Dissertation und eine Hervorhebung des Rufnamens von Interesse sein. Für die Auswertung wurden neben allgemeinen, regionalen und speziell medizinischen Nachschlagewerken insbesondere die Arbeiten zur Erlanger Universitätsgeschichte sowie lokalhistorische Schriften und Zeitungen herangezogen. Die häufig zitierten Werke sind in einem Literaturverzeichnis genannt, das auch die Abkürzungen auflöst. Außer den Beständen des Universitätsarchivs hat die Bearbeiterin A. Ley auch Akten im Bayerischen Hauptstaatsarchiv und im Stadtarchiv Nürnberg einbezogen.
Der - soweit zu sehen - recht sorgfältig und systematisch bearbeitete
Band enthält in komprimierter Form eine Fülle biographischer Daten.
Eine wissenschaftshistorische Einordnung oder eine individuelle
Charakterisierung der einzelnen Personen waren nicht angestrebt.
Offenbar kam es vielmehr auf eine Totalität der Erfassung an, welche
sich an einem strengen Klassifikationsschema orientiert und an eine
Datenbank in Papierform denken läßt. Der Band zu den Professoren der
Erlanger Medizinischen Fakultät trägt dadurch - im Unterschied zu den
Professorenkatalogen anderer Universitäten - mehr den Charakter einer
nüchternen institutionellen Prosopographie.[3] Ein Index zu den
Personen, idealiter auch im Internet bei den Seiten der
Universitätsbibliothek und des Instituts für Geschichte der Medizin
der FAU, wäre nützlich und würde den Überblick erleichtern. Für die
Medizingeschichte, für die fränkische Landesgeschichte und für
allgemeine biographische Forschungen bietet der Katalog somit ein
durchaus hilfreiches, positivistisches Werkzeug. Dasselbe ist nun auch
für die philosophischen und naturwissenschaftlichen Fakultäten der FAU
zu wünschen.
Bernhard Ebneth
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