Das Lexikon deckt sein Wissensgebiet - wie es scheint - sehr gut und gleichmäßig ab. Sehr spezielle Fachtermini wurden vermieden, ebenso ausgesprochen juristische Sachverhalte, die bei anderen Wirtschaftslexika oft einen unverhältnismäßig großen Anteil ausmachen. Aktuelle Entwicklungen der Computertechnologie und Telekommunikation - etwa Call Center, Internet, Netzwerk, Virtuelle Unternehmung, World Wide Web - werden in abgewogenem Ausmaß ebenso berücksichtigt wie grundlegende volkswirtschaftliche Begriffe wie Bruttosozialprodukt, Geldpolitik, Volkseinkommen oder Zahlungsbilanz, um einige zu nennen. Erfreulich ist, daß der Verfasser dabei die Proportionen seines Lexikons nie aus den Augen verliert.
Einige Schweizer Besonderheiten sind zu vermerken (Verlagsort ist Zürich, Thommen stammt aus der Schweiz und war dort lange Jahre Professor). Bei Artikeln mit rechtlichen Inhalten werden Schweizer Gesetze zitiert (z.B. bei Aktie, Bilanz, Fusion). Da deren Anzahl gering ist, schränkt das die Benutzbarkeit des Lexikons für bundesdeutsche Leser nicht wesentlich ein. Zur Entschlüsselung der Abkürzungen wäre allerdings ein Abkürzungsverzeichnis wünschenswert. Schweizerisch muten auch die Komposita mit Unternehmung... statt mit Unternehmen... an. Unternehmung klingt in deutschen Ohren leicht antiquiert. Diese und andere stilistischen Besonderheiten berühren die inhaltliche Qualität des Lexikons nicht. Für den Erfolg dieses Lexikons spricht auch die Tatsache, daß es nach der erst 1999 erschienenen 1. Aufl. bereits in einer zweiten, unveränderten Auflage vorliegt.
Lorenz Fichtel