Angabe des Berichtsstands: B -; D 1.3.99 mit Aktualisierungen bis August 99; H -
Vorwort, Benutzungshinweise: B -; D 1 S.; H 1 S.
Mitarbeiterverzeichnis: jeweils 1 S. ohne Angabe von Qualifikation; B und H mit Zuordnung der Länderartikel.
Zahl der souveränen Staaten: B 193; D 193; H 192.
Abhängige Territorien (am Beispiel der Bermuda-Inseln): B mit eigenem Eintrag wie bei kleineren Nationen; D wenige Zeilen in einem Kasten im Eintrag für Großbritannien; H in einem Anhang für die abhängigen Territorien in Tabellenform.
Karten und Graphiken: B "386 Grafiken und Karten, 216 topographische Übersichtskarten"; D "über 300 thematische Karten" lt. Pressemitteilung, in Wirklichkeit ist die Zahl wesentlich geringer; H 285.
Physische Karten der Kontinente und Subkontinente: B vor dem jeweiligen Regionenteil ohne Maßstabangabe; D 12 doppelseitige Karten im einheitlichen Maßstab 1:16 MIO mit Legende; H 9 einseitige Karten in unterschiedlichen, nicht angegebenen Maßstäben.
Klimatabellen/Graphiken: B für die Kontinente, nicht für die einzelnen Nationen; D für die Mehrzahl der Nationen, z.T. bis zu drei bei großen Flächenstaaten; H 200 für die Mehrzahl der Länder.
"Informationskästen" mit den Basisdaten: B "Daten und Fakten" mit Staatswappen und Flagge; D ebenso aber mit weniger Informationen; H ebenso in übersichtlicher Tabellenform mit den meisten Informationen.
Photos: B "über 2400 z.T. großformatige Farbfotos"; D zahlreiche kleine bis ganzseitige Farbphotos (Zahl nicht angegeben); H 1608 meist kleinformatige Farbphotos.
Sonderthemen: B zwischen die Länderbeiträge eingestreut, z.B. "Mittelmeer: ökologische Belastung"; D "mehr als 500", relativ kurz, in "Kästen" vom Fließtext abgesetzt und durch eigenes Register erschlossen; H -.
Besondere Beigaben: B -; D 7 S. Glossar; H "Die Welt in Daten und Zahlen" 7 S. mit "Weltranglisten".
Register: B kombiniert für Geographica, Personen und Sachbegriffe auf 35 fünfspaltigen Seiten und damit das umfangreichste im Vergleich; D der Geographica auf 14 sechsspaltigen Seiten, dazu das bereits erwähnte Register der Sonderthemen; H getrennt für Geographica und Personen mit zusammen 45 vierspaltigen Seiten.
Es folgen Informationen zu den einzelnen Lexika. Bertelsmann
Dem Impressum ist folgendes zu entnehmen: "Das Länderlexikon basiert auf dem Werk Unsere Welt heute in 10 Bänden, konzipiert vom Bertelsmann Lexikon Verlag ... und von Mitchel Beazley Ltd., London. Alle Daten und Fakten wurden für die vorliegende Ausgabe auf den neuesten Stand gebracht. Für die seit 1992 entstandenen Staaten wurden neue Länderdarstellungen entwickelt." Die Gliederung des Bandes in Kapitel für zehn Kontinente und Subkontinente und deren Benennung entspricht genau den 10 nicht gezählten Bänden, die wohl nur [1991 - 1992] als Ausgabe beim Bertelsmann-Club (und anderen zum Konzern gehörenden Buchgemeinschaften) erschienen sind. Als typisches Package-Produkt aus dem Hause Beazley hatten die Bände einen genau dosierten Umfang von jeweils 175 Seiten (nur zwei Bände hatten 10 Seiten weniger). Seiteneinteilung und Illustration sind dieselben, Aktualisierungen wurden bei damals bereits bestehenden Staaten nur im Kasten "Daten und Fakten" vorgenommen sowie bei den (wenigen) Stellen des Textes, der von der jüngsten politischen Entwicklung handelt (gepüft am Eintrag Ungarn). Darin sowie in den Artikeln für die neu entstandenen Staaten besteht die ganze Aktualisierung.
Die gewählte Anlage nach geographischer Lage ermöglicht ein Abgehen von der rein alphabetischen Anordnung der Konkurrenz, und so finden sich neben den Beiträgen für die selbständigen Nationen soz. an der zugehörigen geographischen Stelle auch Beiträge über abhängige Territorien (im Kapitel Nord- und Osteuropa, Arktis) wie Grönland und Färöer, solche für staatenübergreifende Territorien (Arktis), Meere (Ostsee) und Ströme (Donau), ferner für einzelne Themen wie Roma in Südeuropa (ist im Inhaltsverzeichnis vergessen worden) sowie über Nationen vor und nach ihrer Neugliederung (Tschechoslowakei bis 1992, Tschechische Republik, Slowakei). Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber den beiden anderen Werken mit ihrer durchgehend alphabetischen (gleichwohl praktischen) Aneinanderreihung von Einzelstaaten: so kommt etwa der Begriff Arktis im Register von D überhaupt nicht, in dem von H nur mit einer Erwähnung im Abschnitt Kanada vor. Die Benennung Länderlexikon ist freilich nicht zutreffend, denn um ein Lexikon handelt es sich eben gerade nicht.
Diercke
Auch hier gibt es einen Vorgänger von 1983 unter demselben Titel[1] in
einem Band von nur 800 Seiten und mit einem anderen Herausgeber, dazu
Lizenzausgaben für den Bertelsmann-Club [1985] und den Weltbild-Verlag
(1989 und 1991). Für den vorliegenden Band wurden aber die Texte
weitgehend neu geschrieben und die Umfänge für die einzelnen Nationen
verändert (Dominica statt einer Seite ohne Photos jetzt drei Seiten).
Harenberg
Die Behauptung, daß "das Harenberg-Länderlexikon mit herkömmlichen
Länderlexika nicht zu vergleichen ist" muß man nicht auf die
Waagschale legen. Daß es "nach eigenen Kriterien von Grund auf neu
erarbeitet (wurde)" trifft zu. Allerdings ist es - was im vorliegenden
Band verschwiegen wird - ein Verschnitt aus zwei Vorläufern, nämlich
dem unter demselben Titel erschienenen Jahrbuch mit
Berichtszeitzählung, das zwar überwiegend gleichfalls
Länderinformationen enthielt, doch dem Almanach-Typ[2] zuzurechnen war
sowie dem Harenberg-Weltreport[3] mit seinen breiteren Artikeln.
Fazit
Alle drei Titel sind primär für das häusliche Bibliotheksregal
konzipiert und vor allem für Familien mit schulpflichtigen Kindern
interessant. Der Rezensent hätte allerdings für seine Bedürfnisse
Genügen an den Länderartikeln eines umfangreichen Allgemein-Lexikons
ergänzt um aktuelle Informationen aus dem Fischer-Weltalmanach
(weshalb dieser zusammen mit zwei anderen Almanachen unter dem Aspekt
Länderinformation vorstehend angezeigt wird). Für die
Informationsapparate wissenschaftlicher Bibliotheken bietet sich wegen
des einheitlich stukturierten, nicht durch mehr oder weniger
abschweifende "Sonderbeiträge" unterbrochenen Informationsangebots am
ehesten das Harenberg-Länderlexikon an.
Klaus Schreiber
Zurück an den Bildanfang