Die SS war ein vielgestaltiges Gebilde: die Allgemeine SS, Leute mit einem Zivilberuf, die nur z.T. nach 1933 als SS-Führer hauptberuflich tätig waren; die Polizeikräfte, vielfach schon vor 1933 Polizisten, dann Sicherheitsdienst, KZ-Bewacher u.s.w.; die Waffen-SS, die im Laufe des Krieges zu Armeestärke anwuchs und viele Nicht-Deutsche in ihren Reihen hatte; die Ehren-SS-Führer, die sonst irgendeinen Parteirang hatten. SS-Führer, von denen der erste Band dieses Lexikons 797 verzeichnet, fangen eigentlich erst beim Untersturmführer an, doch sind hier auch niedrigere Ränge dann aufgenommen, wenn sie eine Auszeichnung - Deutsches Kreuz in Gold oder Nahkampfspange - erhalten hatten.
Auf Namen und höchsten erreichten Rang, z.T. mit Porträtphoto
illustriert, folgen drei Abschnitte 1. Chronologie der Daten (jedes
Datum/Jahr beginnt auf neuer Zeile, was viel unbedrucktes Papier
bedingt; die Übersichtlichkeit hätte man auch durch fett gesetzte
Daten im fortlaufenden Text erzielen können): Geburtsdatum und -ort,[1]
Ausbildung, zivile Berufe,[2] detailliert die Stationen der Laufbahn in
Partei (oft mit Angabe der Partei-Nummer) und SS, Tätigkeiten nach
1945, Todesdatum;[3] 2. Auszeichnungen; 3. Schrifttum, gleichfalls
chronologisch geordnet, zitiert nur mit Titel und Verfasser, ohne
Angabe von Fundstellen; berücksichtigt sind in dieser Rubrik nicht nur
Schematismen wie etwa die verschiedenen Ausgaben der Dienstaltersliste
der Schutzstaffel der NSDAP oder Nachschlagewerke wie Das deutsche
Führerlexikon, sondern auch Sekundärliteratur, und zwar sowohl
wissenschaftliche Publikationen als auch "apologetische Literatur der
erwähnten Personen und ihrer Traditions- bzw. Kameradschaftsverbände".
Daß die benutzten Quellen unterschiedlich reich fließen und glgtl.
wohl nur den Namen erwähnen, schlägt sich in der unterschiedlichen
Detailliertheit der Angaben nieder; auch die Länge der Eintragungen
hat nicht unbedingt etwas mit der Bedeutung der Personen zu tun:
bekannte Personen wie Otto Abetz oder Wernher Freiherr von Braun haben
eher kurze Artikel und der von Klaus Barbie ist sogar unzureichend
kurz, enthält er doch für die Zeit bis 1945 außer dem Geburtsjahr nur
eine Eintragung: "1942 Leiter der Gestapo in Lyon (Frankreich)".[4]
Neben den schier zahllosen SS-Unter-, SS-Ober-, SS-Haupt- und
sonstigen SS-Sturmführern trifft man auch auf unerwartete
Eintragungen, sogar den für eine Frau, nämlich die katholische
Ordensschwester und SS-Ehren-Oberführerin Elenore Baur (Schwester
Pia), der der Spiegel 1981 einen Nachruf widmete. - Das
Personenregister besteht lediglich aus der Aufführung der Namen der
behandelten Personen, das Sachregister enthält Eintragungen unter
Orten, Ämtern, Akronymen, Rangbezeichnungen, Auszeichnungen (Goldenes
Parteiabzeichen), nicht zuletzt aber unter Einheiten der SS (8.
SS-Kavalerie-Division).
Klaus Schreiber / Heinrich Ihme
Zurück an den Bildanfang