Das Aufgebot an Mitarbeitern ist beachtlich. Unter Leitung der beiden an kanadischen Universitäten lehrenden Herausgeber und einem internationalen Beratergremium von 19, gleichfalls an Universitäten bzw. Forschungsinstituten tätigen Fachleuten, wurden für die Abfassung der ca. 1300 gezeichneten Artikel ca. 400 Autoren (beide Zahlen aus der Einleitung, S. VIII) gewonnen, deren Namen und Wirkungsstätte auf S. XXXIX - XLIX aufgeführt sind. Die überwiegende Zahl stammt aus anglophonen Ländern (etwa in der Reihenfolge USA, Kanada, Großbritannien, aber auch Australien ist vertreten), dazu eine gehörige Zahl von deutschen oder in Deutschland wirkenden Fachleuten. Leider sind in diesem Verzeichnis nicht die von ihnen beigesteuerten Artikel aufgeführt; auf diese Weise hätte man die Versicherung der Einleitung, es handle sich allesamt um Fachleute, die durch einschlägige Publikationen ausgewiesen sind, leichter nachprüfen können.
Die in der erstaunlich kurzen Zeit von 1992 - 1995 verfaßten Artikel
behandeln die im Zusatz zum Sachtitel genannten Bereiche, wobei der
Schwerpunkt im Gegensatz zur Encyclopedia durchaus im Bereich der
Geschichte (i.w.S.) liegt, ohne die exzessiv erscheinende
Berücksichtigung von Schriftstellern in letzterer (diese nennt unter
der Rubrik writers 256 Namen nur für das letzte halbe Jahrhundert,
während es hier für mehr als die doppelte Zeitspanne nur 86 sind).
Berücksichtigt sind auch die in der Encyclopedia ausgesparten Bereiche
Naturwissenschaften, Technik und Medizin. Der Subject guide (S. IX
- XXIV) ermöglicht einen raschen Überblick über die Artikel, die hier
unter Oberbegriffen subsumiert sind. Einige seien aufgeführt (in
Klammern die Zahl der subsumierten Artikel), um die Breite des
Angebots zu demonstrieren: Aeronautics (14), Anarchism and anarchists
(9), Archaeology (2), Aristocracy (11), Banking and bankers (13),
Bourgeoisie (10), Colonies and Empire (8), Ecology and environmental
movement (7), Feminism and feminists (19), Holocaust (27), Industrial
firms and industrialists (50), Industrialization and economic
conditions (28), Law and lawyers (11), Leisure (17), Media (14),
Military and military figures (63), Minorities (6), National
identification (10[1]), Pacifism (4), Professions (30), Protestantism
and protestants (16), Race and racism (12), Roman catholics and
catholic political figures (32), Social conditions and trends (47),
Students (6), Trade unions and unionists (18), Urban development (6),
'Völkisch' ideas and movement (17), Women and women's movements (53),
Workers and working class (25), Youth and youth movements (6). Bewußt
nicht aufgeführt wurden die Rubriken für die einzelnen Künste,
Wissenschaften sowie für die Epochen der deutschen Geschichte, die
Parteien und politischen Richtungen, allesamt mit langen Listen von
Artikeln. Selbstverständlich enthalten alle Rubriken
Mehrfachnennungen. Das Blättern in diesen Listen macht Lust darauf,
verwandte Artikel im Zusammenhang zu lesen.
Im Gegensatz zur Encyclopedia mit ihren sehr zahlreichen ganz kurzen
Artikel (insbesondere solche über Personen) unterschreiten die des
vorliegenden Lexikons nur ausnahmsweise die Länge einer Spalte und
vermeiden andererseits exzessiven Umfang. Zentrale Themen werden in
zahlreiche Teilartikel zerlegt (auf German Democratic Republic folgen
21 wiederum alphabetisch geordnete Abschnitte von Arts and politics
bis Women). Alle Artikel schließen mit Hinweisen auf Artikel
verwandter oder ergänzender Thematik sowie mit ausgewählten
deutsch- und englischsprachigen Literaturhinweisen, überwiegend
Monographien.
Die Schwarzweiß-Illustrationen haben eher auflockernden Charakter und
sind - von Porträtphotos abgesehen - nicht immer charakteristisch.[2]
- Das Register am Schluß von Bd. 2 enthält Eintragungen unter den
Artikeln (Seitenangaben durch Fettdruck markiert) sowie unter
Begriffen und Namen, die im Text der Artikel begegnen; dazu die Namen
der Mitarbeiter (leider typographisch nicht markiert), jedoch auch
hier nicht mit der Aufführung der Artikel, sondern nur mit der Seite.
Im Gegensatz zu der weiter unten besprochenen Encyclopedia of
contemporary German culture sollten Bibliotheken in Deutschland das
vorliegenden Lexikon nicht nur erwerben, sondern auch im
Informationsapparat aufstellen.
Klaus Schreiber
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