ist man für jedes Teilverzeichnis
dankbar, selbst wenn dieses regional und dazu fachlich begrenzt ist.
Andererseits haben solche begrenzten Verzeichnisse den Vorteil, auch
noch solche Gesellschaften berücksichtigen zu können, die wegen ihrer
geringen Bedeutung oder ihrer nicht primär wissenschaftlichen
Ausrichtung in einem nationalen Verzeichnis keine Aufnahme finden
würden. Das vorliegende, vom ehemaligen Vorsitzenden der
auftraggebenden Kommission bearbeitete Adreßbuch verzeichnet im
Alphabet der Sitzorte (die zumeist auch die Bezugsorte sind) 384
Vereinigungen, die sich mit Landes- und Ortsgeschichte beschäftigen;
neben dem "streng wissenschaftlich arbeitenden Verein" ist auch die
"heimatkundliche Vereinigung [berücksichtigt], "die in der
Beschäftigung mit der lokalen Geschichte die emotionale Bindung an
einen Ort oder eine Gegend zu festigen versucht." Reine Museumsvereine
fehlen dagegen und von den staatlichen Vereinigungen sind außer der
gen. Kommission nur die "Arbeitskreise im Bereiche der staatlichen
Schulämter" berücksichtigt. Aufgenommen sind auch diverse
Dachverbände. Selbst wenn man in Rechnung stellt, daß die Vermehrung
der Eintragungen um mehr als das Doppelte gegenüber der 1. Aufl. 1987,
die vom selben Verfasser stammte, mit ihren 157 Eintragungen z.T.
durch die Berücksichtigung der Ortsgruppen von sieben regional
wirkenden Vereinen (wie z.B. dem Schwäbischen Heimatbund) bedingt ist,
die unter dem jeweiligen Mutterverein aufgeführt sind, so ist die Zahl
von 276 Vereinigungen mit eigenen Eintragungen, unter denen zahlreiche
Neugründungen der 80er und 90er Jahre sind, ein eindrucksvoller Beweis
für das Interesse breiter Kreise an der Geschichte ihres Ortes und
ihrer weiteren Heimat.
Zur Ermittlung neuer Vereinigungen wurden die mit den örtlichen
Verhältnissen bestens vertrauten Kreisarchive[2] herangezogen; die
Angaben zu den einzelnen Vereinen, die mittels Fragebogen erhoben
wurden, sind einheitlich nach 13 Punkten gegliedert, die folgende
Informationen enthalten: Auf den Namen (dazu alle früheren Namen)
folgt: 1. die Aufgabenstellung in Anlehnung an die Satzung formuliert;
2. - 4. Anschrift der Geschäftsstelle und Namen der Vorsitzenden; 5.
Gründungsdatum; 6. Daten der aktuellen sowie früherer Satzungen; 7.
Mitgliederzahl; 8. Veranstaltungen; 9. Veröffentlichungen, unterteilt
nach Zeitschriften und Jahrbüchern (auch der nicht mehr laufenden),
Schriftenreihen und (in Auswahl) Einzelveröffentlichungen; 10. - 11.
Sammlungen und besondere Einrichtungen; 12. Höhe des Jahresbeitrags;
13. Literatur über den Verein. Das Register enthält Eintragungen unter
dem Ortsnamen mit den dort ansässigen Vereinen, Verweisungen von
abweichenden Ortsnamen und von Regionalbegriffen sowie unter den Namen
der Vereine mit Ortsangabe. Eine laufende Aktualisierung soll künftig
mit Hilfe einer Datenbank erfolgen. Der Kommission sei empfohlen,
diese über ihre demnächst neu konzipierte Homepage online anzubieten.
Darüber hinaus wünschte man sich, daß andere Bundesländer dieses
Verzeichnis als Vorbild für eigene Adreßbücher nehmen würden.
Klaus Schreiber
- [1]
- Die 2. Aufl. 1977 des Handbuchs der deutschen wissenschaftlichen
Akademien und Gesellschaften ... von Friedrich Domay ist nur noch von
historischem Interesse. - Vgl. die Rez. in ABUN in ZfBB 25 (1978),1,
S. 54 - 56. - Beneidenswert ist hier Italien, das mit Documenti Italia
über ein laufend aktualisiertes Adreßbuch verfügt (Rez. IFB
99-1/4-057).
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- [2]
- Die Kreisarchive in Baden-Württemberg : Aufgaben und Bestände /
hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag
Baden-Württemberg. Red.: Jörg Kreutz. - Ubstadt-Weiher : Verlag
Regionalkultur, 1998. - 112 S. : Ill. ; 24 cm. - ISBN 3-929366-84-3 :
DM 24.00 [5364]. - Rez. IFB 99-1/4-063.
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