Die 1998 erschienene Encyclopedia of contemporary French culture war
der erste Band in der Reihe gleichartig aufgemachter Lexika zur
Gegenwartskultur (i.w.S.) einzelner europäischer Länder. Inzwischen
liegen solche für Deutschland und Italien vor,[2] die im vorliegenden
Jahrgang von IFB besprochen werden, sowie weitere für Großbritannien
und Spanien,[3] die dem Rez. nicht vorlagen. Auch in diesem Fall kann
der Einfachheit halber auf die ausführliche Rezension des
Deutschland-Bandes verwiesen werden. Die über 700, von 94 Mitarbeitern
(aus Großbritannien und den USA) stammenden Artikel behandeln die
französische Kultur der Nachkriegszeit mit besonderem Schwerpunkt bei
der Gegenwartskultur. Die auf die einzelnen Themenbereiche
entfallenden Artikel entsprechen grosso modo denen des
Deutschland- und des Italienlexikons, allerdings mit interessanten
Ausnahmen:
Architecture mit nur 10 Artikeln (gegenüber 55 bzw. sogar 73),
Intellectual life 67 (gegen 44 und 32), Political life nur 56
(gegenüber 109 bzw. 96), Religion nur 3 (gegen 33 und 22); auch die
Zahl der Artikel unter Literature ist mit 189 wesentlich geringer als
die im Deutschland-Lexikon mit 308, allerdings höher als beim
Italien-Lexikon mit 163 (für beide muß man zum Vergleich die Artikel
unter Literary criticism und writers zusammenrechnen, da letztere
Rubrik im Frankreich-Lexikon nicht getrennt ausgewiesen ist);
andererseits schlägt der Frankreich-Band mit 189 Artikeln unter
Performing arts die beiden anderen mit 65 bzw. 32 bei weitem: letztere
Zahl wiegt dadurch besonders, als die beiden anderen Lexika mit ca.
1100 und ca. 900 Artikeln nicht unbeträchtlich mehr Artikel insgesamt
enthalten.
Da französische Themen und Personen in den deutschen Allgemein- und
Fachlexika gut vertreten sind, ist der Kauf der beiden
englischsprachigen Frankreich-Lexika nicht zwingend.
Klaus Schreiber
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