Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8(2000) 1/4
[ Bestand in K10plus ]
Il fascismo
- 00-1/4-424
-
Il fascismo : dizionario di storia, personaggi, cultura,
economia, fonti e dibattito storiografico / a cura di
Alberto De Bernardi e Scipione Guarracino. - [Milano] :
Bruno Mondadori, 1998. - XXV, 625 S. ; 20 cm.
- (Dizionari). - ISBN 88-424-9650-2 : Lit. 45.000
- [5452]
Dieses stichwortreiche, in der ungezählten Reihe Dizionari des Verlags
Bruno Mondadori (nicht mit dem Verlagsgiganten Mondadori zu
verwechseln), die sich, den anderen Titeln nach zu schließen, an ein
breites Laienpublikum wendet, hinterläßt einen zwiespältigen Eindruck.
Das beginnt schon - für ein Lexikon ungewöhnlich - mit einem über 130
Seiten langen Einleitungsessay von Alberto De Bernardi über den
Faschismus und dessen Interpretation. Das Lexikon selbst mit rund 1250
- von Überblicksartikeln abgesehen - meist kurzen und nur z.T. mit den
Namen der zahlreichen Mitarbeiter gezeichneten Artikeln ohne
Literaturangaben hat folgende Arten von Einträgen: zeitgenössische
Personen (Vertreter wie Gegner des Faschismus); Körperschaften;
Ereignisse; Sachbegriffe; wenige Geographica; ca. 200 Titel von
Zeitschriften und Zeitungen sowie ca. 120 unter ihrem Verfasser
verzeichnete Schlüsselwerke zur Interpretation des Faschismus (also
z.B. H. Arendts Origins of totalitarism, in italienischer
Übersetzung). Im Vorspann findet man zwar ein Verzeichnis der Artikel
(S. XI - XXIV), leider aber nur alphabetisch, wohingegen erst eine
thematische Zusammenstellung eine sinnvolle Benutzung ermöglichen
würde. Obwohl man - vom Titel ausgehend - ein Lexikon über die Epoche
des italienischen Faschismus erwartet - eine Bestätigung für die
Berechtigung dieser Erwartung stellt der Anhang dar mit u.a. einer
Chronologie wichtiger Ereignisse der italienischen Geschichte von 1910
- 1945, der Zusammensetzung von Mussolinis Regierungen und sonstiger
italienischer politischer Körperschaften - finden sich zahlreiche
Artikel über nicht-italienische Personen und Sachverhalte, die man
hier nicht suchen wird und die zudem häufig so knapp und dürftig
dargeboten werden, daß auch dem italienischen Leser nicht geholfen
ist. So ist - um nur ein Beispiel zu wählen - ein Artikel über
Trotzkij ohne den geringsten Bezug zu Italien hier fehl am Platz, vor
allem dann, wenn z.B. dem italienischen Trotzkisten Pietro Tresso
(1893 - 1943) kein Artikel zugestanden wird.
Klaus Schreiber
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