1. Die gedruckten Schriften Johannes Keplers bis zum Erscheinen des
"Somnium" 1634 mit einem kurzen Anhang Handschriftliche Widmungstexte
aus Werken (S. 1 - 52). Die Numerierung ist, wie bereits gesagt, die
von Caspar eingeführte. Die seit der 2. Aufl. der Bibliographia
Kepleriana neu entdeckten, bis dahin unbekannten 14 Drucke kleiner
Gelegenheitsschriften sind mit Anhägebuchstaben eingefügt. So gering
dieser Zuwachs erscheinen mag, so ist das neue Verzeichnis um Welten
von dem der 2. Aufl. entfernt, da es erstmals das Ergebnis einer
totalen Neuerhebung der Bibliotheksbestände mitteilt, die nicht nur
zusätzliche Bibliotheken in allen Kontinenten einschließt, sondern vor
allem die noch in der 2. Aufl. nur unzureichend berücksichtigten
Kriegsverluste dokumentiert. Insgesamt wurden 482 Bibliotheken in 34
Ländern besucht oder befragt, wobei die deutschsprachigen Länder mit
168 (Deutschland 113, Österreich 43, Schweiz 12) an der Spitze liegen,
gefolgt von Italien (63), Großbritannien (47), Frankreich (46), den
USA (45) und Polen (31). Diese Zahlen lassen sich drei Statistiken (S.
X - XIII) aus der Einleitung entnehmen, die zusätzlich eine Rangliste
einzelner Kepler-Werke nach der Zahl der nachgewiesenen Exemplare
enthält (die Spitze halten die Tabulae Rudolphinae, 1627 mit 230,
gefolgt von Ad Vitellionem paralipomena, 1604 mit 209 Exemplaren;
weitere zehn Werke bringen es auf eine Zahl zwischen 100 und 199). Die
berücksichtigten Bibliotheken sind in einem vorangestellten
Bibliotheksverzeichnis (S. XVII - XLIII) mit ihrer Anschrift und den
dort verwahrten Drucken (zitiert mit der Caspar-Nummer) im
Ortsalphabet nachgewiesen. Eine Durchsicht der Bestände ergibt die
nachstehende Rangfolge: Mit weitem Abstand an der Spitze liegt die
Württembergische Landesbibliothek, Stuttgart mit 63 Drucken und
weiteren 41 Zweit-, Dritt- und Vierfachexemplaren.[3] Bei der folgenden
Übersicht über Bibliotheken mit 30 und mehr Exemplaren ist zunächst
die Gesamtzahl genannt, die mit Asteriskus markierte Zahl gibt die
Verluste an und die in Klammern die Zahl der Mehrfachexemplare und der
entsprechenden Verluste:
Württembergische Landesbibliothek, Stuttgart: 63, *3, (41, *1)
Bayerische Staatsbibliothek, München: 43, *2 (9)
Harvard University Library, Cambridge, Mass.: 42 (8)
Staatsbibliothek zu Berlin: 37, *33 (9, *8)
British Library, London: 36 (7)
Universitätsbibliothek, Tübingen: 36 (1)
Herzog-August-Bibliothek, Wolfenbüttel: 34 (14)
Bibliothèque Nationale de France, Paris: 33 (18)
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen: 31,
*1, (12)
Sächsische Landesbibliothek, Dresden: 31, *4, (10, *3)
Universitätsbibliothek, Königsberg: *31[4]
Staats- und Universitätsbibliothek, Hamburg: 30, *27, (3, *3)
Weiter Bibliotheken mit umfangreichen Beständen, die entweder völlig
oder zum großen Teil als Kriegsverlust zu gelten haben sind:
Staats- und Universitätsbibliothek, Bremen; Universitätsbibliothek,
Gießen;
Leipziger Städtische Bibliotheken; Universitätsbibliothek, München;
Stadtbibliothek, Nürnberg; Universitätsbibliothek, Würzburg;
Christian-Weise-Bibliothek, Zittau.
2. Spätere Ausgaben, Veröffentlichungen aus dem Nachlaß, Briefe und
Übersetzungen ab 1635 (S. 53 - 65), chronologisch geordnet.
3. Sekundärliteratur zu Johannes Kepler (S. 67 - 157) mit Nachträgen
zum Grundwerk, hauptsächlich aber mit Titeln aus dem Berichtszeitraum
1968 - 1996. Sie sind chronologisch aufgeführt und ordnen innerhalb
desselben Jahres im Verfasseralphabet. Leider ist die
Sekundärliteratur in keiner Weise sachlich erschlossen. Auch scheint
das Verzeichnis keineswegs vollständig zu sein.[5]
Die Register seien nur aufgeführt: 1. Provenienzenregister der im 1.
Teil angeführten Werke Keplers (S. 159 - 179) nach Personen (mit
knappen biographische Informationen) und Institutionen; 2.
Alphabetisches Verzeichnis der Werke Keplers nach Titel und Initien
(S. 180 - 182); 3. Register der Druck- bzw. Verlagsorte der Werke
Keplers (S. 182); 4. Autorenregister zum 2. und 3. Teil (S. 185
- 192).
Der Caspar hat mit dem Ergänzungsband ganz wesentlich an Nutzen
gewonnen, was primär dem Teil 1 zu verdanken ist. Die Bibliographie
der Sekundärliteratur ist dagegen wegen der fehlenden Sacherschließung
und der partiellen Unvollständigkeit der schwächere Teil dieser
Standardbibliographie.
Klaus Schreiber
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