Die Herausgeber weisen darauf hin, daß ein Großteil der verzeichneten Literatur 'eher faktisch als interpretierend oder kritisch [ist], und daß Einzelheiten von Quellenstudien und Übertragung hier großen Raum einnehmen' (S. VI), was ihrer Ansicht nach zugleich die bisherige Art der Bachforschung wiederspiegelt.
Sehr nützlich ist die einseitige Zusammenstellung, die gleich dreimal
abgedruckt ist, nämlich vor dem Hauptteil auf S. XI sowie auf dem
Spiegel des vorderen bzw. auf dem hinteren Vorsatzblatt im Buchdeckel,
und als erste Information darüber dient, was wo nachzuschlagen ist;
sie enthält außerdem das Abkürzungsverzeichnis ('Abkürzungen wichtiger
Werkzeuge der Bachforschung'). Da sie das 'Wie finde ich ...' was bzw.
'Was finde ich wo' auf knappstem Raum zusammenfaßt, soll sie hier
wiedergegeben werden: 1. Identifikation eines Bachschen Opus im BWV[3]
oder im Bach-Compendium (BC);[4] 2. Ausführliche Information über
Quellen, Übertragung und Notentext in den kritischen Berichten der
Neuen Bach-Ausgabe;[5] 3. Sekundärliteratur zu einzelnen Werken im BWV
oder BC; 4. Sekundärliteratur zu Gattungen Bachscher Werke in der
vorliegenden introduction to Bach studies, in den im Bach-Jahrbuch[6]
veröffentlichten Bibliographien sowie in den Bibliographien am Anfang
jeder Werkgruppe im BC.
Der Hauptteil, die Bibliographie, gliedert sich in elf z.T. weiter
formal und sachlich untergliederte Gruppen wie Bibliographien, Quellen
und Übertragungen, Werklisten und Ausgaben, Werke zu Bachs Leben bzw.
Werk, Bachs Umwelt, Aufführungspraxis u.ä. und verzeichnet außer
Sekundärliteratur ggf. auch - so im Kapitel über einschlägige
Körperschaften - Adressen. Diese Gruppen beginnen jeweils mit einigen
wenigen erläuternden Einleitungssätzen. Die bibliographische
Beschreibung der verzeichneten Werke verzichtet leider auf
Verlags- und Umfangsangaben, dafür sind die Annotationen sehr präzise
und z.T.
sehr ausführlich; so umfaßt die Beschreibung des BWV beispielsweise
ca. drei Seiten (S. 3 - 6) und die Neue Bach-Ausgabe präsentiert sich
auf nicht weniger als 12 Seiten (S. 89 - 100); den beiden
Gesamtausgaben (S. 84 - 88 und S. 92 - 100) wie auch dem Abschnitt
über das liturgische Jahr (S. 55 - 60) sind tabellarische Übersichten
beigegeben. Die Bibliographie ist sehr aktuell und verzeichnet auch
online verfügbare Bibliographien mit Internet-Adressen (z.B. S. 8)
oder in Vorbereitung befindliche Publikationen (Bsp. ebenfalls S. 8).
Ist ein Werk für mehrere Sachgruppen relevant, so verzichten die
Herausgeber meist auf Verweisungen und wiederholen zugunsten einer
einfachen Handhabung die vollständige bibliographische Beschreibung.
Die den Band abschließenden Register sind ausreichend, doch scheint
auf deren Ausarbeitung nicht sehr viel Mühe gelegt worden zu sein: 1.
das Namenregister enthält ohne besondere Kennzeichnung sowohl
behandelte Personen als auch Autoren; 2. das Titelregister gibt (ohne
Erläuterung) die Titel in Normal- und Kursivdruck wieder, was aus dem
Hauptteil übernommen wurde (Kursivdruck für Titel selbständig
erschienener Werke) und hier keinerlei Bedeutung hat; 3. das
Sachregister[7] scheint lediglich Wörter aus dem Kontext zu indexieren,
ohne diese in eine sinnvolle Abfolge zu bringen, geschweige denn, die
behandelten Themen systematisch aufzubereiten. So hätte man sich
zusammenfassende Einträge wie z.B. Libraries, Cities, Publishers,
Musical instruments gewünscht, deren einschlägige Lemmata sich
verstreut an den betreffenden alphabetischen Stellen befinden - analog
zu Bach, Johann Sebastian, Bach, J. S.: works - general etc.; die hier
als Unterpunkte gebotenen Schlagwörter (u.a. thematic catalogues,
performance practice) sucht man wiederum vergeblich an deren
Alphabetstelle; 4. das Register der Werke Bachs trennt in zwei Gruppen
Vokal- und Instrumentalwerke, ist innerhalb - unter Angabe des
Werktitels - nach der BWV-Nummer geordnet und wertet die Tabellen zur
Liturgie (S. 118) und den beiden Bach-Gesamtausgaben nicht aus.
Abgesehen davon, daß der Registerteil etwas unfertig wirkt und in
einer zweiten Auflage verbesserungsfähig wäre, ist das Werk für den
genannten Adressatenkreis und damit auch für Bibliotheken sehr
empfehlenswert.
Martina Rommel
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