Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 1
[ Bestand in K10plus ]
Lexikon der 1000 Frauen
- 01-1-019
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Lexikon der 1000 Frauen / Ursula Köhler-Lutterbeck ;
Monika Siedentopf. - Bonn : Dietz, 2000. - 455 S. : Ill. ;
21 cm. - ISBN 3-8012-0276-3 : DM 38.00
- [5991]
Es sind nicht einfach 1000 Frauen, die dieses Lexikon in Kurzartikeln
von durchschnittlich etwas weniger als einer Spalte vorstellt, sondern
Frauen aus den deutschsprachigen Ländern, aus allen Epochen, noch
Lebende ausgeschlossen und aus möglichst vielen Lebensbereichen, unter
besonderer Berücksichtigung der "zu Unrecht Vergessenen". Auf S. 409
- 419 sind die bis auf verschwindend geringe Ausnahmen
deutschsprachigen
Quellen - letztlich Nachschlagewerke aller Art - genannt, die der
zugegebenermaßen subjektiven Auswahl zugrunde liegen und denen wohl
auch die mitgeteilten knappen Informationen entnommen sind.
Artikelkopf mit Name, Mädchennamen, Beruf, Geburts- und Todesdatum und
-ort, kleines Porträtphoto (bei ca. einem Viertel der Biographien),
Kurzbiographie unter Nennung eigener Schriften; Literaturangaben bei
den Artikeln fehlen entweder ganz oder beschränken sich auf eine
(ausnahmsweise mehr als eine und dazu fast ausschließlich
deutschsprachige) Monographie. Dem chronologischen Register (S. 421
- 433) kann man entnehmen, daß auf die Geburtsjahrgänge von 1800
- 1899 knapp 60 % der Namen entfallen, den Rest teilen sich in etwa
paritätisch die Jahrhunderte davor mit dem 20. Jahrhundert. Das
Berufsregister (S. 435 - 451) hat trotz dem Streben der Autorinnen
nach Vielfalt der Berufe die traditionellen Schwerpunkte bei
Angehörigen von Herrscherhäusern und Herrscherinnen, Malerinnen,
Schriftstellerinnen und Dichterinnen, Sängerinnen und
Schauspielerinnen. Zahlreiche (spezielle) Berufe sind nur mit einem
Namen vertreten und reichen von Agentin (hier fehlt Mata Hari) über
Dienstmagd und Münzmeisterin bis Zoodirektorin und Zoologin. Die
Zuordnung zu diesen Rubriken ist nicht immer konsequent, nämlich teils
mit Mehrfacheintragungen, teils ohne solche: Fanny Hensel z.B. sollte
nicht nur bei den Komponistinnen, sondern (wie z.B. L. A. Le-Beau)
auch bei den Musikerinnen nachgewiesen sein, trat sie doch, wie es in
ihrer Biographie heißt, auch als virtuose Pianistin auf, wenngleich
nur im elterlichen Haus; und in Anbetracht der sieben Äbtissinnen und
drei Ordensgründerinnen könnte sich Walpurga als einzige Nonne etwas
einsam in dieser Rubrik vorkommen. - Dieses Lexikon von Frauen primär
für Frauen ist mehr fürs häusliche Bücherregal geeignet denn für das
der Bibliotheken und wenn, dann das der öffentlichen.
Klaus Schreiber
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