Die neutralere Titelfassung der Neuausgabe wurde wegen der starken
Zunahme an biographischen Informationen gewählt.[4] Darüber hinaus
präsentiert sich die Neuausgabe in zweispaltigem Layout und kleinerer
Schrifttype, was zu einer Verminderung des Umfangs führte. Das Werk
wendet sich an "Pianisten, Musikstudenten und Liebhaber der
Klaviermusik gleichermaßen" (Vorw. zur Erstausg.) und bietet einen
Überblick über die Klaviermusik und ihre historische Entwicklung in
aller - auch der außereuropäischen - Welt von ihren Anfängen bis
heute. Hierzu sind die Kapitel - nach dem Anfangskapitel Das Klavier
- nach Jahrhunderten gegliedert, die Unterkapitel behandeln Länder und
Regionen, beginnend jeweils mit einer kurzen musikgeschichtlichen
Einführung vor den chronologischen Kurzbiographien der Komponisten mit
Werkverzeichnissen und Bibliographien. Hier spiegeln sich im Vergleich
mit der Erstausgabe die politischen Veränderungen wieder. Sowohl
Einführungen als auch Komponistenartikel haben unterschiedliche Länge
und reichen von wenigen Zeilen bis 2 - 3 Seiten. Lt. Vorw. zur
Erstausg. (S. 9) führen die Werkverzeichnisse "Klavierwerke zu zwei
und vier Händen, für zwei Klaviere und für Klavier und Orchester mit
Entstehungs- und Erscheinungsjahren" auf und "[verweisen] bei
Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts ... überdies auf die Gattung
Kammermusik mit Klavier (ab 3 Spieler)". Gelegentlich wird jedoch
anstatt einer solch detaillierten Aufführung lediglich ein pauschaler
Hinweis auf das Klavierwerk - darüber hinaus jedoch auch häufig ein
solcher auf die Art des gesamten (übrigen) Opus eines Komponisten -
gegeben.[5] Während die Zeit von den Anfängen bis zum 18. Jahrhundert
auf nur 54 Seiten Platz findet, nehmen das 19. und 20. Jahrhundert mit
insgesamt 897 S. den größten Umfang ein, wobei Deutschland, Österreich
und die Schweiz in zwei eigenen Kapiteln zum 19. (S. 70 - 127) und 20.
(S. 128 - 281) Jahrhundert abgehandelt werden, bevor das die beiden
Jahrhunderte zusammenfassende letzte Kapitel auf andere Staaten
eingeht (S. 282 - 967). Das Werk schließt mit einem
Literaturverzeichnis (wohl benutzte Literatur) und einem
Alphabetischen Verzeichnis der Komponisten.
Es handelt sich um ein primär biobibliographisches Nachschlagewerk,
das gleichzeitig einen Überblick über die Geschichte der Klaviermusik
vermittelt. Das aus einer Vorlesungsreihe des Lehrstuhlinhabers für
Klavier an der Hochschule für Musik in Würzburg (Umschlag) entstandene
Werk gehört wegen seines Informationsreichtums nicht nur in alle
Musik-, sondern auch in die Universalbibliotheken.
Martina Rommel
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