Die feinmaschige Systematik ist jedem Band vorangestellt und wird noch
einmal im Registerband wiederholt. Daß mehr als die Hälfte der Titel
(11.930 von 21.613) auf die Literatur zu einzelnen Orten entfällt,
verwundert nicht, und ihre Zahl wäre noch wesentlich höher, wenn nicht
die Hauptorte Chemnitz, Dresden und Leipzig aus dem vorstehend
dargelegten Gründen fehlten.[5] Die beiden Register enthalten 1.
Verfasser und sonstige beteiligte Personen sowie die Titel von
Sachtitelwerken und 2. "Stich- und Schlagwörter aus den
bibliographischen Beschreibungen, den Annotationen und den in der
Systematik enthaltenen Überschriften ... Zusätzlich wurden
Sammelschlagworte gebildet, um inhaltlich zusammengehörende, aber in
der Bibliographie verstreut vorkommende Begriffe zusammenzuführen"
(Bd. 4, S. 258).
Das eingangs gespendete Lob muß allerdings eingeschränkt werden, da
weder das Grundwerk noch die Ergänzungen die personengeschichtliche
Literatur enthalten, worauf das Vorwort (Bd. 1, S. V) nur in einem
Nebensatz hinweist. Da es kaum vorstellbar ist, daß die Sächsische
Landesbibliothek mit ihrer großen regionalbibliographischen Tradition
nicht auch dieses Material über die Jahre hin in einem Dienstkatalog
gesammelt hat, wäre dessen Veröffentlichung ein ausgemachtes
Desiderat, die analog zu dem Verfahren der Ergänzungen erfolgen
könnte. Noch verlockender wäre allerdings eine Überführung auch der
Titel aus den Grundbänden der Bibliographie zur sächsischen Geschichte
in eine Datenbank und ihre Kumulierung mit denen der Ergänzungsbände
und der biographischen Literatur, mit dem Ziel einer Zusammenführung
der älteren auf Sachsen bezogenen Literatur nach dem Vorbild der
Niedersachsen-Bibliographie,[6] nur daß man jetzt nicht mehr auf die
damals allein mögliche "Reprokumulation" setzen müßte, sondern auf ein
digitales Angebot im Internet (ggf. zusätzlich als CD-ROM). Es wäre
das zwar eine Gewaltakt für die Bibliothek, dafür ein lohnender.
Klaus Schreiber
Da gerade das Fehlen der biographischen Literatur in der Bibliographie
der sächsischen Geschichte bemängelt wurde, sei darauf hingewiesen,
daß die laufende Sächsische Bibliographie personengeschichtliche
Publikationen nicht nur berücksichtigt, sondern auch in wirklich
befriedigender Weise anzeigt, nämlich in einem eigenen Teil C.
Personen und Personengruppen mit einem Abschnitt für die
Sammelbiographien, der zudem dreifach nach solchen für Orte, Berufe
und Sonstige Gruppen untergliedert ist; erst darauf folgen die
biographischen Titel über einzelne Familien und Personen im Alphabet
von deren Namen. An diesen Standard reichen die meisten anderen
Landesbibliographien nicht heran. Wenn man bedenkt, daß die Hessische
Bibliographie[7] und die anderen nach ihrem Vorbild strukturierten
Landesbibliographien meinen, auf einen Personenteil ganz verzichten zu
können (und damit den Benutzer zwingen, die biographische Literatur
auf dem Umweg über die Register mühsam zusammenzuklauben), so haben
andere, wie die Landesbibliographie von Baden-Württemberg immerhin
einen Personenteil, jedoch weder eine alle Titel zusammenführende
Systemstelle für die Sammelbiographien noch eine entsprechende
Registereintragung, so daß man also z.B. Sammelbiographien für
einzelne Landesteile oder Orte nicht gezielt suchen kann. Während die
personengeschichtliche Literatur in der seit Berichtsjahr 1992
geltenden Systematik der Sächsischen Bibliographie am Schluß der
Gruppe 9. Kirche, Religion etwas unglücklich da ohne Bezug zu dieser
als 9.9 Biographien angesiedelt war und dazu durch den Teil B Orte und
Ortsbezeichnungen von der in Teil A Gesamtgebiet, Teilgebiete,
Regionen verzeichneten Sachliteratur getrennt war, so erhielt die
biographische Literatur dank einer Überarbeitung der Systematik ab
Berichtsjahr 1997 die neue Systemstelle 10. Biographien zugewiesen und
ist weiterhin nach Sammelbiographien und einzelnen Familien und
Personen unterteilt. An der Abfolge der drei Teile A, B, C hat sich
nichts geändert.
Klaus Schreiber
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