Ein Aufruf der angegebenen Internetadresse am 13.02.01 erwies sich als Flop; im Menüpunkt LiteraturDatenbank, Version 1.0 heißt es: "enthält vorläufig den Datenbestand der 1. Auflage (1995)". Wie schön, daß Autoren jetzt die Fertigstellung eines Werkes dank "Präsentation in dieser moderner Form" gemächlich, nämlich scheibchenweise angehen können, und wie gut, wenn die "Leserin und der Leser" wie auch die "Ärztinnen und die Ärzte" die 1. Aufl. noch zur Hand haben und nicht auf die Gnade des Internet angewiesen sind. Die "Intention des Verlages und der Herausgeber" ist schlicht ein Verkaufsgag, der hoffentlich auf sie zurückschlägt und eine Zumutung obendrein: ein kleines Lexikon wie dieses mit seinen knappen Texten braucht auch nur eine sinnvolle Auswahl der Sekundärliteratur wie sie die 1. Aufl. bot. Eine breite Literaturdokumentation wäre Aufgabe "einer umfassenden Neubearbeitung eines der großen Lexika", der mit dem vorliegenden "keinesfalls vorgegriffen werden" soll (S. V). Die Bearbeitung eines derartigen umfangreichen, nach modernen Kriterien zu konzipierenden Ärztelexikons sollten sich die beiden Herausgeber und ihre rund siebzig Mitautoren vornehmen. So taugt das kleine Lexikon, dessen 2. Aufl. "rundum erneuert und jetzt noch repräsentativer" sei, allenfalls als "das ideale Geschenk für Mediziner und Historiker" wie es auf der Homepage heißt; man müßte hinzufügen: nur für weniger anspruchsvolle, denn es ist ein Unterschied, ob ein solches Lexikon in einem Publikumsverlag erscheint oder in einem - eben dem - Fachverlag.
Klaus Schreiber