Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
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Jahrbuch der deutschen Bibliotheken
- 01-2-241
-
Jahrbuch der deutschen Bibliotheken / hrsg. vom Verein
Deutscher Bibliothekare. - Wiesbaden : Harrassowitz. - 25
cm. - ISSN 0075-2223
- [1855]
- 59. 2001/02 (2001). - 694 S. - ISBN 3-447-04409-8 : DM
165.00
Das Jahrbuch der deutschen Bibliotheken wurde wegen seiner Bedeutung
für die tägliche Praxis mit allen Ausgaben seit 55 (1993) in IFB mehr
oder minder ausführlich besprochen,[1] auch wenn seit den zahlreichen
Verbesserungen seit Ausg. 57. 1997/98 (1997) keine nennenswerten
Veränderungen mehr vorgenommen wurden. So sind auch die Rubriken des
Inhaltsverzeichnisses der neuesten Ausgabe wieder dieselben wie in den
beiden Vorgängerbänden. Auch das Vorwort des Vorsitzenden des VDB kann
nur von wenig Neuem berichten,[2] außer daß er daran erinnert, daß das
Jahrbuch im kommenden Jahr sein hundertstes Bestehen feiern kann. Der
Umfang der neuesten Ausgabe hat um nur wenige Seiten abgenommen und
die Zahl der im Hauptteil verzeichneten Bibliotheken ist von 691 auf
683 leicht geschrumpft. Um dem "Zuwachs ... in vertretbaren Grenzen zu
halten, musste streng auf die Einhaltung der Aufnahmekriterien für
wissenschaftliche Bibliotheken geachtet werden, auch wenn dadurch
einigen aufstrebenden Einrichtungen, vor allem aus dem Bereich der
Fachhochschulen, der Eintrag verwehrt blieb" (Vorwort). Die
Aufnahmekriterien werden freilich nicht genannt; dies geschah, soweit
der Rezensent festgestellt hat, zuletzt in Jg. 55 (1993): Bestand von
über 50.000 Bänden (bzw. 100.000 bei Bibliotheken in
Hochschulsystemen) oder Bestände von besonderem wissenschaftlichen
Wert bzw. wertvolle Altbestände sowie Teilnahme am Leihverkehr.
Kleinere Bibliotheken, die die Bändezahl nicht erreichen, dafür aber
in der zweiten Kategorie Interessantes zu bieten haben, sind also
berücksichtigt (nur zwei willkürlich gewählte, aufeinander folgende
Beispiele: Nr. 160 Bückeburg, Nr. 161 Büdingen), doch keineswegs in
wünschenswertem Umfang.[3] Es wäre erforderlich, unter dem Aspekt der
Lückenschließung das Handbuch der historischen Buchbestände in
Deutschland[4] durchzuforsten. Auch sollten diejenigen Bibliotheken, die
dort verzeichnet sind, gebeten werden, die Fundstelle im Handbuch
grundsätzlich in der Rubrik Veröffentlichungen anzugeben, da diese
Eintragungen äußerst nützliche Informationen (nicht zur
Bibliotheksgeschichte und zu den Altbeständen) enthalten.
In Anbetracht der raschen Veränderungen und insbesondere der
Personalfluktuation wäre es darüber hinaus sehr erwünscht, wenn sich
der VDB und der Verlag dazu bereit finden würden, den Kopfteil der
Bibliotheksartikel mit den Namen der Bibliothekare einerseits und den
ganzen Personalteil - untereinander verlinkt - ins Internet zu
bringen, in der Hoffnung, daß Änderungen dann auch von den Betroffenen
aktuell gemeldet werden.[5] Würden dann noch die Internetseiten und
E-Postadressen anklickbar gemacht, wäre der Nutzen eines derartigen
Angebots noch größer. Es müßte auch keineswegs auf Kosten der
gedruckten Ausgabe gehen, zu der man ja doch immer zuerst greifen
wird, sowohl aus Bequemlichkeit als auch wegen der zusätzlichen
Informationen.
Klaus Schreiber
- [1]
- 55 (1993). - XX, 573 S. - ISBN 3-447-03267-7 : DM 112.00. - Rez.:
IFB 94-2-212. - 56. 1995/96 (1995). - XXI, 592 S. - ISBN 3-447-03637-0
: DM 138.00. - Rez.: IFB 95-4-555. - 57. 1997/98 (1997). - 670 S.
- ISBN 3-447-03865-9 : DM 142.00. - Rez.: IFB 97-3/4-292. - 58.
1999/2000 (1999). - 706 S. - ISBN 3-447-04140-4 : DM 148.00. - Rez.:
IFB 99-1/4-065.
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- [2]
- Die Redaktion bleibt an der Universitätsbibliothek Tübingen, nur
daß an die Stelle von Frau Ewa Dubowik-Belka, die maßgeblich an der
Neukonzeption des Jahrbuchs beteiligt war, jetzt Frau Haager-Lindeboom
getreten ist.
(zurück)
- [3]
- Hier wäre eine Auswertung des Handbuchs der historischen
Buchbestände in Deutschland anzuregen. Nur ein Beispiel aus dessen Bd.
20 (1999), S. 302 - 315: die Historische Bibliothek der Stadt
Rudolstadt hätte wegen ihrer umfangreichen historischen Bestände eine
Berücksichtigung im Jahrbuch ... sehr wohl verdient.
(zurück)
- [4]
- Im Verzeichnis der Bibliotheksadreßbücher (S. 11 - 15) ist es immer
noch (S. 11) als 1. 1993ff. zitiert, obwohl es seit Bd. 27 (2000)
abgeschlossen vorliegt; vgl. zuletzt IFB 01-2-025.
(zurück)
- [5]
- Letzteres ist bei hochbetagten Bibliothekaren freilich nicht mehr
unbedingt zu erwarten, doch könnte der VDB seinen Mitgliedern in
dieser Hinsicht etwas mehr Fürsorge angedeihen lassen. In der Rubrik
Verstorbene Bibliothekarinnen und Bibliothekare (S. 669) findet man
die Eintragung "*Lehmann-Brockhaus, Otto, Dr., - + 00". Es wäre ein
leichtes gewesen, bei der Bibliotheca Hertziana, die Professor
Lehmann-Brockhaus (geb. 02.03.1909) früher geleitet hat (man müßte nur
ältere Jahrgänge des Jahrbuchs konsultieren), das Todesdatum in
Erfahrung zu bringen: Er verstarb am 14.03.1999 in Rom und ist - was
nur wenigen Bibliothekaren gegönnt sein dürfte - auf dem Cimitero
Acatolico im Schatten der Cestius-Pyramide begraben. (Freundliche
Mitteilung von Beate Thomas, Bibliotheca Hertziana vom 18.12.01).
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