Der Verleger der Erstausgabe und weiterer Auflagen von L'homme
machiche, der in die Niederlande emigrierte französische Hugenott Élie
Luzac (1723 - 1796) veröffentlichte anonym in seinem Verlag in Leiden
eine Erwiderung u.d.T. L'homme plus que machine, die mit fingiertem
Druckort London zuerst 1748 (A8)[8] erschien, 1755 nachgedruckt, 1755
mit Erscheinungsort Göttingen in einer 2. Aufl. (A9) und 1752 in
englischer Übersetzung (A10) vorgelegt wurde. Diese Erwiderung
schickte Luzac unverzüglich an den Ständigen Sekretär der Berliner
Akademie der Wissenschaften, Jean Henri Samuel Formey (1717 - 1797)
und so wird auch La Mettrie in der Korrespondez zwischen Luzac und
Formey immer wieder erwähnt.[9]
Auf die ausführlichen, partiell diplomatischen Titelbeschreibungen
folgen die Kollation nach Lagen, die Aufführung des Inhalts sowie ggf.
sonstige Annotationen, dazu eine Fundstelle in Bibliotheken (die
Aufnahmen erfolgen überwiegend nach persönlicher, z.T. nach
vermittelter Autopsie). Register der Verfasser und sonstiger
beteiligter Personen sowie der Sachtitel; zusätzlich hätte man sich
ein Register nach Druckorten gewünscht.
Klaus Schreiber
- [1]
- Eine knappe Würdigung von Leben und Werk La Mettries durch
Frank-Rutger Hausmann in: Metzler-Philosophen-Lexikon : von den
Vorsokratikern bis zu den Neuen Philosophen / unter red. Mitarb. von
... hrsg. von Bernd Lutz. - 2., aktualisierte und erw. Aufl.,
ungekürzte Sonderausg. - Stuttgart ; Weimar : Metzler, 1995. - 954 S.
: Ill. ; 21 cm. - ISBN 3-476-01428-2 : DM 39.80 [3331]. - Rez.: IFB
96-2/3-188. - Hier S. 487 - 488.
- Vgl. auch: Stammvater aller Androiden : über den Brachialsensualisten
Julien Offray de La Mettrie, der den Menschen erstmals als eine
Maschine beschrieb / Dietmar Dath. // In: Frankfurter Allgemeine.
- 2001-11-10, S. II : Ill.
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- [2]
- Es handelt sich um die überarbeitete und erweiterte Fassung der
zuerst unselbständig in den Papers of the Bibliographical Society of
America 86 (1992), S. 411 - 459 und 89 (1995), S. 85 - 92 erschienenen
Beiträge.
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- [3]
- Das hier mit Fragezeichen versehene Todesjahr ist zutreffend: *
München 17. 1. 1697, + Augsburg 1. 5. 1765.
(zurück)
- [4]
- Nicht Franze, wie Stoddard fälschlich aus der Verfasserangabe im
Titel M. Adam Wilhelm Franzens Widerlegung der franzoesischen Schrift:
L'homme machine ... ableitet. Der Name des Verfassers ist in den
Autorenlexika und Bibliographien teils als Franz, teils als Franzen
belegt (teilweise mit unbemerkten Dubletten in ein und demselben
Verzeichnis). Das zu ergänzende Geburtsjahr ist 1718.
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- [5]
- A11.5. Statt cvm supplements muß es richtig heißen: cvm
svpplementis (im zweiten Teil der Voraus-Ausgabe der Bibliographie in
den oben zitierten Papers ... war der Titel auf S. 91 noch richtig
aufgeführt). - Das Problem des Materialismus beschäftigte Ploucquet
auch sonst, da er ein Jahr zuvor als Präses folgende Dissertation
(ohne direkten Bezug zu La Mettrie) betreute: Dispvtatio philosophica
de materialismo / qvam pvblico ervditorvm examini exponit locvm in
amplissima Facvltate Philosophica Tvbingensi captvrvs Godofr.
Ploucquet, ... die XIV. avg. MDCCL. ... respondente Iacobo Friderico
Weiss, Stuttg. ... - Tvbingae : Litteris Erhardtianis, 1750. - 16 S. ;
19 cm. - Württ. Landesbibliothek Stuttgart: Philos.Diss. 1032.
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- [6]
- Er widmet seine Schrift De machina et anima hvmana ... A. von
Haller. Auch Tralles kam auf das Thema ein Vierteljahrhundert später
in einer Maria Theresia gewidmeten Schrift zurück. Ohne La Mettrie
noch zu erwähnen, begegnen die anderen an der Polemik um dessen
Schrift Beteiligten wieder, nämlich H. Boerhaave, A. von Haller (den
Tralles stets mit dem Epitheton "l'illustre" zitiert) und Friedrich
der Große.
- Pensées sur l'existence et de l'immaterialité de l'âme / par M.
Tralles ... - Vienne : En commission chez R. Gr‘ffer Libraire, 1776.
- [16], VIII, 273 S. ; 18 cm. - UB Leipzig: 50-1931.
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- [7]
- Der Mensch, mehr als Maschine / von einem Mitgliede der
Königsbergschen Philosophischen Gesellschaft. - Königsberg : Hartung,
1764. - 60 S. - Diese Schrift wird von Stoddard ohne weitere
Begründung einem J. H. Toussaint zugeschrieben, den er entgegen seiner
sonstigen Praxis ohne ausgeschriebene Vornamen und ohne Geburts- und
Todesjahr aufführt, so daß man annehmen kann, daß er die Angabe zur
Verfasserschaft aus einer sekundären Quelle übernommen hat. Nun waren
die Toussaints eine der großen Familien Königsbergs und der Begründer
des Handelshauses, Jean Claude Toussaint (1709 - 1774) stand in
Verbindung zu Kant: u.a. war eine seiner Töchter mit dessen Verleger,
Johann Friedrich Hartknoch, verheiratet, der ihm über die Firma
Toussaint das Honorar für die Kritik der reinen Vernunft auszahlte
(Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preussen / von Fritz Gause.
- Köln [u.a.] : Böhlau. - Bd. 2 (1968), S. 190 - 191). Die Initialen
sprächen für einen Johann Heinrich Toussaint, der sich am 25.03.1759
in die Königsberger Matrikel (Bd. 2, S. 474) eintrug. - (Die Angaben
zu Toussaint verdankt der Rez. Manfred Komorowski, Duisburg).
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- [8]
- Das Exemplar in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und
Universitätbibliothek Dresden war über den Leihverkehr leider nicht zu
erhalten (Signatur: Physiol. 360).
(zurück)
- [9]
- Die Korrespondenz, soweit erhalten, wurde jüngst erstmals in toto
publiziert: Lettres d'Élie Luzac à Jean Henri Samuel Formey : (1748
- 1770) ; regard sur les coulisses de la librairie hollandaise du
XVIIIe
siècle / éd. par Hans Bots et Jan Schillings. - Paris : Champion,
2001. - 414 S. ; 23 cm. - (Vie des hugenots ; 15). - ISBN
2-7453-0386-4 : FF 400.00.
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