Gegenstand des Lexikons ist die Musik Schlesiens vom Mittelalter bis
1945, wobei allerdings in Schlesien geborene Deutsche, die nach diesem
Zeitpunkt gewirkt haben, berücksichtigt sind.[1] Außer kurzen, nicht
gezeichneten Artikeln sind die anderen mit den Namen der insgesamt 49
überwiegend deutschen (dazu wenige englische, polnische und
tschechische) Mitarbeiter gezeichnet und - wegen der langen
Entstehungszeit - auch datiert, da es nicht möglich war, alle Artikel
auf den neuesten Stand zu bringen. Immerhin konnten polnische
Musikwissenschaftler dazu gewonnen werden, neuere polnischsprachige
Publikationen für die Literaturangaben beizusteuern. Neben den
Personenartikeln (Komponisten, Musiker, Musikpädagogen,
Instrumentenbauer), die den größten Anteil ausmachen (erwähnt sei der
lange über Carl Ditters von Dittersdorf mit fünf zweispaltigen
Seiten), enthält das Lexikon zahlreiche Sachartikel, worunter sich
auch ganz besonders umfangreiche finden; stellvertretend seien
genannt: Ortsartikel (Breslau mit 25 S., dazu mehr oder weniger lange
Artikel für alle schlesischen Städte und Klöster mit Musiktradition),
Gattungen (Kirchenmusik, kath. bzw. ev. mit 4,5 bzw. 7. S., Oper mit
gleichfalls 7 S.), Epochen (Barock, 5 S.), Landesteile
(Niederschlesien, 6 S.), Instrumentenbauer (Orgelbauer, 4 S.),
Musikverleger (3 S.). Die langen Artikel sind sachlich untergliedert
mit einer Übersicht über die Gliederung am Anfang. Die
Literaturangaben nehmen trotz stark verkürzter Titel breiten Raum ein:
bei Personenartikeln gliedern sie sich in Schriften, Werke und
Literatur, z.T. treten an die Stelle von Einzeltiteln Hinweise auf
Werkverzeichnisse und die bekannten Nachschlagewerke (vor allem die
alte MGG). Bei den umfangreichen Sachartikeln ist auch die Literatur
entsprechend deren Gliederung aufgeführt; dazu kommen hier Anhänge mit
Namenlisten (bei Breslau z.B. für Domorganisten, Kirchenmusiker,
Kantoren und Organisten allgemein bzw. an einzelnen Kirchen, Jüdische
Musiker, Unterhaltungsmusiker, Musikkritiker u.a., jeweils mit
Geburts- und Todesdatum und -ort sowie dem Wirkungsort). Diese Namen
sind ebenso wie die innerhalb der Artikel erwähnten im umfangreichen
zweispaltigen Personenregister (S. 829 - 888) nachgewiesen. Das
gleichfalls zweispaltige Ortsregister (S. 889 - 915) enthält neben den
deutschen Formen auch die polnischen und tschechischen (von denen
zudem verwiesen wird).
Dafür, daß dieses Lexikon aus der Konkursmasse der politisch nicht
mehr opportunen Förderung der Kultur der Vertriebenen gerettet werden
konnte, werden dem Herausgeber nicht nur Angehörige dieser
Bevölkerungsgruppe danken. Es gehört in alle Bibliotheken mit
Musikbeständen.
Klaus Schreiber
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