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Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
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Reclams Lexikon der antiken Götter und Heroen in der Kunst
- 01-2-404
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Reclams Lexikon der antiken Götter und Heroen in der Kunst
/ von Irène Aghion, Claire Barbillon und François
Lissarrague. Übersetzung und Bearb. von Klaus Fräßle.
- Stuttgart : Reclam, 2000. - 337 S. : Ill. ; 23 cm.
- Einheitssacht.: Héros et dieux de l'antiquité, guide
iconographique <dt.>. - ISBN 3-15-010467-X : DM 78.00
- [5923]
Wie der Titel Reclams Lexikon der antiken Götter und Heroen in der
Kunst bereits ausweist, handelt es sich um eines der
spezialisiertesten der hier zum Bereich der Mythologie vorgestellten
Nachschlagewerke. 250 mythologische und historische Personen werden
primär berücksichtigt. Die Artikel schildern kurz den originären
Mythos und dann vor allem seine Darstellung in wichtigen Werken der
bildenden Kunst (Malerei und Plastik) bis hinein ins 20. Jahrhundert.
Über Register sind zudem etwa 550 Nebenpersonen sekundär erschlossen
und außerdem rund 350 Attribute und Motive recherchierbar. Auch hier
ist laut Vorwort der Adressat des Lexikons der ambitionierte
Kunstfreund und nicht der Fachwissenschaftler. Wie dann der
Einführungsartikel verrät, ist man sich zudem der besonderen
Schwierigkeit eines solchen "Rezeptionslexikons" durchaus bewußt,
müßte es doch gelten, zusätzlich zur Rezeption des Mythos in einem
Kunstwerk auch das jeweilige Kunstwerk selbst in seinem historischen
Kontext zu sehen und darzustellen. Bei der gebotenen Kürze muß dies
jedoch in aller Regel auf der Strecke bleiben. Und dennoch hat auch
jenseits dieses Anspruchs das für ein einbändiges Lexikon fast
verwegen zu nennende Unterfangen insgesamt zu einem beachtlichen
Ergebnis geführt. Die Artikel bieten nach knapper Darstellung der
mythologischen Gestalt durchaus einen Querschnitt ihrer Rezeption in
der bildenden Kunst, wenn auch meist in Form von Auflistungen
wichtiger Werke seit der Antike. Natürlich mag auch diese Auswahl im
Einzelfall diskutabel sein; meist aber bietet sie zumindest einen
Blick auf die jeweilige Breite und Variation der Rezeption.
Standortangaben zu den Kunstwerken erleichtern weitere Recherchen, und
erfreulicherweise fehlen bei diesem Reclam-Lexikon auch nicht am
Schluß der Artikel knappe Hinweise zu den Quellen und zu ausgewählter
weiterführender Literatur. Abgerundet werden die Ausführungen der
meisten Artikel durch einzelne kleinformatige Abbildungen. Für einen
handlichen und knappen Ersteinstieg dürfte sich daher dieses Lexikon
(durchaus auch im Doppelpack mit Reclams Lexikon der antiken
Mythologie) nicht nur bei Liebhabern, sondern auch in studentischer
Hand bewähren.
Angela Karasch
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