Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
[ Bestand in K10plus ]
Kunstwerk Erde
- 01-2-440
-
Kunstwerk Erde : Satellitenbilder aus dem All / GEO ; DLR.
[Hrsg.: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Texte: Stefan Dech ...]. - München : Frederking & Thaler,
2001. - 243 S. : zahlr. Ill. ; 30 cm. - ISBN 3-89405-451-4
: DM 100.00, EUR 50.00
- [6638]
Das Magazin GEO (dieses nur auf dem Titelblatt) und das Deutsche
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben sich zusammengetan, um
eine "Buchidee" von Gert Frederking (Verleger) und Robert Meisner
(Leiter Marketing & Medien des DLR) zu realisieren. Herausgekommen ist
ein coffee table book über "Das neue Bild der Erde", wie es im
Untertitel des Magazins heißt, hier wörtlich genommen, nämlich als
Blick auf unseren Planeten in Form von aufbereiteten Satellitenphotos.
Die nicht weniger als sechs kurzen Einleitungstexte (davon zwei von
deutschen Astronauten) sind eher Äußerungen in eigener Sache und
füllen knapp 30 Seiten. Es folgen auf 185 nicht paginierten, z.T.
ausklappbaren Tafeln farbige Satellitenphotos der ganzen
Erdoberfläche, einzelner Hemisphären und von Kontinenten bis hin zu
einzelnen Objekten wie Vulkanen, Flußmündungen oder vereinzelt Städten
(San Francisco, London) in einer nicht nachvollziehbaren Abfolge. Bei
ersteren und letzteren kann man leicht erraten, was abgebildet ist,
bei der Masse der Photos fühlt sich der Betrachter als Teilnehmer an
einem Quiz. Die Lösung der Quizfragen findet er dann unter
Bildbeschreibungen auf S. 212 - 243, wobei die nur wenige Zeilen
umfassenden Texte von kleinformatigen Farbabbildungen begleitet sind,
denn nur über die Korrespondenz identischer Photos im Haupt- und im
Erläuterungsteil gelangt der Leser zu den Informationen, die er
benötigt, um zu wissen, was da abgebildet ist. Die Bildbeschreibungen
sind nicht nur kurz, sondern oft banal ("Aus der Höhe des Satelliten
fasziniert das Muster der Felder, das eher an ein abstraktes Gemälde
erinnert", S. 215) bis inadäquat.[1] Immerhin weisen sie häufig auf die
Nutzanwendung der Satellitenphotographie hin (soz. der
Marketing-Aspekt des DLR), wenngleich in pauschaler Art ("Aufnahmen
dieser Art werden gerne in der Prospektion von Mineralien verwendet",
S. 212). Quellen für die Photos sind mit Akronymen angegeben.
Klaus Schreiber
- [1]
- "Der Gardasee in Norditalien ist Italiens größter See. Er wurde
durch Gletscher während der letzten Eiszeit geformt. Auf der Halbinsel
Sirmione am Südende des Sees liegen römische Ruinen und die berühmte
Scaligerburg." Beides ist natürlich auf dem Photo nicht zu sehen. "Das
Bild, entstanden durch Maskierung der Landflächen und nachfolgende
Kontrastverstärkung zeigt verschiedene Schwebstoffe im Wasser sowie
die Spuren zahlreicher Boote, die den See kreuzen" (S. 230).
(zurück)
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