Die zeitliche Spanne reicht vom 10. bis ins frühe 20. Jahrhundert, wobei das 16., 17. und 18. Jahrhundert in besonders großer Zahl vertreten sind. Die Auswahl der Stücke dürfte angesichts des Reichtums der Berliner Sammlungen nicht leicht gefallen sein, ist jedoch sehr gelungen. Sie spiegelt zum einen ihre Besonderheiten und Stärken wider, z.B. mit Portolankarten des 16. und 17. Jahrhunderts, Ostasiatica (darunter eine 9 m lange gerollte chinesische Küstenkarte) und einer mongolischen Karte. Daneben stehen wichtige Meilensteine der Kartographiegeschichte wie der erste Reiseatlas von Europa, die frühen Landesaufnahmen der deutschen Länder oder der erste thematische Atlas von Preußen. Und schließlich dürfen natürlich auch die 'großen Namen' wie Mercator, Waldseemüller und Ortelius nicht fehlen. Die Karten sind grob chronologisch angeordnet und werden durch ein Register erschlossen. Da sich das Werk an ein breites Publikum richtet, wäre eine (über das kurze Vorwort hinausgehende) Einführung in das Thema nützlich gewesen. Nichtsdestoweniger wird der Prachtband mit seinen Zimelien und Rara unter Liebhabern historischer Karten zu Recht viele Freunde finden.
Heidrun Wiesenmüller