Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
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Encyclopedia of the Renaissance
- 01-2-450
-
Encyclopedia of the Renaissance / Paul F. Grendler, ed. in
chief. Publ. in assoc. with The Renaissance Society of
America. - New York : Scribner, 1999. - Vol. 1 - 6. - 29
cm. - ISBN 0-684-80514-6 (set) : $ 695.00
- [6344]
Nach seinem 1982 - 1989 in 13 Bänden erschienenen Dictionary of the
Middle Ages[1] legt der Verlag Scribner nun ein ähnlich strukturiertes
Werk in sechs Bänden für die Renaissance vor. Die Enzyklopädie umfaßt
etwa 1200 Einträge aus der Feder von rund 600 Autoren, die überwiegend
an nordamerikanischen Universitäten lehren. Der zeitliche Rahmen ist
weit gestreckt; Italien wird ab der Mitte des 14. Jahrhunderts, ganz
Europa ab etwa 1450 berücksichtigt; das Ende der Epoche im 17.
Jahrhundert wird durch den Dreißigjährigen Krieg markiert.
Überblicksartikel erreichen des öfteren den Umfang von Essays (so z.
B. zu Humanism 25, zu Renaissance 46 S.). Die aktuellen
bibliographischen Hinweise, die sich durchgehend bei jedem Artikel
finden, sind (besonders bei Angaben zu modernen Übersetzungen von
Renaissancetexten) auf englischsprachige Benutzer zugeschnitten und
berücksichtigen außer der anglo-amerikanischen vor allem die
italienische Forschungsliteratur; französische und deutsche Arbeiten
tauchen eher selten auf. Das Werk ist ausgezeichnet erschlossen. In
Bd. 1 findet man außer einer knappen Einleitung die alphabetische
Liste der Artikel, der Karten und genealogischen Tafeln und auf 18
Doppelseiten eine nach sechs Sparten gegliederte Chronologie vom
frühen 14. bis zum frühen 18. Jahrhundert (untergliedert in die
Bereiche Politics and Society; Religion; Visual Arts and Architecture;
Performing Arts; Literature, Humanism, and Printing; Philosophy,
Science, and Exploration). Am Ende von Bd. 6 findet sich außerdem eine
thematische Zusammenstellung der Artikel in acht Gruppen (Defining the
Renaissance, Contexts, Thought, Art, Literature, Places, Events,
People). Durch die beiden zuletzt genannten Hilfsmittel wird es dem
Benutzer auf bequeme Weise möglich, über enge Fachgrenzen hinaus
bestimmte Themen oder Zeiträume systematisch zu erkunden.
Darüberhinaus wird die Encyclopedia of the Renaissance wie schon die
erwähnte Mittelalter-Enzyklopädie durch einen vorzüglichen, fein
untergliederten Index erschlossen.[2] Die zahlreichen Abbildungen
(schwarz-weiß im Text) und farbigen Tafeln (diese nur unzulänglich
durch Verweisungen mit den entsprechenden Artikeln verbunden) sind
meist von guter Wiedergabequalität. Hervorzuheben ist die Genauigkeit
und Anschaulichkeit der Landkarten (auch wenn es in Deutschland
niemals ein Bishopric Anhalt gegeben hat). Das vorliegende Werk konnte
selbstverständlich Vollständigkeit nicht anstreben und jeder
Spezialist wird Einträge, die ihm unverzichtbar erscheinen, vermissen.
Gleichwohl darf diese Enzyklopädie als das derzeit beste
Nachschlagewerk zur Gesamtheit der Renaissance gelten und gehört in
den Präsenzbestand aller einschlägigen Bibliotheken.
Christian Heitzmann
- [1]
- Dictionary of the Middle Ages / [American Council of Learned
Societies]. Joseph R. Strayer, ed. in chief. - New York : Scribner,
1982 - 1989. - Vol. 1 - 13. - Ill., Kt. ; 29 cm. - ISBN 0-684-19073-7
: $ 1670.20 [5247]. - Rez.: IFB 99-1/4-420.
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- [2]
- Stichproben haben nur unwesentliche Mängel zu Tage gebracht; so ist
z.B. Michele Marullo neben dem mit ihm identischen Michael Marullus
stehen geblieben.
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