Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
[ Bestand in K10plus ]

Sachsen-Lexikon


01-2-486
Sachsen-Lexikon / Walter Fellmann. - München ; Berlin : Koehler & Amelang, 2000. - 453 S. ; 22 cm. - ISBN 3-7338-0234-9 : DM 58.00
[6446]

Es sieht so aus, als ob wir einen Boom von Bundesländer-Lexika[1] erlebten, der mit einiger Verzögerung den der Städte-Lexika[2] fortsetzt. In beiden Kategorien begegnen Werke höchst unterschiedlicher Façon: ausführliche und knappe, wissenschaftliche und populäre, Vielverfasser- und Einzelverfasserwerke sowie Lexika, die von Historischen Kommissionen u.ä. Institutionen betreut werden (relativ selten) und solche, die ihr Entstehen einem Verfasser und dem Verlag verdanken. Daß dabei nicht selten Städte-Lexika nach Umfang und Informationsfülle Lexika für ganze Bundesländer überbieten, ist gleichfalls Ausweis für die sehr heterogenen Produkte. Auf das vorliegende Sachsen-Lexikon treffen allesamt die in der vorstehenden Typisierung an zweiter Stelle aufgeführten Charakteristika zu. Sein Verfasser, der mehrere Bände zur sächsischen Geschichte und Kultur publiziert hat,[3] stellt ca. 2000 Artikel aus diesem Bereich zusammen, allesamt sehr kurze (zwischen 5 und 10 Zeilen) und ohne Literaturangaben. Der Schwerpunkt liegt zugegebenermaßen bei den biographischen Artikeln, die lt. Einleitung zwei Drittel ausmachen. Berücksichtigt sind auch Lebende (wie der Noch-Landesvater Biedenkopf). Die restlichen Artikel teilen sich solche für Geographica (vor allem Orte und Sehenswürdigkeiten), Sachbegriffe (die nur dann unter ihrem Namen verzeichnet sind, wenn sie sich nicht einem Ort zuordnen lassen) und schließlich (relativ wenige) Namen von Körperschaften. Die Artikel sind wegen ihrer Kürze z.T. problematisch.[4] Seine Quellen nennt der Verfasser im Literaturverzeichnis (S. 451 - 453): ganz überwiegend handelt es sich - dem Inhalt des Lexikons entsprechend - um biographische Informationsmittel. "Sachsen und Sachsenfreunde" - die Zielgruppe lt. Einleitung - werden zwar vieles finden, ob ihnen die gebotene Information ob ihrer Knappheit, die häufig hinter der Information von Großlexika (etwa der 15. Aufl. Des großen Brockhaus) zurücksteht, allerdings wirklich nützlich ist, bezweifelt der Rezensent.

Klaus Schreiber


[1]
Zuletzt: Das Hessen-Lexikon (IFB 00-1/4-407). - Schleswig-Holstein-Lexikon (IFB 01-1-182). (zurück)
[2]
Zuletzt: Augsburger Stadtlexikon (IFB 00-1/4-400). - Hamburg-Lexikon (IFB 00-1/4-406); letzteres jetzt in 2., durchges. Aufl. - 2000. - ISBN 3-9805687-9-2 : DM 98.00. (zurück)
[3]
Z.B. die vorstehend (IFB 01-2-484) besprochene Biographiensammlung Sachsens Könige : 1806 bis 1918 / Walter Fellmann. - München ; Berlin : Koehler & Amelang, 2000. - 269 S. : Ill. ; 22 cm. - ISBN 3-7338-0233-0 : DM 49.80 [6447]. (zurück)
[4]
Etwa, wenn sich der Verfasser an Wertungen versucht. Zu Ringelnatz erfahren wir z.B.: "hintergründiger Bänkelsänger ...; ... 'Kuddel Daddeldu', lit. reifer 'Gedichte dreier Jahre'; als Lyriker mit seinen skurrilen Versen einmalig ...".
Giuseppe Rastrellis Oper heißt richtig 'Salvator Rosa', nicht '... Rossa'. (zurück)

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