Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 9(2001) 2
[ Bestand in K10plus ]

Oberschlesisches Literatur-Lexikon


01-2-495
Oberschlesisches Literatur-Lexikon : biographisch-bibliographisches Handbuch / Franz Heiduk. - Heidelberg : Palatina-Verlag. - 25 cm. - (Schriften der Stiftung Haus Oberschlesien : Literaturwissenschaftliche Reihe ; 1). - Teil 1 - 2 im Verlag Gebr. Mann, Berlin. - ISBN 3-7861-1609-1 (Mann)
[2724]
Teil 3. Q - Z : mit Berichtigungen, Ergänzungen und Nachträgen zu Band 1 und 2. - c. 2000 [ersch. 2001]. - XVI, 357 S. - ISBN 3-932608-61-5 : DM 146.69, EUR 75.00

Nach über sieben Jahren und einem Verlagswechsel[1] findet das Oberschlesische Literatur-Lexikon seinen Abschluß, nachdem die beiden ersten Bände bereits 1990 und 1993 erschienen waren.[2] Der Grund dafür ist die gegenüber den beiden ersten Bänden vorgenommene Erweiterung zu einem Autorenlexikon "für den gesamtoberschlesischen, von der deutschen Sprache geprägten Kulturraum" durch "die Aufnahme von Autoren, die aus dem schlesisch-nordmährischen Sprachgebiet stammen"[3] (Vorwort, S. IX). Der Stil der Artikel entspricht dem aus dem Deutschen Literatur-Lexikon bekannten, an dem Heiduk gleichfalls mitarbeitet: Biographisches im Telegrammstil, Schriften und (Sekundär-) Literatur mit Kurztiteln (Sachtitel, ggf. Gattung, Ort, Jahr) und ebenso der weite Literaturbegriff. Berücksichtigt sind nicht nur Schriftsteller, die bis 1945 publiziert haben, sondern auch Nachkömmlinge, deren Schriften ausschließlich in der Nachkriegszeit im Westen entstanden sind und veröffentlicht wurden.[4]

Während der Hauptteil von Bd. 3 ca. 200 S. einnimmt, bringen es die Nachträge zu Bd. 1 und 2 immerhin auf 110 S., was primär mit der Ausweitung des Berichtsraumes zu erklären ist. Zwischen beiden Teilen sind 30 S. mit Berichtigungen und Ergänzungen zu den beiden vorhergehenden Bänden eingeschoben; letzte betreffen zumeist Fortschreibungen der bibliographischen Abschnitte; im Falle von Joseph von Eichendorff erstrecken sich diese (einschließlich Korrekturen von Fehlern in den bibliographischen Beschreibungen) über nicht weniger als sieben Spalten, eine reine Zumutung wegen der Unübersichtlichkeit, zumal es gilt, diese in die 33 Spalten in Bd. 1 zu integrieren. Der Abschlußband enthält lt. Vorwort ca. 1000 Autoren-Artikel im Hauptteil und knapp 600 in den Nachträgen, die sich mit den geschätzten ca. 1600 Artikeln in den beiden ersten Bänden zu ca. 3200 für das Gesamtwerk addieren. Die in den drei Bänden vorkommenden Pseudonyme werden in einer Konkordanz am Schluß von Bd. 3 zusammengestellt.

Klaus Schreiber


[1]
Die Publikationen der Stiftung Haus Oberschlesien erschienen bisher im Gebrüder-Mann-Verlag (Berlin); sie werden in beschränktem Umfang vom Palatina-Verlag weitergeführt. (zurück)
[2]
Teil 1. A - H. - 1990. - XIV, 184 S. - ISBN 3-7861-1604-0 : DM 29.80. - Teil 2. I - P. - 1993. - XII, 216 S. - ISBN 3-7861-1696-2 : DM 68.00. - Rez.: IFB 99-B09-610. (zurück)
[3]
Leider fiel eine angekündigte Übersichtskarte, die "den radikalen Wandel, den der gesamtoberschlesische Raum im 18. und 19. Jahrhundert erfuhr" (S. X), veranschaulichen sollte, der Kalkulation zum Opfer, was sehr zu bedauern ist, da die auf S. X - XI gegebene verbale Darstellung alle außer den Spezialisten für schlesische Geschichte ratlos zurückläßt. (zurück)
[4]
So gleich die beiden ersten Namen in Bd. 3. (zurück)

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