Die Clavis typographorum ... basiert nicht wie das vorhergehende
Verzeichnis auf dem Bestand einer Bibliothek, sondern auf einer
Bibliographie, nämlich dem Index Aureliensis, dessen erste Abteilung,
die eigentliche Bibliographie der Drucke des 16. Jahrhunderts, seit
1965 erscheint und 1991 erst beim Band 10 (bis Coq) angelangt ist;
während die zweite Abteilung erst später erscheinen wird, enthält die
dritte Abteilung ein Verzeichnis der Drucker und Verleger, von dem
jetzt die 3. Ausgabe (irreführend als T. 3 bezeichnet) erscheint, die
die vorhergehenden ersetzt.[2] Zusätzlich zu den aus dem Index
Aureliensis gewonnenen Namen wurden auch andere Standardverzeichnisse
ausgewertet, so u.a. die von Benzing und Borsa sowie eine größere Zahl
von Arbeiten über die Drucke einzelner Orte, die im einleitenden
Quellenverzeichnis aufgeführt sind. Anlage des Hauptteils:
Ansetzungsform des Ortes nach der heutigen Namensform mit Angabe von
Provinz und Nation; abweichende Namensformen; Angabe der Quellen mit
Hinweis auf das Quellenverzeichnis; Drucker und Verleger mit Angabe
ihrer Tätigkeitsjahre in chronologischer Folge. Register: 1. der
abweichenden Ortsnamen; 2. der Drucker und Verleger mit
Tätigkeitsjahren und Tätigkeitsort. Selbst wenn man in Rechnung
stellt, daß hier nur das 16. Jahrhundert berücksichtigt wird, ist die
Zahl der Varianten von Ortsnamen gegenüber dem vorhergehenden
Verzeichnis wesentlich kleiner, und trotzdem finden sich hier
Namensformen, die wiederum dort fehlen.
Nach dem Verzeichnis nur für Orte über das Verzeichnis von Orten mit
Druckern und Verlegern nunmehr zum dritten Verzeichnis, das von den
Drucker- und Verlegernamen ausgeht und das in Zusammenhang mit der
Altbestandskatalogisierung der Sachtitelwerke der Bibliothque
Nationale[3] aufgebaut wird. In der vorliegenden 2. Ausg. - die 1.
erschien 1988 mit Stand 30.06., weitere sollen etwa alle zwei Jahre
folgen - sind 1997 Drucker und Verleger aus knapp 300 Orten
verzeichnet, wobei naturgemäß die französischen Drucker und Verleger
mit 687 die anderer Länder beträchtlich übertreffen (Großbritannien
346, Deutschland 321, Italien 145, Niederlande 140, um nur die größten
zu nennen; Zahlen lt. Vorwort). Außer den Drucken der Bibliothque
Nationale wurden auch über 550 Bibliographien und ähnliche
Verzeichnisse ausgewertet, die im Anhang zitiert werden. Anlage der
Artikel: Name und Namensvarianten (von denen verwiesen wird);
Tätigkeitsjahre; Tätigkeitsorte mit jeweiliger Tätigkeitsdauer;
Anmerkungen (z.B. verwendete Devisen, kleinere Namensvarianten, die
nicht zu Verweisungen Anlaß geben, kurzzeitige oder häufig wechselnde
Geschäftspartnerschaften); Quellenangaben. - Register nach
Druck-/Verlagsorten, innerhalb im Namensalphabet. - Aufwendigstes
Verzeichnis seiner Art, das freilich noch weit von einer wie auch
immer zu beziffernden Vollständigkeit entfernt ist, nennt doch allein
das vorstehend besprochene Verzeichnis allein für das 16. Jh. bereits
ca. 6500 Namen. Im Hinblick auf die Tatsache, daß die großen
europäischen Bibliotheken ungeachtet der nationalen Schwerpunkte mehr
oder weniger große Überschneidungen im Bestand aufweisen und daß alle
nach und nach die Titel ihrer Altbestände in maschinenlesbare Form
überführen, böte sich die Schaffung einer internationalen Normdatei
an, die auf einer Zusammenführung der Münchener und der Pariser
Dateien aufbauen könnte.
sh
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