Verzeichnet sind 1194 Drucke, die zwischen 1468 und ca. 1750
erschienen sind und von denen 940 nach Autopsie beschrieben werden,
geordnet im Alphabet der Verfasser bzw. der Sachtitelwerke, und zwar
nicht nur solche der schönen Literatur i.w.S., sondern gerade auch
Fachtexte, letzteres deswegen, weil Italien damals auf vielen Gebieten
führend war. Berücksichtigung finden nicht nur italienischsprachige
Originale, sondern - in Anbetracht der besonderen Stellung des
Lateinischen in der Literatur Italiens - notwendigerweise auch
lateinische Texte italienischer Autoren, auf die etwa ein Drittel der
übersetzten Texte entfallen sowie Übersetzungen aus anderen Sprachen,
wenn italienische Texte auf Umwegen aus diesen übersetzt wurden. Von
der Verzeichnung ausgenommen sind gewisse Schriftengattungen
(päpstliche Enzykliken und Bullen, Ordensregeln, Einblatt- und
Notendrucke) sowie Übersetzungen einzelner Gedichte, Lieder und Briefe
"mit Ausnahme der großen italienischen Dichter"[5] (S. X).
Vollständigkeit ist angestrebt, und wohl auch weitgehend erreicht,
wobei sich vermutlich - wie auch der Verfasser voraussieht - am
ehesten noch Ergänzungen bei den Übersetzungen von Libretti[6] erwarten
lassen.
Aufbau der Artikel: 1. Verfasser ggf. mit abweichenden Namensformen
sowie Lebensjahren; 2. Kurztitel des übersetzten Originals, zumeist
der Erstausgabe, da sich häufig nicht feststellen läßt, welche Ausgabe
der Übersetzung zugrunde lag; 3. ausführliche Titelbeschreibung der
deutschen Erstausgabe ohne Auslassungen selbst bei langen Titeln mit
Angabe von Zeilenfall und weitgehender Beibehaltung typographischer
Besonderheiten sowie Angaben zum Titelschmuck; 4. Übersetzer, falls
genannt oder zu ermitteln; 5. ausführliche Kommentare mit Angaben zum
Verfasser (mit Zitierung der Fundstellen in den biographischen
Nachschlagewerken), zum Werk, zur Übersetzung (mit z.T. langen Zitaten
aus den Vorreden, insbesondere im Hinblick auf Aussagen zur
Übersetzung), zum Übersetzer sowie zum Drucker / Verleger (bei den
beiden letzten Kategorien gleichfalls unter Zitierung der Fundstellen
in Nachschlagewerken); 6. spätere Ausgaben der Übersetzung
(einschließlich moderner Reprints und kritischer Ausgaben) nur mit
Ort, Verlag und Jahr und z.T. mit Hinweisen auf Veränderungen bei der
Übersetzung; 7. Fundstellen in den bekannten Bibliographien und
Gesamtkatalogen (insbesondere im VD16); 8. benutzte Exemplare mit
Signatur; 9. Deskriptoren zur inhaltlichen Erschließung und zur
Steuerung der Eintragungen in einem hoffentlich zum Abschluß
nachgelieferten Sachregister.
Auf ein umfangreiches Verzeichnis der mehrfach zitierten Literatur
folgen die reichhaltigen Register: 1. der Verfasser der übersetzten
Werke unter Einschluß der übersetzten Sachtitelwerke: die nur mit
einem übersetzten Werk vertretenen Autoren sind in der Überzahl, viele
sind mit bis zu drei Werken vertreten, eine Zahl die von nur wenigen
anderen Autoren und dann nicht nennenswert überschritten wird; die
einzige Ausnahme bildet der aus Bergamo stammende, im 17. Jahrhundert
als kaiserlicher Hofdichter in Wien tätige Niccol• Minato, von dem
nicht weniger als 70 Libretti in Übersetzung nachgewiesen sind; 2. der
Übersetzer: auch hier überwiegen die mit nur einer Übersetzung
vertretenen bei weitem, gefolgt von denen mit bis zu drei
Übersetzungen, mit nur ganz wenigen, die es auf mehr (aber nicht über
zehn) gebracht haben; das verwundert nicht, wenn man demselben
Register entnehmen kann, daß 561 und damit knapp 40% der Übersetzungen
anonym erschienen sind; 3. der Drucker und Verleger; 4. der sonstigen
Namen; 5. der Sachtitel der Übersetzungen (auch der von
Verfasserwerken); 6. der Erscheinungsjahre der Übersetzungen.
Weitere Bände für Übersetzungen, die seit der Aufklärung erschienen
sind, befinden sich in Vorbereitung. Erst wenn diese vorliegen, werden
sich auch statistische Auswertungen lohnen, z.B. darüber, wann welche
Autoren bevorzugt übersetzt wurden, kommt doch z.B. Dante in der in
Bd. 1 behandelten Epoche nur mit einer Übersetzung von De Monarchia
von 1559 vor, während von der Commedia nur Fragmente übersetzt wurden;
für Dante stellt dies freilich keine neue Erkenntnis dar, doch dürfte
man bei kleinen Autoren noch manche Überraschung erleben, von einer
besseren Übersicht über die Übersetzer ganz zu schweigen. Zu hoffen
ist auch, daß die weiteren Bände trotz steigender Zahl der zu
verzeichnenden Übersetzungen nicht auf die Breite der Dokumentation
verzichten, die diese Bibliographie in der Tat zu einem
"kulturgeschichtlichen Lesebuch" (S. XIV) macht.
sh
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