Das amerikanische Historical dictionary of the European Community
unterscheidet sich in vieler Hinsicht von seinem deutschen Gegenstück:
zunächst rein äußerlich darin, daß es sich um das Werk eines
Einzelnen, eines in Amerika lehrenden Spezialisten für EG-Studien
handelt, sowie durch die wesentlich geringere Zahl von nur 166
Artikeln. Wichtiger ist jedoch, daß von diesen allein 42 auf
biographische Artikel für Politiker entfallen, die für oder gegen die
europäische Einigung gewirkt haben, dazu weitere Artikel über die
zwölf EG-Staaten. Der Rest entfällt überwiegend auf solche für
europäische Institutionen bzw. Schlüsselbegriffe der Europapolitik.
Daß das Werk den Begriff historisch im Titel führt, bedeutet dagegen
keineswegs eine bloß historische Darstellung der Materie, sondern ist
durch die Parallelität zur Titelfassung anderer Werke bedingt, die in
anderen Reihen desselben Verlages und mit demselben Herausgeber[2]
erscheinen. Die Artikel haben keine Literaturangaben, dafür gibt es
eine relativ umfangreiche, nach acht Großgruppen gegliederte, nicht
annotierte Bibliographie englischsprachiger Monographien (S. 207
- 251). Weitere Beigaben: Einleitung, chronologische Übersicht,
verschiedene Tabellen, Schautafeln und Kartenskizzen. Ein Register
fehlt, so daß man nicht weiß, ob und wo z. B. etwas über das Abkommen
von Lomé gesagt wird. Die Ausführungen sind dazu wesentlich
allgemeiner und weniger detailliert als in dem deutschen Lexikon: es
genügt, etwa die Artikel Europäische Zentralbank und European Central
Bank zu vergleichen. - Für Bibliotheken hierzulande entbehrlich und
wohl auch für Bibliotheken in den anglophonen Ländern, wenn sie Ed. 1
(1991) der in ABUN in ZfBB 39 (1992),3, S. 239 - 243 besprochenen
European Communities encyclopedia and directory besitzen, das in der
Literaturliste des vorliegenden Werkes fehlt.
sh
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