Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 1(1993) 3/4
[ Bestand in K10plus ]
Knaurs grosser Weltatlas
- 93-3/4-236
-
Knaurs grosser Weltatlas / [Kartographie: Bartholomew.
Deutsche Bearb.: Lexikon-Redaktion des
Droemer-Knaur-Verlages]. - 13., neu bearb. Aufl. - München
: Droemer-Knaur, 1992. - XLVII S., 128 Taf., 227 S. ; 46
cm. - Einheitssacht.: The Times atlas of the world. - ISBN
3-426-26158-8 : DM 398.00
- [1501]
Bei dem voluminösen Nachschlageatlas Knaurs grosser Weltatlas handelt
es sich um die deutsche Ausgabe des Times atlas of the world, des
führenden Weltatlas Großbritanniens, der in dieser Form seit Ed. 1
(1967) in Zusammenarbeit zwischen dem Verlag Times Books und dem
angesehenen kartographischen Institut Bartholomew in Edinburgh (beide
gehören heute zur Verlagsgruppe HarperCollins) erscheint. Durch diese
Herkunft bedingt, ist der Atlas in der Kartenauswahl auf den
britischen Leser eingerichtet, was an einigen Sonderkarten und den
Maßstäben der eingestreuten Stadtpläne bedeutender Metropolen ablesbar
ist. Eine Kartendoppelseite wird Tafel genannt, um damit der durchweg
Seiten übergreifenden Kartendarstellung Nachdruck zu verleihen. Das
Problem der Lesbarkeit der Kartenmitte im Bundsteg wird durch die
Absetzung des Druckbildes gelöst. Insgesamt sind 123 Tafeln von einem
Einleitungsteil (47 S. mit Hinweisen über das Universum, Kartographie,
Geologie bis zu statistischen Angaben) und einem Register (227 S. mit
ausführlichem Benutzungshinweis), das über 200.000 Einträge[1]
verzeichnet, eingerahmt.
Diese enorme Menge von Namen in ansprechender Weise in die Karten
einzuarbeiten, gehört zu den besonderen Kunstfertigkeiten
kartographischer Arbeit, die sich hier in hoher Qualität bewährt, ohne
daß die Schrift mit den anderen Karteninhalten kollidiert. Dafür muß
jedoch auf eine plastische Reliefdarstellung verzichtet werden, so daß
die Darstellung der Erhebungen lediglich mit farblichen Höhenstufen
vorgenommen wurde. Als Erleichterung beim Kartenstudium ist die
separate, herausnehmbare Legende hervorzuheben. Durch Darstellung und
Angabe von geographischen Vergleichsdaten (S. XIV - XV) wird versucht,
den Mangel zu kompensieren, der durch das Fehlen eines
Vergleichsmaßstabs entsteht. Begrüßenswert ist die große Sorgfalt bei
der Berücksichtigung der Inselwelt: Häufig vernachlässigt, erfreut
sich der Benutzer des Knaur ihrer großmaßstäbigen Darstellung. Das
Register unterscheidet Orts-, Provinz- oder Landschaftsnamen mittels
Abkürzungen (Beispiel: Osorno). Neben der Verweisung auf die
entsprechende Tafel und das Suchfeld mittels Buchstaben und Ziffern
enthält der Registereintrag zusätzlich die geographischen Koordinaten.
Der deutschen Ausgabe gemäß muß man deutschsprachige, von den
englischsprachigen Namen abweichende Benennungen in einem
Sonderregister ermitteln. Seinem Anspruch als Nachschlageatlas wird
der Knaur unzweifelhaft gerecht, und die thematischen Weltkarten, die
sich mit physisch-geographischen und bevölkerungsgeographischen
Inhalten beschäftigen, runden den insgesamt positiven Eindruck ab.
- [1]
- Die Zahlenangaben der Registereinträge beruhen auf grobe
Hochrechnungen des Rezensenten.
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