Die Anlage der Bibliographie besteht - wie bei dem 1969 erschienenen
Band - aus drei Teilen. Allgemeine Formgruppen werden unter I.
Allgemeines vorangestellt. Bei der Durchsicht der Zusammenstellung der
Bibliographien und Literaturberichte fällt auf, daß die
Nordrhein-Westfälische Bibliographie,[2] deren erster Band 1983
erschien, fehlt. Zwar vorhanden, aber leider fehlerhaft ist der
Nachweis der von Alois Bömer und Hermann Degering bearbeiteten
Westfälischen Bibliographie zur Geschichte, Landeskunde und
Volkskunde,[3] die unter den Nummern 3 und 4 doppelt verzeichnet wird.
Im zweiten, regionalen Teil werden die Titel nach "geographischen
Gesichtspunkten" verzeichnet. Untergliedert wird dieser Abschnitt
zunächst nach den Großräumen, dann folgen die Kreise und kreisfreien
Städte, alle weiteren Orte können nur über das Ortsregister
erschlossen werden. Die zu einem Kreis gehörenden Titel werden
alphabetisch nach dem Verfasser geordnet, ein Verfahren, das für den
Benutzer sehr unübersichtlich wird, wenn zu einem Kreis zahlreiche
Nachweise vorliegen, wie dies bei Lippe (Nr. 1339 - 1547) und dem
Märkischen Kreis (Nr. 1548 - 1741) der Fall ist. Hier wäre eine
chronologische Gliederung durch Auswerfen der entsprechenden
Schlagwörter hilfreich.
Im dritten Teil erfolgt die nochmalige Verzeichnung der in den ersten
beiden Teilen bereits nachgewiesenen Titeln (für den Benutzer deutlich
an den aus den ersten Teilen übernommenen Publikationsnummern) unter
sachlichen Gesichtspunkten, wobei die Titel nach einer chronologisch
gliedernden, dreistufigen Systematik geordnet werden. Gegenüber dem
Vorgängerband wurde die Systematik um zwei neue Systemstellen (3.10
Mittelalter, 3.11 Frühe Neuzeit) erweitert, die jedoch den zeitlichen
Rahmen dessen, was der Benutzer unter Vor- und Frühgeschichte
erwartet, sprengen. Da die an diesen Stellen verzeichneten
Titelnachweise nicht zahlreich und vor allem aber unvollständig sind
(so Hömberg im Vorwort) ist ein solches Verfahren wenig sinnvoll.
Das Ortsregister bildet eine wichtige Ergänzung des Regionalteils,
seine Zuverlässigkeit läßt jedoch zu wünschen übrig. So sucht man den
Ort Herscheid (Nr. 1734) im Register vergeblich. Auch die Verweisung
von früher selbständigen Teilorten auf den Hauptort wurde unterlassen,
was dazu führt, daß ein Titel über Heesten (Nr. 1407) zwar unter dem
Hauptort Horn-Bad Meinberg zu finden ist, eine Eintragung unter
Heesten jedoch fehlt.
Der Informationswert des Verfasserregisters wird dadurch
eingeschränkt, daß die Vornamen nur in abgekürzter Form angegeben
werden.
Leider weist der Band formale Mängel auf. An erster Stelle ist die
unvollständige, keinem bibliothekarischen Regelwerk folgende
Titelaufnahme zu nennen. So fehlt bei allen Monographien der
Erscheinungsort, Zusätze zum Hauptsachtitel und Reihenangaben werden
nicht in allen Fällen genannt (Beispiele hierfür sind die Nummern 3,
7, 10 und 16). Bei einigen Titeln läßt sich aufgrund der
unzureichenden Form nur vermuten, daß es sich um einen Beitrag in
einem Sammelwerk handeln muß (z.B. Nr. 811, 813).
Ärgerlich ist das Fehlen eines Abkürzungs- und
Zeitschriftenverzeichnisses (im Vorgängerband ist es vorhanden). Die
im Vorwort geäußerte Meinung, auf ein solches Verzeichnis wegen der
Angabe der jeweiligen Zeitschriften in den Titelaufnahmen verzichten
zu können, ist unzutreffend.
Leider schränken diese Mängel den Nutzen dieser an sich wichtigen
Bibliographie stark ein.
Hendrikje Kilian
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