Ulrich EBSCO Geprüfte Ed. 32. 1993/94 (1993) 7 (1993) Bandzahl 5 3 Suppl. je Ed. 3 2 Preis einschl. Suppl. DM 880.00 [ca. DM 660.00] $ 389.00 Titelzahl über 140.000 über 145.000 Allgemeine Zeitungen über 7.000 - Online-Version DIALOG - CD-ROM-Version DM 1175.00 [ca. DM 980.00] $ 575.00 Mikrofiche-Ausgaben p.a. 4 (DM 1350.00) - Hauptteil: Schlagwörter/UnterSW. 966 145/199 Konkordanz SW für ... Sprachen[3] 4 - Register:[4] 01. Refereed / peer reviewed serials + over 7.000 02. Serials with an ISI impact factor - 4.500 03. Controlled circulation serials + + 04. (Auch) auf CD-ROM erhältl. Zss. 880 + dazu: Herstellerverzeichnis + - 05. (Auch) online angebotene Zss. 3.838 + dazu: Verzeichnis der Anbieter + - 06. Zss., die Rezensionen enthalten - + 07. Zss., die Anzeigen enthalten - + 08. Serials registered with the Co- pyright Clearence Center - 7.500 09. In den letzten 3 Jahren / Ausg. eingestellte Zss. 9.176 [over 5.500] 10. Neue Zss. (seit 1990) over 10.500 11. Neue Zss. (seit letzter Ed.) [more than 11.000] 12. Zss. internat. Organisationen + - 13. ISSN +[5] + 14. Titeländerungen (alte Titel) + - 15. Alle Titel + +Die wesentlichen Kennzahlen weichen also nicht signifikant voneinander ab, so insbesondere nicht die Gesamtzahl der nachgewiesenen Titel; man kann auch nicht die erst seit Ed. 32 des Ulrich berücksichtigten allgemeinen 7.000 Zeitungen von dessen Gesamtzahl abziehen, da auch EBSCO (lt. der Angabe in der CD-ROM-Ausgabe) über 8.000 Zeitungen verzeichnet. Die Differenz von ca. 5.000 Titeln erklärt sich vermutlich allein durch unbeabsichtigte Dubletten bei EBSCO sowie durch die Berücksichtigung von Titeln, die man zwar bei EBSCO abonnieren kann, die aber als Lieferungswerke in einem derartigen Verzeichnis nichts verloren haben.[6] Die wesentlich höhere Zahl von über 168.000 Titeln, die die CD-ROM-Ausgabe enthält, erklärt sich vermutlich allein daraus, daß diese auch alle in der Datenbank gespeicherten abgeschlossenen Titel nachweist, während das gedruckte Verzeichnis nur die seit 1990 eingestellten Titel zusätzlich verzeichnet; ab Ed. 8 ist zur Platzersparnis eine Berücksichtigung nur noch der seit der Vorauflage eingestellten oder geänderten Titel geplant.
Wichtiges, nicht tabellarisch zu erfassendes Kriterium ist das der Herkunft der Titelaufnahmen. Hier unterscheiden sich beide Verzeichnisse prinzipiell: Ulrich basiert primär auf der Befragung der Verlage, EBSCO primär auf der eigenen Datenbank, die der Verwaltung der Abonnements dient; als weitere Quelle nennt EBSCO die CONSER-Datenbank der Library of Congress und erst an dritter Stelle die Befragung der Verlage; obwohl im Vorwort nicht erwähnt - sondern nur in einem Prospekt - sind auch Titel aus der internationalen ISSN-Datenbank eingeflossen. Die Zahl der oben aufgeführten Register ist dagegen für eine vergleichende Bewertung von untergeordneter Bedeutung und z.T. sind die Angaben auch nur für Interessenten an amerikanischen Zeitschriften relevant, da die speziellen Register sich fast ausschließlich auf letztere beschränken (01 - 03; 06; 07). Für Ulrich spricht die Möglichkeit, zwischen verschieden aktuellen und verschieden teuren Angebotsformen zu wählen. Bei den beiden verleichbaren Angebotsformen (Druckausgabe und CD-ROM) liegt der Ulrich zwar im Preis höher, allerdings nicht signifikant, so daß auch das nicht den Ausschlag geben kann.
Bleibt eine Prüfung des Inhalts. Aus welchem Land und oder Fach die
zusätzlichen Titel bei EBSCO stammen, ließ sich nicht mit Sicherheit
feststellen. Eine - allerdings nur ganz kleine - Stichprobe ergab, daß
nicht wenige Titel jeweils nur in einem der beiden Verzeichnisse
vorkommen. Die Qualität der Titelaufnahmen läßt bei beiden zu wünschen
übrig, wenn man sie an den Standards etwa der ZDB mißt; störend bei
EBSCO ist die stärker als bei Ulrich ins Auge fallende Disparität der
Titelaufnahmen, die von eher dürftig bis zu - für den Zweck eines
solchen Verzeichnisses - unangemessener Informationsfülle reichen
(letzteres bei Titeln aus der CONSER-Datenbank). Da diese Art von
Verzeichnissen in erster Linie Erwerbungszwecken und in zweiter Linie
der Ermittlung neuester Titel dient, ist die Aktualität der Angaben
ein ganz wichtiges Bewertungskriterium: hierbei scheint - gleichfalls
nach einer nur kleinen Stichprobe zu schließen - Ulrich erfolgreicher
zu sein.[7] Beide Verzeichnisse haben allerdings von den neuen
Postleitzahlen in Deutschland noch nicht Kenntnis genommen. Nachteilig
für Erwerbungszwecke ist auch, daß in beiden Verzeichnissen viel zu
häufig die Preisangaben fehlen; die bei der Rezension der Ed. 1 (1986)
von EBSCO monierte Praxis, statt der Preise in der Originalwährung nur
die in US-$ anzugeben, fällt jetzt weniger ins Auge, begegnet aber
immer noch, und führt z.B. auch dazu, daß eine deutsche Zeitschrift
mit amerikanischer Auslieferung nicht nur mit $-Preis, sondern auch
gleich mit dem Ländercode für die USA aufgeführt wird.[8] Als Ländercode
für Deutschland dient übrigens bei beiden Verzeichnissen weiterhin der
für die frühere Bundesrepublik, nämlich GW.
Während Ulrich bisher nur Zeitungen mit fachlicher Ausrichtung
berücksichtigte, sind jetzt erstmals in großem Umfang auch Tages- und
Wochenzeitungen allgemeinen Inhalts aufgenommen und zwar in einem
separaten 5. Bd. und unter Beschränkung auf solche der USA. Anlage: 1.
Tageszeitungen und 2. Wochenzeitungen (innerhalb jeweils nach
Bundesstaat und weiter im Ortsalphabet); Register: 1. aller Titel, 2.
nur der Tages- und 3. nur der Wochenzeitungen; 4. der Titel
alphabetisch innerhalb des Alphabets der Bundesstaaten. Dieses
Verzeichnis ist für eine internationale Nutzerschaft nur von ganz
untergeordnetem Interesse, besteht doch nur ausnahmsweise Bedarf am
Nachweis der amerikanischen Lokalpresse, die zudem in einem anderen
Verzeichnis[9] hinlänglich erschlossen ist. Ob es wirklich von Nutzen
ist, die Verzeichnung der Tages- und Wochenpresse (wie im Vorwort
angekündigt) ab der nächsten Ausgabe auf andere Länder auszudehnen,
wagt der Rezensent zu bezweifeln.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Internationalität. Eine erneute
Stichprobe im Titelregister (unter Berücksichtigung aller
Eintragungen) unter drei nicht englischsprachigen Anfangswörtern ergab
folgende Zahlen (in Klammern die 1987 ermittelten), aus denen
hervorgeht, daß EBSCO inzwischen beträchtlich aufgeholt hat.
Allerdings stehen diese Zahlen in deutlichem und nicht zu erklärendem
Gegensatz zu den in der folgenden Rezension ermittelten Zahlen für die
Titel nach Herkunftsland.
Librarian's handbook ist das Verzeichnis der bei EBSCO verwalteten
Abonnementstitel, genauer gesagt, der Titel, "libraries order most
frequently from EBSCO" (S. 4) und entsprechend ausführlich sind die
Hinweise dazu, wie man bei EBSCO bestellt. Die Zahl der verzeichneten
Titel hat der Rezensent allerdings nirgends gefunden.[11] Verzeichnung:
EBSCO-Bestell-Nr., Titel, (Verlage fehlen), ISSN, ggf. Anmerkungen,
Ländercode, Erscheinungsweise, Preis (grundsätzlich in $). Register
alphabetisch nach den ersten 97 Gruppen der DDC; nicht derartig
klassifizierte Titel sind in einem separaten Register nach 21 groben
Klassen verzeichnet, die EBSCO vergeben hat.[12] Der Charakter eines
Lieferverzeichnisses wird auch durch die zahlreich eingestreuten
Anzeigen unterstrichen.
In dieses Verzeichnis ist mit eigener Paginierung - und trotzdem nicht
sofort auffallend - die Ed. 7 (1992) des CD-ROM handbook eingebunden,
das auch als selbständige Publikation angeboten wird und von dem der
Rezensent die Ed. 18 (1993) zur Hand hat. Diese Ausgabe verzeichnet
mehr als 1.100 (S. 3) über EBSCO lieferbare CD-ROMs in zwei
Abteilungen, nämlich für IBM- und für Macintosh-kompatible Produkte.
Die Angaben zu den Produkten sind relativ ausführlich. Register 1. der
Titel, 2. nach Schlagwörtern; 3. nach Produzenten. - Selbst wenn man
dieses Verzeichnis als Kunde von EBSCO (und wohl auch dann, wenn man
es als potentieller Kunde erbittet) kostenlos erhält, kann es für
ernsthafte Interessenten den Rückgriff auf die
lieferanten-unabhängigen CD-ROM-Verzeichnisse[13] nicht ersetzten.
sh
Ulrich EBSCO
Jahrbuch ... 127 (91) 152 (104)
Kwartalnik ... 11 (10) 10 (8)
Studi ... 85 (67) 91 (56)
Die 1987 ausgesprochene eindeutige Empfehlung des Ulrich kann in
dieser Form nicht wiederholt werden. EBSCO hat sich in der Tat zu
einer ernst zu nehmenden Konkurrenz von Ulrich entwickelt, ohne daß
sich das bisher in der Verteilung der in deutschen Bibliotheken
laufenden Abonnements niedergeschlagen hätte,[10] und zugegebenermaßen
würde auch der Rezensent wegen der geringeren Datenkonsistenz und der
partiell ungenügenden Aktualität zögern, für seine Bibliothek den
Ulrich zugunsten von EBSCO abzubestellen; und der mögliche Ausweg,
beide zu abonnieren, wäre nicht nur in Zeiten reduzierter Etats kaum
zu verantworten. - Ein Ersatz für gute nationale Verzeichnisse
lieferbarer Zeitschriften sind beide sowieso nicht.
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