basierte seinerseits auf
mehreren Vorauflagen, die seit 1962 unter wechselnden Titeln
erschienen sind und die bereits den Charakter dieses Werkes andeuten,
basiert es doch auf dem Material, das zwei eifrige Sammler in vielen
Jahren zusammengetragen und immer wieder ergänzt haben, von denen der
eine, Leo Riemens, inzwischen verstorben ist. So enthielt auch der
noch nicht gezählte Ergänzungsband von 1991 sowohl neue, inzwischen
gefundene Namen, als auch Fortschreibungen älterer Artikel, z.T. auch
völlige Neubearbeitungen einzelner Artikel. Wenn die Rezesension
dieses Ergänzungsbandes in ABUN in ZfBB 38 (1991),5, S. 497 mit dem
Hinweis schloß, daß "in Anbetracht der riesigen Zahl von Sängern, die
seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert überliefert sind, der nicht näher
definierten Auswahlkriterien und des anscheinend ungebrochenen
Sammeleifers des Autors ... wir wohl in absehbarer Zeit eine neue
Fortsetzung dieses Nachschlagewerks erleben (werden)", so traf diese
Vorhersage noch schneller als erwartet ein. Die lt. Verlagsangabe 2840
Artikel des jetzt gezählten neuen Ergänzungsbandes stammen aus zwei
Quellen: zum einen von Hansjörg Rost, der "eine Vielfalt von neuem
Material mit(brachte), das er in jahrelanger Tätigkeit auf diesem
Gebiet gesammelt hatte" (Vorwort, S. VII), zum anderen aus den "mit
der Übernahme der Titel und Rechte des A. Francke Verlages ... durch
den K. G. Saur Verlag (uns zur Verfügung stehenden) biographischen
Archiven des Verlages"; letztere hätten natürlich den Bearbeitern auch
ohne diesen Verlagswechsel zur Auswertung zur Verfügung gestanden.
Charakteristisch für das ganze Werk, das nie seine Quellen offenlegt
und nur bei ganz bekannten Namen auch Literatur zitiert, ist, daß es
auch im Falle der biographischen Archive so verfährt.
Es ist auch keineswegs so, wie man vermuten könnte, daß die in den
Nachtragsbänden behandelten Sänger der neuesten Zeit den Hauptanteil
ausmachten. Die Masse betrifft weiterhin Verstorbene bzw. solche, die
auf Grund ihres Geburtsdatums inzwischen sicherlich nicht mehr leben,
obwohl ihr Todesdatum nicht angegeben ist, ein Phänomen, das auch aus
anderen biographischen Nachschlagewerken bekannt ist und das damit
zusammenhängt, daß es schwierig und mühsam ist, diese Daten für alle
außer für die ganz großen Namen zu ermitteln.
Etwa ein Drittel des Bandes entfällt auf ca. 3000 (Verlagsangabe)
Addenda und corrigenda; nach dem Seitenumfang betreffen davon etwas
mehr als zwei Drittel solche zum Grundwerk und ein knappes Drittel
solche zum ersten Ergänzungsband. Auch hier handelt es sich sowohl um
Fortschreibungen als auch um Neufassungen ganzer Artikel, so daß der
Benutzer sicherheitshalber beim Nachschlagen bei den Addenda und
corrigenda des zweiten Ergängzungsbandes beginnen und sich über den
ersten Ergänzungsband und dessen Addenda-Teil ggf. zum Grundwerk
vorarbeiten sollte: insgesamt ein wenig benutzerfreuliches Verfahren,
das sich bei einem weiteren Ergänzungsband, dessen Erscheinen der
Rezensent wiederum vorherzusagen wagt, potenzieren wird. - Auch die
wenig nützliche Beigabe - Listen mit Opern bzw. Operetten - wurde mit
143 Titeln weitergeführt.
Da dieses Werk sowohl vom Umfang her (Grundwerk und beide
Ergänzungsbände enthalten lt. Werbung rund 12.000 Namen) als auch von
der zu vermutenden geringen Relevanz der meisten Namen für den Musik-
und Schallplattenfreund für letztere sicher nicht von zentraler
Bedeutung ist, fragt man sich, für welchen Personenkreis die
unveränderte Paperback-Ausgabe von Grundwerk und erstem Ergänzungsband
in Kassette gedacht sein mag. Zumindest können jetzt solche
Bibliotheken, denen die Originalausgabe bisher nicht erschwinglich
war, diese Lücke in ihrem Bestand schließen.
sh
- [1]
- Genannt seien nur: Deutsches Theater-Lexikon : biographisches und
bibliographisches Handbuch / begr. von Wilhelm Kosch, das in
Lieferungen erscheint und nur äußerst langsam vorankommt - Bd. 1
(1953), Bd. 2 (1960) - und das mit Bd. 3 (1992) erst beim Namen Singer
angelangt ist. Es soll demnächst in IFB vorgestellt werden.
- Deutsches Literatur-Lexikon : biographisch-bibliographisches Handbuch
/ begr. von Wilhelm Kosch. - 3., völlig neu bearb. Aufl. - Auch dieses
Werk erscheint bereits seit Bd. 1 (1968), hat aber seit Bd. 12 (1990)
mit einem Band im Jahr an Tempo zugelegt und steht mit Bd. 15 (1993)
beim Namen Schnydrig.
- Zur Bibliographie zur deutschen Literaturgeschichte des
Barockzeitalters / begr. von Hans Pyritz vgl. die Rezension in ABUN in
ZfBB 40 (1993),6, S. 535 - 540.
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- [2]
- Der Name Francke wird inzwischen allein vom A. Francke-Verlag
Tübingen und Basel geführt, der zum Verlag Gunter Narr in Tübingen
gehört, der unter dem Impressum des Francke-Verlages sowohl dessen
frühere, vor allem romanistische Titel lieferbar hält, als auch neue
einschlägige Titel unter diesem Impressum verlegt.
(zurück)
- [3]
- Vgl. die Rezension in ABUN in ZfBB 34 (1987),5, S. 430 - 431.
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