Die Bibliographie enthält insgesamt 1875 durchnumerierte Eintragungen
und gliedert sich in einen subjektiven (1 - 3) und einen objektiven (4
- 5) Teil; die fünf Kapitel verzeichnen (in Klammern die Zahl der
Eintragungen): 1. Monographien und Aufsätze (440) ; 2. Einleitungen
und Vorworte (33); 3. Rezensionen und Kurzanzeigen, die sehr zahlreich
sind, da PitrŠ die entsprechenden Rubriken des von ihm begründeten
Archivio per lo studio delle tradizioni poplari. - 1 (1882) - 24
(1909) weitgehend selbst verfaßte (1073); 4. Briefwechsel (72); 5.
Schriften über PitrŠ und Rezensionen seiner Werke (257), wobei hier
die beträchtliche Zahl gewichtiger Beiträge deutscher Volkskundler und
Romanisten auffällt.[4] Die Eintragungen der ersten drei Kapitel sind
chronologisch geordnet (mit Hinweisen auf spätere Ausgaben bzw.
Nachdrucke und umgekehrt), die der beiden letzten im Namensalphabet.
Die Titel in Kapitel 1, 2 und 5 sind erforderlichenfalls ausführlich
annotiert; dazu werden für Monographien Besitznachweise in
Bibliotheken gegeben, vor allem in der des von PitrŠ 1909 gegründeten
und nach ihm benannten Museo Etnografico Giuseppe PitrŠ, wohl des
bedeutendsten Museums seiner Art in Italien, dessen Lage am äußeren
Ende des Parco della Favorita am Fuße des Monte Pellegrino etwa auf
der Höhe des am Berghang liegenden Santuario di S. Rosalia leider nur
ortskundige Besucher anzieht, die sich außerhalb des Stadtzentrums von
Palermo umtun. In den beiden ersten Kapiteln vermißt der Rezensent
eine Zusammenstellung der hier nur als Einzelbände verzeichneten Teile
der vielbändigen Reihen wie der Biblioteca delle tradizioni popolari
siciliane (25 Bd.) oder der Curiosit… popolari tradizionali (16 Bd.)
unter ebendiesen Titeln mit ihrer Zählung. Register: 1. der Namen
(Verfasser, behandelte Personen und Geographica); 2. Sachregister; 3.
chronologische Übersicht über die Schriften von PitrŠ.
Welche Bedeutung dem Begründer der Volkskunde in Italien noch in
diesem Jahrhundert zugemessen wird, läßt sich auch daran ablesen, daß
diese Bibliographie den zuerst publizierten Band 60 der neuen Edizione
nazionale delle opere di Giuseppe PitrŠ bildet, die mit einem Dekret
des italienischen Staatspräsidenten von 1985, das im vorliegenden Band
in einem schlecht lesbaren Faksimile reproduziert ist, ins Leben
gerufen wurde - widmet die italienische Nation solche
"Nationalausgaben"[5] doch nur ihren ganz herausragenden Geistern. Zu
hoffen bleibt freilich, daß dieser neue Anlauf zu einer kritischen
Gesamtausgabe der Werke von PitrŠ nicht ebenso kläglich enden möge wie
die bereits einmal mit einem Dekret von 1939 in der Zeit des
Faschismus auf Veranlassung von keinem Geringeren als Giovanni Gentile
ins Leben gerufene erste Edizione nazionale, die über vierzehn Bände
(1940 - 1944 mit zwei Nachzüglern 1949 und 1957) nicht hinausgekommen
ist [Nr. 371 - 379 der vorliegenden Bibliographie] und die dazu nicht
einmal die hohen philologischen Anforderungen an eine solche Ausgabe
erfüllte. Immerhin ist die vorgesehene Bandeinteilung eine andere als
damals, und selbst wenn die Tatsache zu denken gibt, daß diese
Übersicht nur auf der letzten Seite des Schutzumschlags abgedruckt
ist, so ist Optimismus gleichwohl angebracht, nicht zuletzt auch wegen
der vorliegenden Bibliographie, bildet diese doch eine solide
Grundlage für die Arbeit an der neuen Werkausgabe.
sh
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