Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 1
[ Bestand in K10plus ]
[ Bestand in K10plus ]
Who's who in European politics
- 94-1-136
-
Who's who in European politics . - London ; Munich [u.a.] :
Bowker-Saur. - 29 cm
- [1183]
- Ed. 2 (1993). - XXIII, 1016 S. - ISBN 1-8573-9021-0 : DM
568.00 (Auslfg. über K. G. Saur, München)
Ed. 1 (1990) wurde insgesamt positiv in ABUN in ZfBB 38 (1991),2, S.
162 - 169 besprochen. Ed. 2 enthält mit Berichtsstand September 1992
lt. Vorwort Biographien von 8.170 (gegenüber damals ca. 6.400)
Politikern, wobei die Vermehrung durch die Berücksichtigung der
europäischen Länder des früheren Ostblocks bedingt ist, da in Ed. 1
nur die damals dem Europarat angehörigen Länder behandelt wurden. Die
Zahl der Biographien wurde nicht nur vermehrt, es sind vielmehr
zahlreiche Politiker, da nicht mehr in den als Auswahlkriterien
dienenden Ämtern tätig, weggefallen: eine Stichprobe bei Fa ergab ein
Verhältnis von 49 zu 43; von den 43 aus Ed. 1 sind nur noch 24 auch in
Ed. 2 vertreten, während 19 ausgeschieden wurden und zwar keineswegs
nur die in dieser Stichprobe besonders zahlreich vertretenen
italienischen Politiker, obwohl diese zur Zeit bekanntlich besonders
gefährdet sind. Man wird also die Vorauflage nicht leichtfertig
ausscheiden, selbst wenn nicht wenige der nicht mehr verzeichneten
Politiker weder während ihrer Amtszeit noch danach so interessant
waren, daß man Ihre Vita auf Dauer archivieren müßte; daß Petra Kelly
jetzt fehlt, ist eine andere Sache. Die Auswahlkriterien sind
dieselben geblieben: Staatsoberhäupter, Regierungs- und
Parlamentsmitglieder[1], Partei- und Gewerkschaftsführer sowie wichtige
Politiker, die in den Territorien unterhalb der nationalen Ebene
wirken. Die Angaben, die vor allem die politische Karriere
nachzeichnen sollen, Privates jedoch nicht aussparen, sind wiederum
mit Hilfe von Fragebogen erhoben worden.[2] Der zweite Teil enthält
wiederum für die einzelnen Staaten Übersichten (mit Adressen) über die
Regierung und die Ministerien, Partei- und Gewerkschaftszentralen
sowie die Regierungen der Bundesländer (und vergleichbarer
Gebietskörperschaften). Dazu kommen für jedes Land alphabetische
Listen der im Hauptteil behandelten Personen mit Angabe ihrer Funktion
und Hinweis auf die Seite im Hauptteil: Diese Listen ersetzen die
früheren Namenlisten nach Parlamenten und Parteizugehörigkeit. Die
anläßlich von Ed. 1 erhobenen Forderungen müssen leider wiederholt
werden: Begriffe für Institutionen sollten grundsätzlich in der
Originalsprache angegeben[3] und nur mit einer englischsprachigen
Übersetzung[4] versehen werden und die Deutsches betreffenden Texte
sollte der Verlag Saur durch einen des Deutschen kundigen Mitarbeiter
redigieren lassen. - Das positive Gesamturteil kann wiederholt werden:
nützlichstes internationales kurzbiographisches Nachschlagewerk über
Politiker in Europa.[5]
sh
- [1]
- Frau Adam-Schwätzer, die damals fehlte, ist jetzt als
Adam-Schwatzer berücksichtigt. - Umlaute sind bei Personennamen im
Gegensatz zur Ed. 1 nicht gefragt, Adelsprädikate im Deutschen werden
zur Ordnung herangezogen; beides sollte sich doch wohl
selbstverständlich nach den nationalen Gepflogenheiten und nicht nach
der Gleichmacherei englischer Redakteure und Programmierer richten.
(zurück)
- [2]
- Daß sich Herr Schönhuber alias Schonhuber allerdings selbst
verjüngt haben sollte - sein Geburtsdatum ist, wie bereits in Ed. 1,
mit dem 6. April 1973 angegeben - ist kaum anzunehmen. Daß er
Redakteur der Münchner Tageszeitung war, liest man wegen des Umlauts
gern, wird aber dann bei der folgenden Sudend. Zeitung - bei der man
nur raten kann, was für eine Gazette das sei - wieder auf den Boden
der anglophonen Wirklichkeit geholt.
(zurück)
- [3]
- Die Parlamente der deutschen Bundesländer sind entweder gar nicht
benannt oder werden einheitlich mit Diet bezeichnet; die
Ministerpräsidenten, deren Amt jetzt richtig, wenngleich
englischsprachig benannt ist, sind überwiegend mit Namen aufgeführt,
sie fehlen allerdings bei Baden-Württemberg und bei Sachsen-Anhalt.
(zurück)
- [4]
- Vgl. auch die Rezension in ZfBB (ABUN) 41 (1994),1, S. 93.
(zurück)
- [5]
- Diesen Mangel behebt auch nicht das der vorliegenden Ausgabe
erstmals beigefügt "Glossar", da es nur englischsprachige
Erläuterungen zu den fremdsprachigen Begriffen bietet.
(zurück)
Zurück an den Bildanfang