Die Bibliographie beginnt mit einer Einleitung "Editions- und
Publikationstätigkeit der Bauakademie", gefolgt von einem Abschnitt
"Hinweise für den Nutzer". Der sich anschließende Hauptteil ist in 14
Formalgruppen eingeteilt: 1.ÿVeröffentlichungen über Plenartagungen,
...; 2.ÿZeitschriften; 3.ÿSchriftenreihen und Serien; 4.ÿKataloge;[2]
5.ÿMonographien; 6.ÿDeutsche Bau-Enzyklopädie; 7.ÿSammlung Baurecht;
8.ÿVeröffentlichungen auf dem Gebiet der wissenschaftlich-technischen
Information; 9.ÿNach Redaktionsschluß ermittelte Veröffentlichungen;
10.ÿVerzeichnis der DBE- und Bestellnummern; 11.ÿÜbersicht der
Bauakademie, ihrer Institute und Einrichtungen; 12.ÿVerzeichnis der
Abkürzungen und Zeichen; 13.ÿNamenregister; 14.ÿStichwortregister.
Diese Einteilung wiederholt sich im "Anhang: Verzeichnis der
Veröffentlichungen der Jahre 1987 bis 1991", leider einschließlich der
Register. Die Titel sind durchnumeriert, auf sie wird in den Registern
verwiesen.
Wichtiger noch als der vorangestellte Abschnitt über die Editions- und
Publikationstätigkeit wäre ein Kapitel über Status, Funktion, Aufbau
und fachliche Kompetenz der Bauakademie gewesen, um das Organigramm im
Abschnitt 11 zu erläutern. Auch ist eine große Anzahl Begriffe
erklärungsbedürftig; so fehlen im Abkürzungsverzeichnis viele
(bau)technische Abkürzungen, wie z.B. TGL.[3] Das Wissen über die
Bauakademie, die Fachterminologie und manche anderen Zusammenhänge
kann in den alten Bundesländern nicht als bekannt vorausgesetzt
werden, und in den neuen Bundesländern wird es vermutlich zunehmend
auch in Vergessenheit geraten.
Der so wichtige Einstieg nach Sachgruppen ist leider nicht gegeben.
Die Titel im Abschnitt 5. Monographien, für den sich eine sachliche
Einteilung anbietet, wurden nach dem Erscheinungsjahr geordnet. Es
befremdet, daß man hier auch zahlreiche Veröffentlichungen von nur
wenigen Seiten, z.T. auch weniger als 8 Seiten Umfang findet; eine
Auszählung ergab, daß von den hier nachgewiesenen 1178 Titeln über 15
% (187 Titel) 20 oder weniger Seiten Umfang haben. Auch scheint es
wenig sinnvoll, bei derartigen Akzidenzen noch fünf- bis zehnzeilige
Inhaltsangaben abzudrucken (z.B. Nr. 2858, 3062); lt. den Hinweisen
für den Nutzer sollten bei Sammelwerken die Einzelbeiträge, bei
umfangreicheren Publikationen Stich- und Schlagwörter hinzugefügt
werden. Das wurde aber anscheinend eher zufällig nur bei einer kleinen
Anzahl der Titel durchgeführt; bedarf z.B. ein Buch mit dem Titel
"Erdbewegungsmaschinen" noch der Erläuterung durch 8 Schlagwörter (Nr.
3917)?
Schließlich stellt sich die Frage, wo die Veröffentlichungen der
Bauakademie noch nachgewiesen sind. So ergab ein Vergleich mit dem
GV-B, daß von 30 zufällig ausgewählten Titeln der Bibliographie nur 7
auch im GV-B nachgewiesen waren. Es findet sich kein Hinweis, ab wann
und in welchem Umfang Veröffentlichungen auch in der (ostdeutschen)
Bau-Datenbank Bauselectronic aufgenommen wurden. Nach der Wende wurde
die Bauselectronic zum Teil in die (westdeutsche) Bau-Datenbank RSWB[4]
übernommen. Eine Recherche in der RSWB ergab 689 Nachweise, bei denen
die Bauakademie Urheber, beteiligte Institution oder selbst Gegenstand
der Veröffentlichung war.[5] Von 30 Titeln der Bibliographie wurden 13
in der Datenbank nachgewiesen, und von 30 aus der Datenbank
ausgewählten Titeln wurden 18 auch in der Bibliographie gefunden.
Durch die fehlende sachliche Einstiegsmöglichkeit ist der praktische
Nutzen der Bibliographie sehr eingeschränkt. Bibliothekare können sich
zur Titelüberprüfung noch mit den Registern helfen, Bau-Fachleute
suchen jedoch vergebens, wenn sie Informationen zu speziellen
Problemen benötigen. Dennoch ist das Gesamtverzeichnis der Schriften
der Bauakademie nicht zuletzt auch unter historischem Gesichtspunkt
eine wichtige Veröffentlichung. Es wurde hier ein Titelverzeichnis
zusammengetragen, das in Verbindung mit der dreibändigen Chronik
Bauwesen[6] eine umfassende Dokumentation des Bauens und der
Bauforschung in der DDR bildet.
Angelika Weber
Zurück an den Bildanfang