Im Gegensatz zu den allgemeinen Datenbank-Adreßbüchern, die alle
Fächer berücksichtigen und die zumeist entweder nur
Online-Datenbanken[1] einerseits oder nur CD-ROM- (und verwandte,
"tragbare") Datenbanken[2] andererseits berücksichtigen, sind die Bände
der World databases series fachlich ausgerichtet und berücksichtigen
grundsätzlich alle elektronischen Angebotsformen. Daß sie Datenbanken
aus allen Ländern berücksichtigen, braucht in Anbetracht der
Internationalität des Marktes für Datenbanken nicht eigens betont zu
werden. Da die Herausgeber wohl zu Recht annehmen, daß die Recherche
nach geeigneten Datenbanken primär unter sachlichem Aspekt erfolgt,
sind auch die einzelnen Bände - nach einem allgemeinen Teil mit
Datenbanken für das Gesamtfach - in Abschnitte für die Teildisziplinen
gegliedert; im vorliegenden Band sind es insgesamt 20 Abschnitte unter
Einschluß des allgemeinen. Datenbanken, die in mehreren Disziplinen
einschlägig sind, werden entsprechend oft behandelt, d.h. unter
Wiederholung der z.T. sehr ausführlichen Beschreibungen; bei einer
Aufaddierung der innerhalb der Abschnitte durchnumerierten
Eintragungen erhielte man somit nicht die Zahl der verschiedenen
Datenbanken, die auch weder in der ausführlichen und instruktiven
Einleitung noch im Werbematerial genannt wird. Die Beschreibungen der
einzelnen Datenbanken sind gegenüber denen in den allgemeinen
Datenbank-Adreßbüchern wesentlich detaillierter und berücksichtigen
auch die Ergebnisse kritischer Besprechungen. Der nicht geringste
Vorteil der Bände der World databases series besteht darin, daß unter
der Eintragung für die "Mutter-"Datenbank alle "Töchter" und
"Mischlinge" zusammengefaßt sind, so daß man endlich einen Überblick
darüber erhält, was einzelne Datenbankanbieter unter welchen Namen, in
welchem elektronischen Medium und für welche Berichtszeiten
vermarkten. So nimmt z.B. die Eintragung für MEDLINE und seine 58
Derivate (zu denen noch Verweisungen auf 32 weitere Datenbanken
kommen, die Daten aus MEDLINE enthalten) in Abschnitt 1 nicht weniger
als 13 Seiten ein. Register, von denen die ersten vier wiederum nach
den 20 Abschnitten des Hauptteils untergliedert sind: 1.
Datenbankanbieter; 2. Datenbankart (die Online-Datenbanken übertreffen
die CD-ROM-Datenbanken immer noch bei weitem, während andere
Angebotsformen gegenüber diesen beiden zahlenmäßig keine nennenswerte
Rolle spielen); 3. Datenbankproduzenten; 4. Datenbanktypen
(bibliographische, statistische, Multimedia etc.) und 5. aller
Datenbanknamen. Der Rezensent vermißt ein Schlagwortregister: sucht
man z. B. Datenbanken zur Geschichte der Medizin, so ist man auf das
Blättern in Abschnitt 1 angewiesen, wo man bei HISTLINE fündig wird,
ohne aber sicher sein zu können, damit alle einschlägigen Datenbanken
gefunden zu haben. Den Registern geht ein Verzeichnis mit den
Anschriften von nicht weniger als 4616 Firmen und Institutionen
voran.
Wenn die weiteren Bände der World databases series dieselbe Qualität
aufweisen wie der vorliegende Band, dürfte die Reihe zum maßgeblichen
Führer zu Informationsbanken werden. Dazu wären jedoch in Anbetracht
des weiter rasch expandierenden und sich ständig verändernden Angebots
an Informationsbanken häufige Neuausgaben erforderlich, noch besser
freilich ein Online- und ein CD-ROM-Angebot der ganzen Datenbank der
Informationsbanken, deren Ausgabe in gedruckter Form zumindest
mittelfristig nicht mehr adäquat ist.
sh
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