GBIP ist eine Gemeinschafts-CD-ROM mehrerer Verleger und Buchhändler.
Die 1. Ausg. von März 1994[2] integriert mit insgesamt ca. zwei
Millionen Titeln (von ca. 90.000 Produzenten aus ca. 60 Ländern) und
Verlagseintragungen die einschlägigen Datenbanken[3] von
Bowker (1,03 Mill. Titel):
- Books in print
- Subject guide to books in print
- Books in print. Supplement
- Forthcoming books
- Paperbound books in print
- Children's books in print
- Subject guide to children's books in print
- Publishers, distributors and wholesalers of the United States
Whitaker (490.057 Titel):
- Whitaker's books in print (British books in print)
Saur (188.821 Titel):
- International books in print
Thorpe (57.308 Titel):
- Australian books in print
- New Zealand books in print
Canadian Telebook Agency[4] (ca. 32.000 Titel).
Bei dieser Aufzählung vermißt man African books in print[5], obwohl
dieses Verzeichnis beim Verlag Zell erscheint, der zur
Bowker-Saur-Familie gehört. Soweit englischsprachige Publikationen aus
afrikanischen Verlagen vertreten sind, müssen diese also aus
International books in print stammen; man kann deshalb davon ausgehen,
daß trotz der Erwähnung von Africa im Zusatz zum Sachtitel die
englischsprachige Produktion Afrikas in GBIP nicht hinreichend
vertreten ist und man deshalb z.B. auf Southern African books in
print[6] nicht verzichten kann, von kleinen Verzeichnissen wie Zimbabwe
books in print[7] ganz zu schweigen.
Der Datenbestand wird monatlich aktualisiert; ob diese
Update-Frequenz, die bisher nur für die Online-Version (Dialog File
470) und die Mikrofiche-Edition von Books in print geleistet wurde,
zukünftig tatsächlich für alle Teildatenbanken gilt, kann erst bei
späteren Ausgaben geprüft werden.
GBIP gehört zur Bowker/Saur-Plus-Familie und bedient sich der
gleichen, hier aber nur englischsprachigen Benutzeroberfläche von
Online Computer Systems, wie sie auch bei den übrigen (z. Zt. 16)
CD-ROM-Datenbanken Anwendung findet.[8] Über den Menüschritt Databases
kann also problemlos in eines der anderen Produkte (z.B. auch in das
deutsche VLB) gewechselt werden. Für die direkte Suche stehen 10
Suchfelder zur Verfügung, darunter Felder für die subject headings der
Library of Congress und der Sears list (letztere nur für Kinder- und
Jugendbücher), für DDC-Notationen sowie für bestimmte Alters-
(juvenile, young adult) und Ausbildungsstufen (z.B. preschool and
kindergartenbooks, college books); die Stichwortsuche ist
voreingestellt.
Register (Browse-Menü) werden angeboten für Autoren, Stichwörter,
Schlagwörter, Verlagsnamen, ISBN, Titel und Serientitel. In diesen
Indizes offenbaren sich selbstverständlich schnell alle Mängel, die
bei der Mischung z.T. sehr unterschiedlich strukturierter Datenbanken
jedenfalls dann entstehen, wenn der Produzent in die Vereinheitlichung
der Ansetzung von Namen und Titeln nicht erneut investiert. Die
Weiterentwicklung entsprechender Prüf- und Korrekturprogramme sollte
den Qualitätsstandard solcher CD-ROM-Datenbanken mittelfristig
verbessern helfen. Im Hinblick auf die primäre Zielsetzung eines sich
ständig verändernden VLB's läßt sich aber mit diesen Defiziten leben,
Defizite, die wir bei den konventionellen Ausgaben auch antreffen,
dort aber nicht so einfach erkennen können.
Für die Ausgabe (Bildschirmanzeige, Druck, Download) bietet GBIP
mehrere Formate an: BIP-Format (voreingestellt), MARC-Format,
Katalogkarten-Format, Bestell-Format. Bei der Installation der CD-ROM
kann ein individuelles Ausgabeformat definiert werden; dafür wählt der
Anwender aus 39 Feldern aus.
Auf weitere Funktionen des Menüs muß hier nicht eingegangen werden, da
sie weitgehend denen der bekannten PLUS-Produkte entsprechen. Ein
Beipackzettel (PLUS... Update 03/94) zur vorliegenden Ausgabe von GBIP
weist darauf hin, daß electronic orders und purchase orders erst in
der nächsten Ausgabe realisiert werden. Bei Büchern aus Neuseeland
sind die Preisangaben irrtümlich mit A$ anstelle von NZ$ ausgewiesen.
Die Installation der CD-ROM ist unproblematisch. Der mitgelieferte
User's guide (Ed. 10 von Januar 1994) für die gesamte PLUS-Familie
enthält leider nur eine knappe GBIP-spezifische Seite, deren Inhalt
weitgehend nur dem des Textes auf dem Schuber entspricht.
Nicht nur im Hinblick auf die Kosten,[9] den Verwaltungsaufwand und den
Platzbedarf für die gedruckten Verzeichnisse, deren Daten im GBIP
zusammengefaßt sind, sondern auch hinsichtlich der bekannten Vorteile
der CD-ROM-Datenbank (Aktualität, Such-, Ausgabe- und
Weiterverarbeitungsmöglichkeiten, Mehrfachnutzung im Netz) dürfte GBIP
zumindest für große wissenschaftliche Bibliotheken eine
wirtschaftliche Alternative zu den Primärprodukten darstellen.
Bernward Hoffmann
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