Die Änderungen bei Livres hebdo und Livres du mois betreffen die systematisch Anlage. Diese orientierte sich früher an der UDK (C.D.U.), was insofern nicht ganz zutraf, als die bei der UDK vakante Klasse 4 weiterhin besetzt war. Künftig orientiert sich die Klassifikation an der DDC (Classification décimale Dewey), womit diese bei den nationalbibliographischen Verzeichnissen der anglophonen Länder sowieso führende Klassifikation jetzt auch einen großen Fuß in die frankophonen Länder setzten konnte. Mit dieser Änderung geht eine Vermehrung der Sachgruppen und damit eine Verfeinerung der Klassifizierung einher, wie sich an folgender Übersicht über die Benennung und die Zahl der Gruppen ablesen läßt:
UDK (alt) DDC (neu)
0 Généralités 5 Sciences de l'information 7
1 Philosophie 4 Philosphie et disciplines
connexes 5
2 Religions, spiritualité 2 Religions 6
3 Sciences sociales 12 Sciences sociales 23
4 Langage 3 Langage 3
5 Sciences pures 7 Sciences de la nature et
mathématiques 9
6 Sciences appliquées 12 Techniques, sciences
appliqués 16
7 Beaux-arts, sports, loisirs 8 Arts, sports 12
8 Littérature, belles lettres 11 Littératures 14
9 Géographie, biographies, Géographie, histoire 12
histoire 10
Außer der Vermehrung der Guppen von 74 auf 107 wurden auch einzelne
Verschiebungen vorgenommen; so ressortiert die spiritualité jetzt bei
1 und die Gruppe sciences occultes, parapsychologie wurde in sciences
occultes, esotérisme umbenannt. Die Klasse 0 leiten jetzt zwei neue
Gruppen ein, nämlich informatique und logiciels (Software). Mit diesen
an sich begrüßenswerten Änderungen wurde allerdings auch eine
keineswegs begrüßenswerte neue Anlage eingeführt: statt die Gruppen
wie bisher in sachlicher Abfolge innerhalb der DK-Klassen zu ordnen,
werden sie jetzt alphabetisch geordnet. Der Fachreferent muß also bei
der Literaturauswahl die ihn betreffenden Gruppen in der
systematischen Übersicht ermitteln und sich dann im Alphabet diese
Gruppen zusammensuchen. Daß die Bearbeiter von Livres de la semaine
sich bei dieser Änderung Gedanken über die Bedürfnisse ihre Nutzer
gemacht haben, ist kaum anzunehmen.
sh