Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 2
[ Bestand in K10plus ]
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Erwerbungsabteilungen deutscher Bibliotheken
- 94-2-213
-
Erwerbungsabteilungen deutscher Bibliotheken : Personen &
Anschriften ; EDB / bearb. von Stephen Röper mit Hiltrud
Wilfert. Hrsg. von Margot Wiesner. - Wiesbaden :
Harrassowitz. - 25 cm. - (Bibliotheksarbeit). - ISSN
0945-4632
- [2158]
- 1993/94 (1993). - 99 S. - ISBN 3-447-03464-5 : DM 42.00
Dieses neue Adreßbuch, das die Herausgeberin der "Gattung der kleinen
Praxishelfer" (alle Zitate aus der Einleitung) zuordnet, entstand im
Rahmen der Arbeit der Kommission des Deutschen Bibliotheksinstituts
für Erwerbung und Bestandsentwicklung und verzeichnet in einem
Ortsalphabet, innerhalb im Alphabet der Namen, 362 öffentliche (in
Orten mit mehr als 29.500 Einwohnern) und wissenschaftliche bzw.
Spezial-Bibliotheken (Erwerbungsetat über DM 100.000) mit den üblichen
elementaren Adreßinformationen (interessanterweise geht die Telefaxder
Telephonnummer bereits voraus), gefolgt von den Namen und der
Telephondurchwahl der Zuständigen für die Leitung der
Erwerbungsabteilung, für die Erwerbung von Monographien,
Zeitschriften, "anderen Medien" und Tauschgut sowie für die
Einbandstelle. Das Ziel, "die Kommunikation der im Erwerbungsbereich
tätigen Kollegen anzuregen und zu erleichtern", kann dieses Adreßbuch
natürlich potentiell ebenso erfüllen, wie "es den Lieferanten helfen
(soll), ohne Umwege den richtigen Ansprechpartner zu finden." Der
Rezensent ist freilich skeptisch, ob beides ein hinreichender Grund
für die Herausgabe eines derartigen Adreßbuchs sein kann: wenn er von
seinen Bedürfnissen ausgeht, so hat er die wenigen Telephonnummern
seiner Kollegen in anderen Erwerbungsabteilungen (wohl gemerkt, nicht
nur die der Leiter) in seinem dienstlichen Telephonverzeichnis stehen,
und die wichtigste Nummer, die der Herausgeberin dieses Adreßbuchs,
hat er auf seinem Telephonapparat gespeichert, ist sie doch als
Beraterin und Informantin - um nicht zu sagen als Praxis-, besser noch
Nothelferin - in allen Situationen des bibliothekarischen
Erwerbungsgeschäfts schlicht unersetzlich. Und was die Lieferanten
betrifft, so haben diese natürlich auch die Namen und Telephonnummern
der Sachbearbeiter parat, und das - durch häufigen Kontakt - auf
aktuellem Stand, was man von vorliegendem Adreßbuch nicht behaupten
kann, da die Daten lt. Vorwort zuletzt 1992 erhoben wurden, so daß die
Zählung 1993/94 nur den Geltungszeitraum bis zu einer neuen Ausgabe
(der CIP-Eintrag verspricht einen Zweijahresrhythmus) angibt. Der
Rezensent wäre es zufrieden, wenn im Jahrbuch der deutschen
Bibliotheken[1] bei der Aufführung der Bibliothekare grundsätzlich auch
deren Zuständigkeit für extern interessante Verwaltungsfunktionen
genannt würde, wie das bisher leider nur bei einigen ganz großen
Bibliotheken geschieht (z.B. Berlin, München). Falls es aber doch zu
einer weiteren Ausgabe kommen sollte, dann wären auch die Adressen der
überregional tätigen Bibliothekslieferanten und Buchbindereien
aufzunehmen, gleichfalls mit den Namen und den Durchwahlnummern der
Sachbearbeiter. Daß dieses Adreßbuch in seiner ersten Version vom DBI
nicht zur Veröffentlichung angenommen wurde, gibt zu denken; daß sich
seiner dann der Bibliotheksverlag Harrassowitz angenommen und ihm dazu
einen ganz unnötig stabilen Einband verpaßt hat, kann man nur mit der
Rolle des Verlages auch als Bibliothekslieferant erklären.
Bei aller Wertschätzung der Arbeit der o.a. Kommission, die in der
heutigen Zeit eine der wichtigsten des DBI ist, hat diese schon
nützlichere Publikationen vorgelegt.
sh
- [1]
- Wenn die Herausgeberin ihr Adreßbuch als "erwerbungsspezifische
Ergänzung" des Jahrbuchs bezeichnet, und vergißt, das Pendant für die
öffentlichen Bibliotheken zu nennen, so zeigt das, wie wenig sich die
Bibliothekare an wissenschaftlichen Bibliotheken bewußt sind, daß es
sich beim Jahrbuch eben nur um das Adreßbuch ihrer Sparte handelt.
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