Science fiction and fantasy literature von Robert Reginald (einem
Pseudonym für Michael Burgess, Bibliothekar und Professor an der
California State University in San Bernardino) führt dessen 1979
erschienenes Grundwerk mit der Berichtszeit 1700/1974[1] für die
SF-Primärliteratur der Berichtszeit 1975/91 fort; die neue
Bibliographie überschneidet sich insofern mit dem Grundwerk, als sie
die dort in einem Supplement verzeichneten Titel wiederholt und dazu
sowohl zahlreiche Nachträge enthält als auch - typographisch markiert
- neue biographische Angaben zu den Autoren aus dem Grundwerk
nachträgt. Ziel ist die möglichst vollständige Verzeichnung der
Originalausgaben englischsprachiger (einschließlich der Übersetzungen
aus anderen Literaturen), monographisch erschienener SF-Prosa (also
mit Ausnahme von Lyrik, aber auch von Theaterstücken und SF-Comics)
unter Einschluß des verwandten phantastischen Genres. Die
Bibliographie basiert auf der großen ca. 35.000 Bände umfassenden
Privatsammlung des Verfassers, ist allerdings durch umfassende
Auswertung anderer Quellen, insbesondere der amerikanischen
Gesamtkataloge vervollständigt worden. Der Hauptteil im Alphabet der
Verfasser (mit Geburts- und/oder Todesjahr sowie Pseudonymen) enthält
21.767 im Anschluß an das Grundwerk durchlaufend numerierte
Eintragungen, die aber einer größeren Zahl von Titeln entsprechen, da
Neuausgaben unter verändertem Titel mit Anhängebuchstaben auf der
Nummer der Originalausgabe gezählt werden. Die bibliographischen
Angaben sind knapp, enthalten aber alle wichtigen Angaben: Titel,
Zusätze, Impressum, Umfang, Einbandart, Gattung (zumeist novel,
ferner anthology, television/movie adaption u.a.) und Schriftenreihe.
Register: 1. aller Sachtitel, 2. der zahlreichen Serien mit Kurztiteln
der enthaltenen gezählten (numerisch) und ungezählten (chronologisch)
Stücke. Beigaben u.a.: wichtige SF-Auszeichnungen mit den
preisgekrönten Titeln. - Das den zweiten Band des Grundwerks bildende
Lexikon von ca. 1.500 SF-Autoren des 20. Jahrhunderts wurde entgegen
der ursprünglichen Planung für das Supplement nicht weitergeführt.
Science fiction and fantasy reference index bildet das Seitenstück für
die Sekundärliteratur, und nicht umsonst erschien 1987 das Grundwerk
für die Berichtszeit 1878/1985 gleichfalls im Verlag Gale.[2] Es
verzeichnete ca. 20.000 Titel, und wenn der neue Band für die
wesentlich kürzere Berichtszeit - selbst wenn man in Rechnung stellt,
daß im Grundwerk die nach 1945 erschienenen Titel bei weitem in der
Überzahl sind und daß der neue Band zahlreiche ältere Titel nachträgt
- von nur sieben Jahren, nämlich 1985/91, weitere ca. 16.000 Titel
enthält, kann man die Proliferation der Titel im Bereich der
Sekundärliteratur ermessen. Auch diese Bibliographie beruht zu einem
beträchtlichen Teil auf der Privatsammlung des Verfassers, wurde
jedoch in starkem Maße durch die Auswertung sekundärer Quellen,
insbesondere von Zeitschriftenindizes ergänzt. Damit ist bereits
gesagt, daß hier die Mehrzahl der Eintragungen nicht auf Monographien
entfällt, sondern auf Zeitschriftenaufsätze, Beiträge in Sammelbänden
und einzelne Kapitel von Monographien. Das Vorwort gibt den Anteil der
englischsprachigen Titel mit ca. 90% an; die restlichen entfallen auf
Beiträge in anderen Sprachen, die von Zuträgern in anderen Ländern
gemeldet wurden. Ob die Behauptung "Coverage of European material is
representative, not comprehensive" für den ersten Teil dieser Aussage
wirklich zutrifft, bleibe dahingestellt. Und wenn es gleichfalls im
Vorwort heißt, daß die über 35.000 Titel in beiden Bänden der
Bibliographie ungefähr 50 bis 60 Prozent der einschlägigen Titel
darstellen, so dürfte diese Schätzung ohne Berücksichtigung des
Anteils des nicht-englischsprachigen Materi- als erfolgt sein. Anlage:
Hauptteil nach Schlagwörtern, von denen natürlich besonders zahlreiche
auf einzelne SF-Autoren entfallen, ferner Titel von Werken
(insbesondere von SF-Filmen) und Sachschlagwörter: hier, um nur wenige
zu erwähnen, die lange Liste der Nachrufe unter obituaries,
bibliography oder die Eintragungen unter Ländernamen. Ein gravierender
Mangel ist das Fehlen einer strukturierten Übersicht über die
verwendeten Schlagwörter, die die Benutzung der Bibliographie
wesentlich erleichtern würde. Während derselbe Titel im Schlagwortteil
ggf. mehrfach aufgeführt ist, kommt jeder Titel im Verfasserteil nur
einmal vor; fremdsprachige Titel, die sich allein auf Grund der
Titelfassung nicht beschlagworten ließen, finden sich nur im
Autorenteil. Beide Teile enthalten die vollständigen bibliographischen
Angaben.
Trotz der grundsätzlichen bzw. weitgehenden Beschränkung auf
englischsprachiges Material sind beide Bibliographien, die beide in
Mehrjahresbänden weitergeführt werden sollen, für die Beschäftigung
mit der SF-Literatur unentbehrlich. Es fehlt zur Erreichung einer
bestmöglichen bibliographischen Kontrolle nur noch eine ähnlich
umfassende und laufend erscheinende Bibliographie der unselbständig
erschienenen Primärliteratur. Für die Ermittlung der
nicht-englischsprachigen SF-Primär- und Sekundärliteratur muß man
freilich auf die lückenhaften und nur ausnahmsweise größere
Berichtszeiträume[3] abdeckenden bibliographischen Behelfe für einzelne
Länder rekurrieren.
sh
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